Schwarze Engel – ROCK ‘N’ ROLL IM HERZEN – VÖ 13.05.2022

Bandvorstellung – Schwarze Engel

2005 fing bei Schwarze Engel alles mit dem Punk an. Zwischen den Jahren 2010 und 2021 gaben die vier Mainzer Männer 7 Veröffentlichungen zum Besten. Musikalisch haben sie dabei die Sparten Punk, Heavy Metal und Deutschrock bedient. Nun scheint es, dass dieses Kauderwelsch vorbei ist. Im Originalzitat der Band zum am Freitag, den 13. Mai 2022, erscheinende Album heißt es: „Auch dieses Mal gibt es eine geballte Ladung Heavy Metal und Rock ‘n’ Roll. ROCK ‘N’ ROLL IM HERZEN spiegelt das Gefühl wider, was wir als Band mit der Musik im Herzen fühlen. Rebellion, Zusammenhalt und Freiheit. Stilistisch geht es wieder zurück zu den Wurzeln.“
Wir prüfen und richten über das Minialbum, das in den eigenen vier Wänden aufgenommen wurde.

Trackliste

  1. Sie kriegen uns nie
  2. Krieger der Zeit
  3. Lasst uns feiern
  4. Frei sein
  5. Nichts hält mich auf
  6. Wir wollen, dass die Erde bebt
  7. Rock ‘n’ Roll im Herzen

Straighte Musik zwischen „Danket dem Herrn“ und „Warrior of the World“

Das Eröffnungsplädoyer „Sie kriegen uns nicht“ beginnt ohne langes Gefasel. Und das Tempo bleibt den gesamten Song über, bis auf ein paar Breaks zum wieder Anlauf nehmen, auf Hochtouren. Breit aufgestellte Gitarren, die von Anfang bis Ende durch saubere spielerische Leistung überzeugen. Ganz klar, wie bei vielen deutschsprachigen Bands auch, wird hier das Thema ‘Wir sind wieder da, besser und härter als je zuvor’ zur Einstimmung auf dem Silbertablett serviert. Ein sehr, sehr guter Appetizer, der nicht besser hätte präsentiert werden können. Im Stampfschritt geht es mit dem zeitlosen Song „Krieger der Zeit“ weiter. So ein bisschen Manowar schleicht sich als kleiner Schauer über meinen Rücken. Martins Stimme trägt hierbei so einiges bei. Holt die Pommesgabel heraus, zieht die Kutten an und föhnt euch die Haare, damit es beim Headbangen gut aussieht. Ein Titel über den Kampf eines jeden selbst, um sein Leben mit dessen Problemen und Ereignissen auf die Reihe zu bekommen und nicht aufzugeben. Eben ein Krieger der Zeit. Für mich ist es immer wieder schwierig, mich für Partysongs zu begeistern, wenn ich auf null Promille bin. So ergeht es mir auch bei „Lasst uns feiern“. Nur wenige Bands schaffen dies bei mir. Schwarze Engel haben es dahingehend ebenso schwer und der Titel läuft, für den Moment, eben nur so durch. Bei der nächsten Party lasse ich den aber einmal laufen. Nichts desto trotz, auch wenn der Song eher punkrocklastig ist, passt.

Halbzeit – Schonzeit? Mit Nichten

Auf der Hälfte der Strecke machen Schwarze Engel einen kleinen Abstecher in Richtung Melancholie. Textlich und musikalisch kann der Song nach dem ersten Drittel voll und ganz überzeugen. Gitarrist und Sänger Martin steht es einfach besser zu Gesicht, wenn er seine Stimmbänder voll und ganz in Anspruch nimmt, als dass er versucht bekümmert oder traurig zu klingen. Eine geballte Ladung Rebellen Rock ‘n’ Roll bekommen wir mit „Nichts hält mich auf“ aufgetischt. Mit dreschendem Bass, wie auch in allen anderen Liedern und Textzeilen wie „Du kleine Kröte mach dich aus dem Weg, wenn du dich nicht verletzen willst“ zeigen Schwarze Engel, was in ihnen steckt. Frei nach der Devise, Fäuste hoch und Maul aufmachen. Selbstbewusst und voller Stolz präsentiert die Band das Credo ihrer Musik mit „Wir wollen, dass die Erde bebt“. Ein musikalischer Festgesang auf ihre Freundschaft, Zusammenhalt und die Zukunft. Nachdem alle Punkte verlesen sind, kommt mit dem Titelsong „Rock ‘n’ Roll im Herzen“ das Schlussplädoyer. Ein sehr würdiger Rausschmeißer, der durch und durch wirklich Rock ‘n’ Roll ist.

Fazit

Ich hoffe, Schwarze Engel haben mit diesem Minialbum nun endlich ihren Stil festgelegt. Denn dieser dreckige Kneipenduft Rock ‘n’ Roll steht den Jungs verdammt gut. Und das macht mir richtig Spaß und hebt den Glauben, dass es noch echte Rocker gibt. Klare Steigerungen im Gesang, auch wenn dieser etwas Gewöhnungszeit braucht. Textformung, Tempo und Instrumentenumgang sind deutlich erkennbar und zeigen, dass hier Musik nicht nur nebenbei gemacht wird. Hier steckt echtes Herzblut darin. Ein fast rundherum stimmiges Album, das es leider nur zum Streamen auf den gängigen Portalen geben wird.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Crew | Chefredakteur

Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.

Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.