G.O.N.D. 2025 – Wo Familie, Feierlaune und Festivalfeuerwerk aufeinandertreffen
„Das geilste Wochenende des Jahres!“, so oder so ähnlich hört man es jedes Jahr auf dem Gelände der G.O.N.D. und auch dieses Jahr wurde dieser Ruf mehr als bestätigt. Vom 23. bis 26. Juli verwandelte sich das Festivalgelände auf dem Flugplatz in Obermehler wieder in ein pulsierendes Biotop aus Bierduschen, Basswänden, bester Laune und einer Community, wie man sie in der Festivalwelt selten findet. Wer hier einmal war, kommt wieder und bringt noch mehr seiner Freunde mit. Denn die G.O.N.D. ist kein normales Festival, sie bedeutet Familie, Klassentreffen und Ausnahmezustand.
Mittwoch: Wer früher kommt, kann früher trinken
Bereits am Mittwoch strömten die Frühanreiser auf das Gelände und zeigten sofort, wofür die G.O.N.D. berühmt (und berüchtigt) ist: ausgelassene Stimmung, kreativste Campingkonstruktionen und Kostüme irgendwo zwischen Bierzelt-Avantgarde, Military-Gothic und Ballermann-Delirium. Der Zeltplatz pulsierte, noch bevor auch nur ein Ton auf der Bühne erklungen war.

Doch natürlich ließ das Abendprogramm nicht lange auf sich warten. Stöckel & Strapse eröffneten den musikalischen Teil und gaben direkt die Marschrichtung vor: Stimmung und beste Laune. Leidbild folgten im Anschluss und sorgten für eine ausgedehnte Polonaise irgendwo zwischen Bengalofeuer und Gastmusikern auf der Bühne. Donnerbalken und das Duo Niveau ist keine Hautcreme, bei dem Veranstalter Kiedi gemeinsam mit VIVA-Sänger Flo musiziert, folgten. Allesamt mit mächtig Energie, die von der Bühne bis in die letzten Reihen übersprang. Tradition verpflichtet und so ging es abschließend zum Erdbeerbowlestand, wo Ballermannhits, Glitzerkonfetti und textunsichere Massenchöre aufeinandertrafen. Bis zum Zapfenstreich wurde getanzt, geschrien und geherzt. G.O.N.D. in Reinform.
Donnerstag: weiter, immer weiter
Am Donnerstag musste man sich schon früh die Müdigkeit aus den Augen wischen. Ganze 13 Bands füllten den Tag mit musikalischem Hochdruck. Angefangen bei Nico Ya, dem diesjährigen Vollgas Richtung Rock-Bandcontest-Gewinner, der mit sympathischer Power die Bühne eröffnete. Danach ging es Schlag auf Schlag: Direkt, Restrisiko, Hartholz, Böhse Neffen, Egoisten – ein Line-Up, das schon am Mittag Festivalgänger zum kollektiven Eskalieren lockte. Und weil ein Auftritt für Schlussakkord noch lange nicht genug war, gaben sie nach ihrem Set auf dem Festivalgelände noch eine kleine akustische Einlage auf dem Campingplatz an der Pfeffibar. Am späten Nachmittag und Abend folgten zahlreiche Schwergewichte. Die Vollblut-Rocker Kneipenterroristen, geballte Frontfrauen-Power von Null Positiv, die kostümierte Spaß-Kapelle King Kongs Deoroller und die blutige Gruselshow von Ost+Front, die das G.O.N.D.-Publikum jeder für sich auf ganz eigene Weise in Bewegung brachten. Nach einer Runde Onkelzcover von 28, beendeten die KrawallBrüder den Freitag-Abend gewohnt explosiv mit Pogo und Promille.

Doch wer glaubt, die Musik sei auf der G.O.N.D. das einzige Highlight, hat sich verschätzt. Das heimliche Herzstück findet man abseits der Bühne. Auf der Merchmeile wurde gefeilscht, gequatscht, gedrückt und sogar spontan Musik gemacht. Bands mischten sich unter Gäste, es wurde gemeinsam gelacht, angestoßen und erlebt. Diese Nähe, diese Verbrüderung ist das, was die G.O.N.D. einzigartig macht.
Freitag: 16 Bands, 1.000 Geschichten
Am Freitag gab es mit insgesamt 16 Bands definitiv keine Atempause. Von Verfolgungswahn bis Dirk Maron war an diesem Tag auch wirklich jede musikalische Geschmacksrichtung abgedeckt. Bei Lucky Punch wurde zunächst im knappen Slip fröhlich vor sich hin propellert, bevor es mit Die Eskalation weiterging. Die Thekenproleten luden zur illustren Tresen-Runde, wo mit Schwimmflügeln bewaffnet auf der Bühne fleißig der Zapfhahnhebel betätigt wurde. Nachdem die Band Guhte Kumpelz absagen musste, sprangen die Bunkerpiloten ein, die uns mit der Pflichtdosis Onkelzcover versorgten, aber auch Stainless Steel machten ihrem Namen und den Onkelz alle Ehre. Durstige Nachbarn, Unbelehrt, Trabireiter und Berserker katapultierten das Publikum quer durch die härteren Ecken des Rocks. Die beiden Sympathieträger Rockwasser und WILLKUER lieferten an diesem Wochenende ihre bekannten Hymnen zum Mitsingen und rissen das Publikum bis in die letzten Reihen mit.

