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Baltic Open Air 2018 – Nachbericht + Galerie

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Wer glaubt, im Norden Deutschlands mit dem Wacken Open Air ausreichend bedient zu sein, irrt gewaltig! Auch das Baltic Open Air im Wikingerland, eine halbe Stunde nordwestlich von Kiel, begeistert jedes Jahr aufs Neue tausende rockbegeisterte Menschen von jung bis alt. Auf insgesamt 3 Bühnen, nämlich der „Viking“-, „Thor“- und der großen “Odin”-Stage bot uns das BOA eine großartige Running-Order mit Bands aus dem Deutschrock-, Metal-, NDH- und Mittelalter-Bereich. Den weiten Weg in den hohen Norden nahmen, um nur ein paar zu nennen, Bands wie RAGE, Kreator, Wilde Jungs, Loudstark, Serum114, BRDigung, Fiddlers Green, Eisbrecher und Kärbholz auf sich, um die Luft des gewohnt kühleren Klimas gewaltig anzufachen.

Die Ankunft

Trotz 6 Stunden Fahrt erreichten wir bei Sonnenaufgang die Location mit bester Laune, aber tiefen Augenringen. Kurz darauf öffneten die Mädels und Jungs vom Frühstücksstand im Bereich vor dem Haupteingang zum Infield, die bereits freundlich mit einem Willkommens-Matjesbrötchen und Kaffee winkten. Der Blick über den Campingplatz war nach einem langersehntem Frühstück das Erste, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Ein stellenweise berstend voller Campingplatz mit Rock- und Metalfans aus allen Bereichen des guten Geschmacks erwachte in den frühen Vormittagsstunden durch die ersten aufgedrehten Musikanlagen, die bekannte Klänge von sich gaben und das tolle Gefühl, endlich wieder auf einem Festival zu sein, zusätzlich untermalten.

Live-Acts

Bekannte Gesichter gab es unter dem Line-Up noch und nöcher. Bei vorerst strahlendem Sonnenschein betraten wir um 16 Uhr das Infield um Torfrock auf der Main-Stage zu bestaunen. Torfrock punktet unangefochten durch gesanglich humorlich intonierte Stücke und zog somit mühelos eine dicht zusammenstehende Crowd vor die Bühne. Wir geben zu, das Grinsen und das zustimmende Kopfnicken konnte sich wohl kaum jemand während Torfrock’s genialer Setlist verkneifen. 17 Uhr: Zeit, hastig zur Thor-Stage gegenüber zu tippeln. Die Wilden Jungs aus Fulda liefern selbst nach einem kürzlichen Besetzungswechsel wie ein jahrelang fest verschweißtes Team ab. Zugegeben: Einige ihrer Songs schienen dem Auditorium vor der Bühne sichtlich unbekannt zu sein, dennoch dauerte es nicht lange, bis die Band ihre Hörerschaft in ihren Bann zog und einen lupenreinen Gig zum Besten gab. Plötzlich fiel uns eins, dass auch Loudstark heute auf der Viking-Stage spielen sollte. Eine Entscheidung fiel und wir eilten rüber zur kleineren Bühne. Da uns das neueste Album “Das Eine” besonders gut gefiel, hatten wir endlich die Chance sie live zu sehen, da sie in unserer Szene noch nicht großartig unterwegs sind. Auch Fiddler’s Green legten sich im Anschluss ordentlich ins Zeug und präsentierten ihre irisch angehauchten Hymnen als passendes Kontrastprogramm zum vorherigen Deutschrock-Gewitter. Auch wenn sich Tyson, Sänger und Frontmann von den Wilden Jungs, eher als „Liedermacher“ bezeichnet, bleibt es deutschsprachige Rockmusik. Leider wurde das Wikingerland während des Auftritts von der Frankfurter Formation Serum114 von einem ausgiebigen Regenaufgebot heimgesucht. Doch Serum114 wären nicht Serum114, wenn sie sich durch etwaige Kleinigkeiten beirren ließen. Esche-Typisch kletterte der Frontmann während des Konzerts die Traverse des FOH’s vor der Bühne hinauf und zog damit begeisterte Blicke aus dem Publikum auf sich. So kennt man Esche und seine Punkband! Nicht weniger imposant performten BRDigung aus Kempen. Auch Julez (Gesang & Lead-Gitarre) ist für punkaffin-reißerische Äußerungen und Darbietungen auf der Bühne bekannt. So war der Höhepunkt des während des Sonnenuntergangs stattfindenden Auftritts der Sprung über den Wellenbrecher und der anschließende filigrane Gitarrenpart inmitten der kopfnickenden und mitgrölenden Fans! Einen sagenhaften Abschluss für uns boten Kärbholz als Headliner an diesem Freitagabend. Wer die vier Mannen aus Hinterwald bereits kennt, wird jegliche Worte zum Auftritt der Band als überflüssig empfinden. Die „Hölzer“ schaffen es jedes Mal aufs Neue die Metalhands und Fäuste in die Luft haltenden Menschen mit ihren Gassenhauern in Stimmung zu bringen.

Das Festival

Kärbholz als Freitagsheadliner auf dem BOA 18

Leider war es uns nur möglich den Ersten beider Tage bei diesem schönen Festival zu verbringen, doch konnten wir auch an diesem einen Tag jede Menge toller Eindrücke dazugewinnen. Das am Königshügel in Haddeby gelegene Festivalgelände verfügte neben dem Konzert- und Campinggelände über ein großartig inszeniertes Wikingerdorf mit entsprechenden Getränke- und Essenständen und sogar einem größer angelegtem Lagerfeuerplatz. Alles war, einem Wikingerdorf entsprechend, authentisch dargestellt, genau wie die Angebote: Met, Black Metal Burger und sogar ein schickes Weinzelt sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Das Baltic Open Air 2018 hatte ab diesem Nachmittag wenig Glück mit permanentem Wetterwechsel. Großartig davon beeinflussen lassen haben sich aber die Wenigsten. Vielleicht sind das ja alles Leute aus dem Norden Deutschlands, die hier herkommen.. So ist es nicht, denn auf den Park- und Campingplätzen gab es Kennzeichen quer aus der Republik. Wir haben das Baltic Open Air genossen und die lange Reise war es selbst für diesen einen Tag locker wert.

Tickets für das BOA 19 findest du ab Mitte Oktober HIER.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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