Serum 114 in Bochum – Junge, dein Heimspiel 2025

Nach knapp zwei Jahren war es soweit: Serum 114 betraten endlich wieder die Bühne. Mit insgesamt vier Konzerten bewiesen die Frankfurter Punkrocker, dass sie noch lange nicht müde sind und vor allem live dort anknüpfen können, wo sie aufgehört haben. Mit dabei als Support waren The Headlines aus Schweden.

Schon vor dem Öffnen der Türen der legendären Zeche in Bochum bildete sich eine lange Schlange wartender Fans. Dass es an jedem Tourtag jeweils exklusive Tourtrikots am Merchstand zu erwerben gab, wird wohl auch ein Grund für das frühe Erscheinen der Fans gewesen sein. Neben der Absicht, einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Das Wetter war gut, die Laune ausgelassen und die Luft erfüllt von Gesprächen und Spekulationen, über das, was wohl in den nächsten Stunden in der Zeche passieren würde. Am Vorabend hatten Serum 114 bereits in Hamburg gespielt und ihre Social-Media-Kanäle ordentlich mit Eindrücken und Input gefüttert. Serum 114 haben beim ersten Konzert die Messlatte der Erwartungen selbst sehr hochgelegt und die Spannung der wartenden Besucher war deutlich zu spüren.

Punkrock von der ersten bis zur letzten Minute

Nur sehr langsam füllte sich der Platz vor der Bühne. Der Biergarten war bei strahlendem Sonnenschein und kühlen Getränken sehr verlockend und lud zum Verweilen bis zur letzten Minute vor Konzertbeginn ein. Als The Headlines jedoch die Bühne betraten, änderte sich die Situation schlagartig. Die Zeche füllte sich und Kerry Bomb zeigte gemeinsam mit ihren Bandmitgliedern über 40 Minuten, dass der komplette Abend im Zeichen des Punkrock stehen wird. Energiegeladen und leidenschaftlich performten The Headlines auf der Bühne und heizten das Publikum nach allen Regeln der Kunst an.

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Umbaupause. Schnell nochmal zur Theke, ein Gang zur Toilette, im Biergarten noch eine Zigarette rauchen, dann schnell wieder in die Halle, um sich den besten Platz zu sichern. Das Licht verdunkelt sich, aus den Boxen klingt ein Ticken, dunkle Gestalten betreten die Bühne, umarmen sich und sofort geht es mit dem Song „114“ direkt in die Vollen! Laut, emotionsgeladen und mit unglaublicher entfesselter Spielfreude präsentieren sich Serum 114 auf der Bühne. Das Publikum ist sofort mitten im Konzert und singt jedes Wort aus voller Kehle mit.

Gänsehautmomente und eisgekühlter Bommerlunder

Zwei Stunden Konzert haben begonnen und vom Gefühl her war es, als seien Serum 114 niemals in einer Pause gewesen. Mit einem musikalischen Querschnitt durch die Bandgeschichte wurde durch den Abend geführt und vor der Bühne bildete sich schon fast ein Dauerpogo. Aber auch die eher ruhigeren Songs wurden vom Publikum voller Freude angenommen, Feuerzeuge wurden gezückt, man nahm sich in den Arm und erzeugte eine ganz besondere Gänsehautatmosphäre. Ändern konnte daran auch nicht der Publikumschor, der immer wieder zum „Eisgekühlter Bommerlunder“ einstimmte und die Band animierte, mitzumachen.Nach 16 Songs ist erstmal Schluss mit voller Bühnenpower, ab jetzt sollte das Konzert ganz persönlich werden. „Zeit steh still“ ist wohl der ruhigste Song des Abends gewesen und bildete nochmal eine ganz besondere Verbundenheit zwischen Band und Fans.

Ab jetzt sollte dem Publikum nochmal die letzten Kraftreserven abverlangt werden. Sänger Esche verließ bei „Sag nicht ich habe den Glauben verloren“ mit einer Flasche Jack Daniels die Bühne und bahnte sich gemeinsam mit dem Publikum singend den Weg Richtung FOH, natürlich nicht, ohne auch mit den Fans den Jacky zu trinken. Hier warteten schon die anderen Bandmitglieder. „Bro Hymn“ von Pennywise brachte das Publikum nochmal an einen ganz neuen Siedepunkt, zumal sich Serum 114 noch immer inmitten des Publikums befanden. Aber damit nicht genug. Kerry Bomb von The Headlines tauchte ebenfalls nochmal im Publikum auf und performte gemeinsam mit Esche „Abgefucktes Leben“. Natürlich durfte auch der Sprung von der Empore in das Publikum von Esche an diesem Abend nicht fehlen und auch hier wurde das Publikum wieder nicht enttäuscht.

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Fazit:

Alles in allem lässt sich der Abend in Bochum kaum in Worte fassen. Ein Abriss vom ersten bis zum letzten Ton beschreibt den Abend wohl am treffendsten. Sprünge ins Publikum, sich auf Händen tragen lassen, Energie von Fans aufnehmen und annehmen, hier hat einfach alles gestimmt. Serum 114 geben sich, ebenso wie The Headlines publikumsnah, einfach als Bands zum Anfassen. Authentisch, ehrlich und kein bisschen müde, gemeinsam einen guten Abend zu verbringen, nicht nur auf der Bühne, sondern einfach mittendrin.

Nach dem Konzert konnte man im Foyer noch bei einem Kaltgetränk zusammenstehen, Merch kaufen und auch die Bands nahmen sich ausgiebig Zeit, mit ihren Fans zu sprechen, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. Hier konnte man ausschließlich in verschwitzte und glückliche Gesichter schauen. Ob es eine Fortsetzung geben wird? Wer weiß. Serum 114 haben sich zumindest nicht komplett von der Bühne verabschiedet. Es bleibt spannend und bis dahin bleibt der Tourstopp in Bochum definitiv noch sehr lange im Gedächtnis.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.