Frei.Wild machen auf ein wichtiges Tabuthema aufmerksam
„Wir möchten zeigen, wie wertvoll JEDES Leben ist!“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung zum heute veröffentlichten Video.
Im Rahmen des „Welttag zur Suizidprävention“ am 10. September veröffentlichen Freiwild ein Video zu „Du hast mir dein Herz geschenkt“ der LIVE AND MORE Edition von RIVALEN UND REBELLEN.
Anders, als der Titel vermuten lässt, geht es in dem Lied nicht etwa um ein Dankeschön von Freiwild für die jahrelange Unterstützung der Fans, oder um ein lang ersehntes Liebesgeständnis, sondern um ein gesellschaftliches Tabuthema, über das noch viel zu wenig gesprochen wird und für das es kaum möglich ist, Worte zu finden: den Suizid.
Antworten bleiben offen
Einen nahestehenden Menschen zu verlieren, der, aus welchen Gründen auch immer, selbst entscheidet, aus dem Leben zu gehen, hinterlässt bei allen Hinterbliebenen ein tiefes Loch, Ratlosigkeit, ein Gefühl des eigenen Versagens und oft Selbstvorwürfe, sowie die Fragen nach dem Warum und ob man nicht hätte achtsamer sein müssen. Die Antworten kann nur der Gegangene selbst beantworten.
Niemand kann in die Gedanken eines anderen Menschen blicken und zu oft sieht es in den Menschen anders aus, als sie sich nach außen geben.
Suizid kann jeden Menschen vollkommen unerwartet treffen, egal welches Geschlecht, wie alt, welcher Religion oder gesellschaftlichen Stellung er angehört. Allein in Deutschland nehmen sich jährlich ca. 10.000 Menschen selbst das Leben. In einer stets wachsenden und anonymer werdenden Gesellschaft, geprägt von Leistungsdruck, sind psychische Erkrankungen, wie etwa die Depression schon lang keine Seltenheit mehr und enden zu oft mit diesem letzten tragischen Ereignis.
Selbst betroffen, wie sie im Begleittext zum Video sehr persönlich schildern, nutzen die Südtiroler dieses Lied, um eigene Schicksalsschläge dieser Art zu verarbeiten und anderen Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein mit diesem traumatisierenden Erlebnis sind. Mit „Du hast mir dein Herz geschenkt“ fanden Freiwild einen „stabilen Weg, um einen besseren Umgang mit dem Thema zu finden. Einen Weg des Akzeptierens, aber auch des Verdrängens“, wie sie selbst sagen.
Es gibt Hilfe, nutzt sie
Aber das Lied mit dem dazugehörigen Video soll auch jenen zu denken geben, die die Entscheidung, diesen letzten Schritt zu gehen, bereits für sich getroffen haben und somit wachrütteln und ermutigen, sich trotz der eigenen empfundenen Angst, Aussichtslosigkeit und Scham, Hilfe zu suchen, bei Freunden, Familie oder auch speziellen Beratungsstellen für Betroffene und auch für Hinterbliebene.
„Deshalb tut uns den Gefallen, brecht aus euch aus, redet, sprecht, werft Angst und Scham über Bord, geht auf andere zu, keiner ist hier alleine. Depressionen sind heilbar, Seelenschatten mit Licht flutbar. Es gibt professionelle Hilfe, es gibt Menschen, die für euch da sind – lasst es also zu und verschießt euch nicht“, so Freiwild weiter im Begleittext zum Video.
Freiwild möchten mit diesem Video keine psychologischen Ratschläge erteilen, verurteilen oder moralisieren. Dennoch haben Freiwild mit ihren Texten auf viele Menschen eine große Wirkung, die sie, nach eigenen Angaben, nutzen möchten, um andere Menschen für dieses so wichtige Thema zu sensibilisieren. Ebenso soll das Video an all die Menschen gedenken, die bereits gegangen sind.
„Wir möchten damit zudem dankbar auf die Menschen zurückblicken und uns an sie erinnern. Möchten aufzeigen, wie wertvoll jedes Leben ist.“
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.