Anzeige

Wenn eine Halbinsel zum Moshpit wird – Full Force 23

-

Als Kind fand ich die Bagger auf der Halbinsel Ferropolis schon faszinierend, ob vom blauen Wunder in Gräfenhainichen oder direkt vor Ort. Als vor einigen Jahren das Full Force dort hinzog, war ich begeistert. In diesem Jahr konnte ich dann nicht nur auf dieses wundervolle Festival gehen, sondern habe für euch auch so einige Fakten am Start.

Das Wetterphänomen Full Force

Solang ich zurückdenken kann, gab es während der Full Force Wochenenden noch nie so etwas wie normales Wetter, so auch in diesem Jahr. Der Anreisetag startet mit Unwetter, der Freitag mit Regen und die anderen beiden Tage mit Sonne satt. Doch den wetterfesten Full Force Gästen war das egal, sie feierten und moschten bis das Fußbad in den Schuhen losging und darüber hinaus. Selbst die erste Band auf der Hauptbühne des Wochenendes Annisokay war völlig geflasht von den Fans, die trotz Dauerregen mitfeierten und tanzten.

Foto: Melissa Müller

Mein Hauptplatz am Freitag war die Hauptbühne (Mad Max Mainstage), auch wenn ich mich lieber in einem warmen Bett versteckt hätte. Caliban sagten es ganz einfach: „Wasser heißt Leben, Leben ist gut.“ Ja definitiv haben die Jungs da recht, aber trockene Füße sind schon etwas Großartiges, wenn man nicht gerade im See steht. Die Mainstage ließ mich nicht los, die ukrainische Metalcore Band Jinjer mit Sängerin Tatiana war ganz großes Kino. Der Wettergott hatte uns dann doch noch lieb und so ließ der Regen nach, sodass bei dem Hauptact des Tages Electric Callboy das Feuer brennen konnte. Der Dauerregen des Tages verschonte die Band zwar von oben, doch die Bühne war eine einzige Pfütze, sodass sie sich im Vorfeld entschuldigten mit den Worten: „Solltet ihr nur noch Füße sehen, so sind wir nur weggerutscht.“

Alte Bekannte

Milking the Goatmachine durfte ich ja bereits zu Pfingsten kennenlernen, doch was die richtige Atmosphäre so ausmacht, hätte ich nie erwartet. Entweder war die Technik um Längen besser oder die Tatsache, dass sie zu viert waren. Es war einfach ein gelungener Auftritt. Meine persönlichen Favoriten des Samstags waren für mich dann aber doch zwei andere Bands. Blind Channel aus Großbritannien eröffneten an diesem Tag die Mainstage, mit einer großartigen Show. Sleep Token, ebenfalls aus dem Vereinigten Königreich, waren mit ihren Masken zwar etwas düster, aber musikalisch die perfekte Abwechslung zwischen den ganzen härten Bands. Gojira beendeten Tag zwei mit einer rauen, aber großartigen Show.

Sänger Undercover

Foto: Melissa Müller

Ways Away haben mich beim Hören über Spotify schon irgendwie überzeugt. Die Überraschung war dann erst richtig groß, als ich feststellte, dass ich die Sänger irgendwo her kannte. Manchmal sollte man die Bands vorher Googeln. Cleansänger Jesse Barnett (Stick to your Guns) stand auf der kleinen, aber feinen Backyard. Absolutes Highlight des Abends und Abschluss dieses viel zu kurzen Wochenendes sollten die wunderbaren Herren von Papa Roach sein. Bereits am Nachmittag nahmen sich die Amerikaner Zeit und schrieben fleißig Autogramme. In ihrer 30-jährigen Bandgeschichte sind sie wohl eine der bekanntesten Bands weltweit. Sänger Jacoby Shaddix war so dankbar auf dem Full Force spielen zu dürfen, sodass er am Ende des Auftritts die heilige Mainstage küsste.

Vier Bühnen, Künstler von überall aus der Welt und Gäste aus ganz Europa, das war das Full Force 2023. Im kommenden Jahr heißt es dann 30 Jahre Full Force.

Zur Galerie geht es HIER entlang:

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“

Könnte dich auch interessieren

Ähnliche Beiträge