Es folgte der Höhepunkt des Freitags: Mit Unantastbar, dem Headliner des Abends, donnerte ein echtes Highlight auf das Gelände. Das unvergleichliche Bengalo-Meer bei „Das Stadion brennt“ war schon beinahe rekordverdächtig! F.U.C.K., Engel in Zivil und das Discofox-taugliche Finale mit der „Wolle Petry Tribute Show“ von Dirk Maron rundeten diesen musikalischen Marathon gebührend ab. Zwischen Tanz, Staub, Pommes und Pyro wurde eins immer wieder klar: Hier kennt man sich. Hier sieht man sich jedes Jahr wieder – und das ist gut so.
Samstag: Finale mit Gefühl und Feuer
Der Samstag begann für die Schnapsleichen vom Vorabend wie immer viel zu früh. Doch am letzten Tag hieß es nochmal, alle Kraftreserven mobilisieren und alles geben! Tonrausch brachten zum Anfang des Tages Schwung in die Bude. Stahlheim wollten nachziehen, doch kämpften mit ihrer Technik, weshalb nur die Hälfte ihrer Spielzeit übrigblieb. Zum Abschluss ihres Sets flog dann nicht nur Konfetti, sondern auch lose Teile der Kanone in das Publikum. SchEdelweiß brachten den Vormittag zum Kochen, Biersturm und das vom Publikum heiß und innig geliebte G.O.N.D. Commando setzten direkt nach. Als am Nachmittag Morgenrot, ErnstFall, Wiens No. 1, Rotz & Wasser und 9MM die Bühne enterten, war die Menge textsicher, feierwütig und vereint. Zwischen Fans, die auf dem Boden Staubengel machten, lustigen Melonenhüten und skurrilen Verkleidungen, brachten ErnstFall sogar den Weihnachtsmann mit aufs Gelände, der munter kleine Geschenke verteilte.

Zur späteren Stunde enterten dann die Männer aus Stahl die Bühne: Goitzsche Front lieferten geballte Ossi-Power und das Publikum feierte zu ihren Hits. Lange war es ruhig um VIVA, doch auf der G.O.N.D. zeigten sie eindrucksvoll, dass sie wieder zurück sind. Im Anschluss verwandelten Stahlzeit die Bühne in ein visuelles Inferno. Feuer, Flammen, Funken und satte Rammstein-Klänge erfüllten das Gelände. Mit Haymaker, Heilige Dämonen und dem Ein-Mann-Akustikabriss von Marcel Hä endete das Festival mit einem fulminanten Knall – laut, wild, unvergleichbar.
Danke Crew. Danke Familie. Danke G.O.N.D.
Ein Festival dieser Größenordnung lebt nicht nur von Musik und Besuchern. Es lebt von der Crew, die alles am Laufen hält, von den Securities, die immer mit Augenmaß reagieren oder vom Reinigungsteam, das für Ordnung sorgt. Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch den Sanitätern, die innerhalb kürzester Zeit beherzt zugepackt und unseren Freund in Not versorgt und schnellstens ins Krankenhaus geschickt haben. Dank der schnellen Reaktion ist er inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung. Und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die Veranstaltern Kiedi und Timo, die auch 2025 wieder gezeigt haben, wie Herzblut und Organisation zusammengehen. Ihr schafft nicht nur ein Event, ihr schafft ein Zuhause auf Zeit. Die G.O.N.D. bleibt, was sie ist: ein Ausnahmezustand im besten Sinne, ein Treffpunkt der Szene, ein Ort, an dem alle Unterschiede kurz egal sind, weil es um Musik, Freundschaft, Bier und ein Ausbruch aus dem Alltag geht.
Wir zählen schon wieder die Tage bis zur G.O.N.D. 2026. Der Termin für das 20-jahrige Jubiläum ist bereits gesetzt und Tickets bekommt ihr wie gewohnt unter: https://gond.de/. Wir sehen uns vom 15. bis 19. Juli 2026 in Obermehler!
Hier findet ihr unsere umfangreiche Galerie der G.O.N.D. 2025:
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Leitung Magazin | Allrounder
Zwischen Schweiß, Strobo und purem Adrenalin fühle ich mich zuhause. Als Grafikerin, Marketing-Managerin, Konzertfotografin, Videografin, Buchautorin und vor allem leidenschaftliche Musikliebhaberin lebe und arbeite ich mitten in der Szene.








