Pell Mell Festival 2024 – zwischen Staub und Headlinern
Wenn der Sommer im August nochmal alles gibt und sich die Festivalsaison langsam aber sicher dem Ende nähert, verwandelt sich ein kleines Örtchen in Hessen in eine musikalische Hochburg. In diesem Jahr fand bereits zum 18. Mal das Pell Mell Festival statt und auch bei dieser Ausgabe des Festivals wurde den Besuchern ein absoluter Hochgenuss an musikalischen Darbietungen geboten.
Sommer, Sonne, Pell Mell
Bei bestem Wetter öffnete am Freitag das Festivalgelände. Das Bier war kühl, das Gelände staubig und die Crew bereit, die Besucher zu empfangen. Noch etwas verhalten zeigte sich das Publikum beim Opener des Festivals. Lowknox gaben direkt Vollgas und übergaben ohne große Umschweife die Bühne an ACCVSED. Mittlerweile füllte sich das Gelände und man konnte im Publikum eine unglaubliche Energie der Freude und Ausgelassenheit spüren. Die erste Band auf der kleineren Moonshine Stage waren OUR PROMISE. Auch wenn die Bühner kleiner war, als die Mainstage, so tat das der Stimmung keinen Abbruch und das Publikum kannte kein Halten mehr. OUR PROMISE aus Stuttgart begeisterten die Besucher mit einer Mischung aus Metalcore und Hardrock. Als Ferris die Mainstage betrat, platzte das Festivalgelände fast aus allen Nähten. Die Festivalbesucher zeigten sich motiviert und sangen nicht nur aus vollen Kehlen die Songs mit, sondern waren bis aufs Äußerste angeheizt.
Während sich der erste Festivaltag dem unausweichlichen Höhepunkt entgegen bewegte, musste leider der Auftritt von As Everything Unfolds abgesagt werden. Dafür sprangen King Nugget Gang ein, die mit ihren Texten und Ansagen den Vorplatz der Moonshine Stage in eine gigantische Tanzfläche verwandelten. Um 21.10 Uhr betrat dann der erste Headliner des Abends die Bühne.
Emil Bulls feierten an diesem Abend mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Abschluss ihrer Festivalsaison 2024. Mit Energie und absoluter Spielfreude wurde den Besuchern nochmal alles abverlangt. Auch die Security kam bei diesem Auftritt ordentlich ins Schwitzen, denn Crowdsurfen darf bei einem Auftritt der BULLS nicht fehlen. Wer denkt, dass man nach dem Auftritt von Emil Bulls Zeit hatte zum Verschnaufen, der irrt. Mal Élevé überzeugte mit einer Mischung aus deutsch-französischen Texten, Reggae und Hiphop Parts, bevor es auf der Mainstage dann mit Clawfinger, dem letzten Höhepunkt des Abends, entgegenging. Hier hielt es auch den letzten nicht mehr auf den reichlich vorhandenen Sitzgelegenheiten. Bei immer noch tropischen Temperaturen zeigten Clawfinger, dass sie noch längst nicht genug vom Bühnenleben haben. An diesem Abend wird der ein oder andere Besucher des Pell Mell Festivals erschöpft, aber glücklich in seinem Zelt geschlafen haben.
Flunky Ball und Schaumkanonen
Der Festivalsamstag auf dem Pell Mell Festival startete bei unglaublich sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein. Das lud dazu ein, einen Spaziergang über die Campingflächen zu machen und nebenher bei der Frühstückstation mit Brötchen und Kaffee gut in den Tag zu starten. Zwischen Dosenravioli und Flunky Ball konnte man auch mitgebrachte Planschbecken und sogar zwei Schaumkanonen entdecken, die den Campingplatz in einen riesigen Abenteuerspielplatz verwandelten.
Um 12.30 Uhr öffneten sich dann die Pforten und der Tag startete direkt mit AKUMA SIX auf der Mainstage. Nicht nur die schweißtreibende Musik zog die Besucher vor die Bühne, sondern auch die optische Darbietung machte das Publikum neugierig. RAMBO RAMON animierten das Publikum mit sportlichen Mitmachparts. Tauziehen stand auf dem Programm. Hierfür begab sich die Band ins Publikum und packte kräftig mit an. Bei mittlerweile wirklich heißen Temperaturen wurde seitens der Pell Mell Crew die Wasser Happy Hour ausgerufen und es gab Wasser zum vergünstigten Preis bis in die Abendstunden. Avalanche Effect und auch Make The Day wirbelten mit Energie und über die Bühnen, bevor es dann mit 100 Kilo Herz wieder etwas ruhiger, aber nicht weniger spektakulär wurde. Mit buntem Rauch und Bengalos wurden 100 Kilo Herz von der Bühne verabschiedet, als die Sonne langsam hinter den Bäumen verschwand. Siamese läuteten dann auf der Moonshine Stage den Abend ein.
Neben den zahlreichen Speisen- und Getränkeständen und einer langen Merchmeile war, wie bereits in den letzten Jahren, ein mobiles Tattoostudio vor Ort, bei dem man sich ein Souvenir für die Ewigkeit machen lassen konnte.
Paleface Swiss zogen mit einer durchaus explosiven Mischung aus Deathcore und Rap über die Bühne bevor sich das Publikum beim Auftritt von VMTZ etwas entspannen konnte. Gegen 21 Uhr sammelten sich dann die Menge vor der Mainstage, um dem Auftritt von Deine Cousine entgegenzufiebern. Persönliche Ansprachen und auch ein Besuch im Publikum gehörten bei Deine Cousine zum guten Ton. Auch dass jemand aus dem Publikum auf der Bühne den Gesangspart von Costa, Sänger von Sondaschule, beim Song „Der Himmel ist ne Kneipe“ übernehmen durfte, war ein besonderes Highlight. Wer nach dem Auftritt von Deine Cousine noch Energie hatte, konnte es bei From Fall To Spring nochmal richtig krachen lassen, um dann das Pell Mell Festival mit dem Auftritt von Skindred gebührend zu verabschieden. Knapp 3.000 Besucher sangen sich beim letzten Auftritt des Abends die Kehlen heiser und überzeugten die Masse mit ihrem einzigartigen Mix aus Rap, Reggae und Hip-Hop.
Fazit
Letztlich bleibt zu sagen, dass das Pell Mell Festival definitiv einen Besuch wert ist und bei jedem überzeugten Festivalgänger auf der Agenda für das kommende Jahr stehen sollte. Mit einem internationalen Musikmix, viel Abwechselung und einer top gelungenen Organisation überzeugt das Festival und ich bin mir sicher: man wird sich im nächsten Jahr wiedersehen.
Ein besonderer Dank geht an die Pell Mell Crew und die vielen Helfer, sowie an die Security, die bei den Temperaturen alles zum Wohl der Besucher getan haben.
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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.