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Allgäu Rock 2019 – Nachbericht

Allgäu Rock öffnet zum ersten Mal die Tore und Türen

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Auf ins Allgäu. Auf in die Berge. Berge? Wo sind denn hier Berge? Vor lauter Nebel waren diese am Wochenende kaum zu sehen, aber das störte absolut niemand.

Am Freitagmittag ging es also los in Richtung Süden. Gute 10 Kilometer südlich von Kempten fand das erste Allgäu Rock statt. Etwas mehr Sonne wäre schon gewesen, aber die gute Laune, die uns bereits bei der Campingplatzeinfahrt entgegengebracht wurde, glich das schlechte Wetter aus. Es wurde direkt so eingewiesen, dass es am Sonntag keine Probleme geben sollte, die Autos und Wohnwagen per Traktor aus der Wiese zu ziehen.

Kofferraum auf, Zelt und Pavillon aufgebaut, wir waren angekommen.  Das ein oder andere Hopfengetränk später machten wir uns auf den Weg Richtung Bühnengelände. Alles war anhand großer Banner gut sichtbar gekennzeichnet, die Wege rund um die Scheune mit Rindenmulch aufgeschüttet. Da es sich um ein kleines Festival handelt und die meisten erst am Samstag anreisen sollten, gab es weder an der Bändchenausgabe noch am Einlass eine Schlange.

Getränke und Essen gab es auf dem Gelände gegen Bons, diese wurden als 10-Euro Karten in einem kleinen Holzhäuschen verkauft und konnten sogar per EC-Karte bezahlt werden – wir fanden das wirklich super – mehr Geld für Merch.

Party Freitag mit Marry

Der Freitag stand ganz im Zeichen der spanischen Partyinsel und so dröhnten Songs mit Texten, wie „Morgen wieder Aua im Kopf“ durch die Boxen der Scheune. Natürlich passte die große Theke und die Schnapsbar auch hier gut hin und fand besten Anklang bei den Fans. Gegen 23 Uhr wurde dann der Bereich vor der Bühne immer voller. Eine gute halbe Stunde später stand Stargast Marry auf der Bühne und heizte dem Publikum bei diesem kalten Wetter ordentlich ein. Die Stimmung war grandios.

Tanzen im Regen

Der zweite Tag startete, wie der Freitag zu Ende ging – mit Regen. Der Campground wurde matschiger, die Gummistiefel spätestens jetzt ausgepackt. Ab 12:30 Uhr gaben die ersten Bands auf der Rimmel Stage Vollgas, bevor dann um 16:30 Uhr erneut die Scheunentore öffneten – ab ins Warme.

Den rockigen Teil des Allgäu Rock eröffneten Spitfire um 17:30 Uhr auf der Allgäu Stage mit einer super Show und bester Laune. Daraufhin folgte um 18:35 Uhr Alles mit Stil, welche von einem spitzen Publikum empfangen wurden. Im Anschluss betraten die Jungs von Grenzen|los die Bühne zu ihrem Heimspiel – unterstützt durch laute „Allgäu Rock“-Gesänge hauten die Jungs um Martin ihre Songs in die Ohren der Fans. Vom Wetter sprach hier niemand mehr.
Die Stimmung in der Scheune brannte als BRDigung die Bühne betrat und es war kaum mehr Platz vor der Bühne – am Tanzen und Pogen hinderte dies allerdings niemanden. Julez verkündete für 2020 ein neues Album, inklusive einer gemeinsamen Tour zusammen mit Grenzenlos – wir sind gespannt und halten euch auf dem Laufenden.

“Highlight des Tages”

Das – für viele – Highlight des Tages folgte im Anschluss an BRDigung – Stunde Null betrat die Bühne. Mit im Gepäck hatten die Südtiroler, wie immer, ihren Supporterclub. Bei dem einen oder anderen Song hätte Aaron gar nicht singen müssen – das tat das Publikum nämlich von ganz alleine, als die Songs angestimmt wurden – den Jungs war im Gesicht anzusehen, wie überwältigt sie vom Allgäu waren. Kurz vor Ende spielte Jonas am Klavier während Aaron „Keiner stirbt heilig“ performte und die Scheune in sanftes Licht von Handys und Feuerzeugen gehüllt wurde. Die Zugabe übernahm das Publikum dann quasi wieder alleine… „Die Hände gehen hoch“. Auch hier war den Jungs wieder anzusehen, dass sie kaum fassen konnten, was hier geschah.

