Vogelfrey – MAKE MITTELALTER GREAT AGAIN – VÖ 14.11.2025
Mit MAKE MITTELALTER GREAT AGAIN, dem siebten Studioalbum der Hamburger Mittelalter-Folk-Metal-Truppe Vogelfrey, legen die Jungs und Mädels ein Statement ab, und zwar eines, das brennt. Beeindruckend ist, wie die Band alte und neue Elemente verbindet. Nicht mehr nur Mittelalter-Rock mit ein bisschen Folk, sondern Mittelalter Dance Metal. Ein Label, das sie sich selbst geben. Elektro-Elemente knallen plötzlich so rein wie Trommelschläge eines Ritters, der den Thron stürmen will. Damit bringen sie auch Partylaune zurück ins Genre, ohne sich lächerlich zu machen.
Tracklist:
- Make Mittelalter Great Again (feat. Tetzel)
- Nein, Mann! (feat. Anni Quinn, Eve Champagne, Daniel Kellerkind)
- Alle sagen das (feat. Ferris MC)
- Trollwut
- Nacht über Leben
- How much is the Fish?
- Gott Mensch
- Mittelalter Dance Metal
- Met
- Kloppt euch doch
- Dunkelheit
Mittelalter trifft Gegenwart: Vogelfrey schlagen zu
Schon mit der ersten Single und dem Titeltrack „Make Mittelalter Great Again“ ist klar: Vogelfrey wollen nicht nostalgisch sein, sondern mit voller Wucht in die Gegenwart stürmen. Harte Gitarrenriffs, elektrifizierte Beats, Kunstwerke auf der Geige, das Ganze gewürzt mit ironisch-scharfen Texten, die den alten Zeiten genauso auf den Pelz rücken, wie aktuellen Zuständen.
Mit „Nein, Mann!“ bekommen wir dann eine wunderbare Neuauflage eines bekannten Klassikers, allerdings im standesgemäßen Vogelfrey-Gewand. Es ist vielleicht auch etwas gewöhnungsbedürftig für den einen oder anderen, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Und mit der dritten Single „Alle sagen das“, haben wir den letzten im Bunde in der Kategorie: Kennen wir schon vor Veröffentlichung. Die neueste Single könnt ihr euch hier reinziehen:
Humor mit Schwertkante – wenn der Wahnsinn Walzer tanzt
„Trollwut“ kommt dann völlig überraschend. Ein Song, wer vielleicht nicht das ist, was er auf den ersten Blick zu sein scheint. Denn es geht um Social Media und seine Internettrolle. Der Song ist mega gut geschrieben, ist mal etwas zum Nachdenken und musikalisch verdammt gut umgesetzt. Auch wenn es einfach etwas anderes ist. Dahingehend klingt „Nacht über Leben“ dann wieder etwas mehr nach dem ursprünglichen Vogelfrey. Der Song hängt sich in eure Wirbelsäule und lässt eure schnuckeligen Hintern tanzen. Perfekt. Und dann haben wir da noch „How much is the Fish?“. Ein Songtitel, der schon beim Lesen grinsen lässt. Wahrscheinlich bewusst provokativ, vielleicht Cover, vielleicht ironisch angelegt. Wer weiß das schon. Vogelfrey spielen eben mit dem Unerwarteten und genau das lieben wir.
„Du kannst mich schlucken, oder lutschen, oder kauen, du kannst mich spritzen und einreiben und ganz legal anbauen. Ich bin verschreibungsfrei in jeder Quanität. Ich bin Arznei gegen Realität – Gestatten: Dr. Met.“ Willkommen im normalen Vogelfrey-Wahnsinn mit „Dr. Met“. Damit auch etwas für unser Tanzbein angeboten wird, bekommen wir „Kloppt euch doch“ aufs Brett genagelt. Wir sehen förmlich schon, wie sich der Moshpit öffnet. Zum Abschluss von MAKE MITTELALTER GREAT AGAIN wird es nochmal ruhiger. „Dunkelheit“ beginnt schleichend und breitet sich so auch weiter aus. Eine Ballade, wie sie im Buche steht. Ein Hallo-Wach für die aktuelle Gesellschaft. Ihr kennt bereits das Thema, ohne dass wir es groß erwähnen müssen. Passt aufeinander auf, unterstützt euch und seid füreinander da.
Fazit: Kein Burgfried für Langeweile
Wenn Vogelfrey ruft, dann antwortet die Meute: laut, lachend und mit einem Becher Met in der Hand (optional auch Bier). Seit über 15 Jahren stehen die Hamburger Folkrocker für energiegeladenen Mittelalter-Metal mit Haltung, Humor und einem Hauch Wahnsinn. Doch wer denkt, die Band ruht sich auf den Lorbeeren der letzten Scheiben aus, irrt gewaltig. MAKE MITTELALTER GREAT AGAIN zeigt, dass Vogelfrey unberechenbar bleibt und das ist ihr größter Trumpf. Für mich persönlich war es etwas wenig Mittelalter. Das darf gerne wieder mehr werden. Allerdings finde ich die grundsätzliche Mischung absolut auf den Punkt. Vogelfrey habt sich teilweise neu erfunden, ohne sich zu verlieren und das verdient Respekt.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Redaktion
Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?
