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Antidepressiva – HERZSCHLAG – Album-Review

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Am 27.09.2019 ist es soweit: Antidepressiva präsentieren uns ihr neues Album HERZSCHLAG.

Nach der ersten EP ALLES WAS BLEIBT, aus dem Jahr 2006 und dem Album VERGESSENE KINDER aufgenommen bereits 2007, jedoch als physische CD erst 2017 veröffentlicht, wurden 2015 die elektronischen Gitarren in den Schrank gestellt und man konzentrierte sich hauptsächlich auf akustische Musik. Zu dieser Zeit entstand auch die EP KEINER HÖRT MIR ZU. Jedoch juckte es den sechs Musikern in den Fingern, sodass sie 2016 die Gitarren aus dem Schrank entstaubten und im Juni 2018 die EP ZUSAMMEN AUF UNS veröffentlichten. Nun wird es wieder ein vollständiges Album von Antidepressiva geben.

Antidepressiva sind Jörg Kaiser und Martin Bauschke (Gesang und Gitarre), Markus Muschalla (Gitarre), Michael Möcker (Keyboard), Timo Beierle (Schlagzeug) und Stefan Vogt (Bass).

Tracklist:

  1. Pulsatio
  2. Herzschlag
  3. Leuchtfeuer
  4. Weit weg
  5. Irgendwo
  6. Rockstar
  7. Still
  8. Irgendwas für uns
  9. Auf die gute alte Zeit
  10. Das Leben schreit nach mehr
  11. Tanzen
  12. Mittelfinger
  13. Wiedersehen
  14. Vale!

Schon beim Intro mit dem Namen „Pulsatio“ kann man erahnen, dass uns beim Album HERZSCHLAG etwas Besonderes geboten wird. Eine sehr ruhige und bedächtige Einleitung, die das Schwerpunktthema des Albums erahnen lässt: Die Freundschaft.

Weiter geht es dann direkt mit „Herzschlag“, mit harten Gitarrenriffs und einem Text, welcher gewidmet ist an die Freundschaft, die bereits eine ganze Zeit gedauert hat und immer noch Bestand hat. „Auf die gute alte Zeit“ geht auf dieses Thema nochmal expliziter ein und lädt, mit etwas zarteren Klängen, ohne dabei weich zu klingen, zum Träumen in die Vergangenheit ein.

Mit „Weit weg“ schlagen die sechs Jungs eine ruhigere und düstere Seite an. Auch „Still“ handelt von Trennungen und dem Allein sein.

Wieder besonders rockig wird es in dem Song „Rockstar“, in dem schonungslos mit den so genannten Möchtegernstars der Szene abgerechnet wird.

„Tanzen“ ist nochmal ein kleines Highlight auf dem Album, was mit einer herrlichen Ironie auf ein Problem aufmerksam macht, welches viele Menschen kennen: Die Angst davor, tanzen zu müssen.

„Vale!“ ist dann der, passend zum Intro, stille Ausklang des Albums, der den Namen des Albums nochmal auf eine sehr düstere Art repräsentiert.

Fazit:

Insgesamt handelt es sich bei HERZSCHLAG um ein Album, welches vom Thema sehr einseitig ist und zum Teil sehr gedrückt wirkt. Es geht viel um gute oder schlechte Freundschaften und Trennungen. Die einzigen wirklichen thematischen Ausreißer sind tatsächlich „Rockstar“ und „Tanzen“, die rotzig und frech rüberkommen. Auch „Leuchtfeuer“ ist einer meiner Favoriten, weil es daran erinnert, an sich selbst zu glauben, ohne einen düsteren Klang zu haben. Dennoch haben Antidepressiva nichts von ihrem eigentlichen Stil verloren und zeigen immer noch, was sie können, ohne dabei langweilig zu wirken. Für den klassischen Fan der Rockmusik wird dieses Album jedoch zu soft sein.

Von mir bekommt HERZSCHLAG 3,5 von 5 Sternen.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.

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