Bevor es mit Dosenmusik weiter ging, durften dann noch die Jungs von VIVA ran. Ein bisschen Frei.Wild zum Einstimmen, daraufhin die Onkelz gefolgt von Unantastbar, Broilers und Rammstein und Fans, die kaum mehr eine Stimme hatten, aber dennoch jede einzelne Strophe laut mitsangen. Aufgrund der Örtlichkeiten konnten die Franken aber diesmal ihre Pyrotechnik nicht zum Besten geben – doch trotzdem war es ein wahnsinniger Auftritt.  Und all diejenigen, die sich nach Stunde Null Richtung Auto, Zelt, Wohnwagen oder Zuhause verzogen haben: Ihr habt was verpasst! VIVA Sänger Flo forderte für ein Lied etwas Hilfe ein – hier ließ sich Stunde Null nicht zweimal bitten und kam kurzerhand nochmal auf die Bühne. Gemeinsam performten beide Bands dann „Die Hände gehen hoch“ was nicht nur für die anwesenden Fans, sondern auch für beide Bands ein absolutes Highlight gewesen sein dürfte.

Für einen Beitrag in unserem Printmagazin haben wir VIVA zum Allgäu Rock begleitet. Was wir bei dem Trip erlebt haben, könnt ihr in der Oktoberausgabe nachlesen. Bestellen könnt ihr in unserem Shop: www.vrr-shop.de

Meine Eindrücke

Ich muss tatsächlich sagen, ich habe meine Mitreisenden am Sonntagmorgen gefragt, ob ihnen – abgesehen von dem nasskalten Wetter – etwas Negatives aufgefallen sei, schließlich fand das Ding zum ersten Mal statt und ich konnte nichts finden, so sehr ich auch nachdachte. Aber auch zu viert haben wir nichts gefunden, was wir bemängeln könnten. Ich habe durchweg nur nette Leute getroffen, keine Zwischenfälle mit anderen Besuchern mitbekommen, der Zeltplatz war (zumindest als wir abreisten) sehr sauber und die Stimmung war genial. Die anfangs nur zwei Dixies auf dem kleinen Zeltplatz haben sich über Nacht vermehrt und auch diese waren sauber (Danke an den Traktorfahrer mit seinem Güllefass, der sie geleert hat, wenn es sein musste).

Die Bands im Backstage wurden von Daniel und dem Rest des Küchenteams bestens bekocht und versorgt, da sich hier alle einig waren, den Bands muss es schmecken und ausgehen darf auch nichts – mit selbstgemachtem Essen wie Salat, Gulasch und Kraut-Schupfnudeln haben sie hier alles richtig gemacht. Am Sonntagmorgen stand der Traktor schon in den Startlöchern, um eingesunkenen Autofahrern zu helfen, wenn dieser aber gerade beschäftigt war, war es auch für einige Besucher kein Problem das stecken gebliebene Auto selbst aus dem Matsch zu schieben.

Ich kann dieses kleine Festival definitiv nur empfehlen, freue mich aufs nächste Jahr und bedanke mich bei Veranstaltern, Helfern und allen Besuchern, die das erste Allgäu Rock bereits zu einem gigantischen Fest gemacht haben – vielleicht spielt nächstes Jahr dann auch der Wettergott etwas mehr mit.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin durch meine Eltern bereits mit Rockmusik aufgewachsen. Da mein Vater als Tontechniker unterwegs war, habe ich recht früh gelernt, was gute Musik ausmacht und ob eine Band vor allem live gut klingt. In der Teenie-Phase mischte sich dann zu dem bis dato englischen Rock und Punk Genre immer mehr der Deutschrock in meine CD Sammlung und dieser Linie bin ich bis heute treu geblieben. Prinzipiell ist mir der Stil egal, Hauptsache, ich höre Gitarre, Bass und Schlagzeug.

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