Finale mit Feuer im Herzen: Eizbrand feiern Tourabschluss in Hamburg

Heiß, heißer, Headcrash! Wenn sich eine Band wie Eizbrand dazu entschließt, das große „Nicht irgendwo auf der Welt“ Tourfinale in Hamburg zu spielen, dann kann man sich sicher sein, dass dies kein lauwarmer Ausklang wird, sondern ein Abriss! Und genauso kam es am 04. und 05. April 2025 im prall gefüllten Headcrash. Mit dabei waren zwei Vorbands, die den Kessel vorher schon zum Brodeln brachten: ALARM und der Mainsupport Leidbild. Der kleine Club war an beiden Abenden brechend voll und die Stimmung am Kochen. Was an diesem Wochenende aber so besonders war, im Vergleich zum Rest der Tour, erfahrt ihr hier.

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ALARM: lokale Helden mit lautem Startsignal

Den Anfang machten die Hamburger Jungs von ALARM. Und wer die Band kennt, weiß, dass die keine halben Sachen machen. Vom ersten Akkord an war klar, dass hier nicht bloß aufgewärmt wird.  Mit ihren Songs rissen sie das Publikum mit. Rotziger Sound, klare Kante und dazu diese unverkennbare Energie – Hamburg war sofort wach. Ein Heimspiel mit Haltung, Herz und einem fetten Soundgewitter. Leider muss man offen gestehen, dass die Besucherzahl zu dieser unheimlich frühen Stunde (18 Uhr) noch ziemlich gering war. Aber wie die Profis vom Dienst haben die Jungs um Frontmann Heiko wirklich souverän alles gegeben und abgeliefert, als platzte der Club bereits aus allen Nähten.

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Wenn Emotionen auf Wucht treffen – Leidbild feiern ihren Albumrelease von NUMERI

Leidbild aus Frankfurt am Main übernahmen im Anschluss das Mikro – und wie! Als Mainsupport der gesamten Tour hatten sie bereits in den vorherigen Städten überzeugt. Wer die Jungs auf der Tour schon erlebt hatte, wusste, dass da etwas Großes kommt. Ihr Sound ist eine perfekte Mischung aus Gefühl und Druck. Die Setlist war perfekt für ihre Release-Show, angefangen mit „Irgendwann ist heute“ über „Abgefuckt“ bis hin zu „Für immer jung“. Zwischen ehrlichen Ansagen und treibenden Gitarrenwänden bauten sie eine Verbindung zum Publikum auf, die weit über das Übliche hinausging. Man merkte, dass diese Band etwas zu sagen hat und Hamburg hat zugehört. Selbstverständlich musste aber auch niemand auf die nicht mehr wegzudenkenden Klassiker wie „Weil du so schön bist“ und „Rock ‘n’ Roll ist international“ verzichten.

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Ein ordentlicher Tourabschluss braucht Streiche

Am Samstag wurden die Lachmuskeln extrem stark beansprucht. Das Konzert von Leidbild wurde quasi ununterbrochen von Eizbrand manipuliert. Angefangen von Lars, der in Warnweste und mit Besen bewaffnet die Bühne betrat und Leidbild in Empfang nahm, über ein Mikrofon, das selbstverständlich nicht auf Chriss´ Höhe platziert wurde und bis hin zu Ruwens Werbeveranstaltung für NUMERI, die zum Brüllen komisch war. So konnte man bereits erahnen, dass dieser Abend einiges zu bieten hatte. Außerdem erwartete uns noch ein Zauberer, der die Instrumente verstummen ließ, ein Bauchladenhändler und wunderschön verzierte Bühnenoutfits. Das Highlight war allerdings ein Detail, welches Leidbild erst gar nicht aufgefallen ist. Nämlich direkt beim zweiten Song „Frösche weinen nie“ bekam Chriss die Stimme so verzerrt, dass er klang wie Micky Maus auf Drogen. Die Band selbst hörte ihn auf ihren In-Ear Systemen völlig normal. Das Publikum allerdings konnte so eine Show genießen, die absolut ihresgleichen sucht.

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Eizbrand: ein letzter Knall – laut, ehrlich, emotional

Und dann war es Zeit für den Hauptact des Abends: Eizbrand. Tourabschluss, finaler Abend, die letzte Station einer Reise, die Band und Fans gleichermaßen geprägt hat. Und das spürte man in jeder Note, in jeder Geste. Schon beim Opener „Schrei lauter“ flogen die Arme in die Luft, es wurde gesungen, geschrien und verdammt ordentlich gefeiert. Egal ob energiegeladene Nummern oder melancholische Momente, wie beim wahnsinnig emotionalen Song-Block: Eizbrand lieferten ein Set, das keine Wünsche offenließ. Es war persönlich, es war intensiv und es war vor allem eines, nämlich echt!

Die letzten Klänge vor einer zweijährigen Tourpause

Im Vergleich zum Rest der Tour bekam die Menge am letzten Abend Songs wie „Phönix aus der Asche“ und „Black Jack“ auf die Ohren. Es wurde nochmal alles aus der Seele getanzt, die Tourchallenge zelebriert, gelacht, sich in den Armen gelegen und die ein oder andere Träne vergossen. Zwischen den Songs gab es ehrliche Worte der Dankbarkeit an die Crew, die Fans und die beiden großartigen Support-Acts. Ein Tourabschluss, wie er im Buche steht: mit Schweiß auf der Stirn, Herz auf der Zunge und Rock in der Seele.

Es war mehr als nur ein Konzert – diese Band ist ein Lebensgefühl

Was da im Headcrash passiert ist, war nicht einfach nur Musik. Es war ein Abschied, ein Versprechen und ein Neuanfang zugleich. ALARM haben den Abend entzündet, Leidbild haben die Glut geschürt und Eizbrand? Die haben ihn in Flammen gesetzt, auch ganz ohne Flammenwerfer.

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Wenn wir schon beim Thema Hitze sind, dann muss man, bedauerlicherweise, noch erwähnen, dass der Freitag unerträglich heiß war. Scheinbar war die Klimatisierung im Headcrash ausgefallen. Am Samstag war das dann wieder besser, bzw. immerhin wärmetechnisch auszuhalten. Wenn das der Abschluss war, dann kann man sich auf das freuen, was als Nächstes kommt. Leider müssen alle Fans dafür jetzt zwei Jahre warten, denn bis auf ein paar Club- und Festivalshows, lässt die nächste Tour erst einmal auf sich warten. Dafür erwartet uns dann aber wohl bald wieder ein neues Album.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Abend im Headcrash einen würdigen Abschluss der „Nicht irgendwo auf der Welt“ Tour bot, bei dem sowohl die Vorbands als auch Eizbrand selbst das Publikum begeisterten und für bleibende Erinnerungen sorgten. Diese Band ist nicht irgendwo auf der Welt. Sie ist genau da, wo sie hingehört – mitten im Herz.

Zur Bildergalerie von diesem emotionalen Tourabschluss, geht es «HIER» entlang oder klickt einfach das Bild an.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Redaktion

Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?