V.E.R.S.U.S über ihr erstes Akustikalbum REVOLUCION ACUSTICA
Am 18. Juli 2025 erscheint das erste Akustikalbum von V.E.R.S.U.S. Ein Herzensprojekt, das aus einer spontanen Idee entstanden ist und sich schnell zu einem echten Fanliebling entwickelte. REVOLUCION ACUSTICA ist bereits jetzt vorbestellbar und verspricht ehrliche Töne, neue Perspektiven auf bekannte Songs und jede Menge Sommerfeeling. Im Interview spricht Frontmann Nils über die Entstehung der Platte, kreative Herausforderungen, Teamspirit und warum manchmal weniger einfach mehr ist.
Die Entstehung
VRR: Das Akustikprojekt REVOLUCION ACUSTICA entstand mehr oder weniger zufällig. Wann wurde aus der „Schnapsidee“ ein handfestes Konzept?
Nils: Bereits unmittelbar nach dem ersten Unplugged-Konzert beim SinnerRock fragten uns die Leute, ob wir die Songs auch auf Platte hätten. So wuchs die Idee nach und nach. Wir hatten natürlich unsere Favoriten, aber haben dann Freunde und Fans gefragt, welche Titel sie sich wünschen würden. So entstand gemeinsam die Setlist für die Platte.

VRR: Was war euer erster Gedanke, als ihr mit Akustikgitarre und Cajón ernsthaft geprobt habt – eher „Wow, funktioniert!“ oder „Was zum Teufel machen wir hier?“
Nils: Sowohl als auch. Auf der einen Seite hat das Ganze sofort unglaublich viel Spaß gemacht und richtig gut groovt, auf der anderen Seite muss man sich erstmal daran gewöhnen, Songs abzuspecken. Es geht nur noch um die eine Spur, die du spielst oder singst. Kein Verzerrer, kein Hall oder Delay, das kleine Fehler kaschiert. In diesem einen Part, den du aufnimmst oder live spielst, muss einfach alles drinstecken – dein Können und dein Gefühl.
Neue Wirkung
VRR: Was hat euch am meisten überrascht, als ihr eure Songs akustisch neu interpretiert habt? Gibt’s einen Track, der in der Unplugged-Version eine komplett neue Wirkung bekommen hat?
Nils: Irgendwie wirkt jeder Track anders. Die Botschaften sind natürlich erstmal dieselben, weil wir die Texte nicht verändert haben. Aber sie gehen anders ins Ohr und ins Herz. Durch das spanisch angehauchte Arrangement und die entspanntere Art zu singen, bekommen die Songs eine andere Atmosphäre. „Am Arsch vorbei“ war für mich vorher eine reine Kampfansage. Ich glaube, nach der Aufnahme habe ich den Sinn dahinter nochmal anders verstanden. Heute lasse ich vieles wirklich gelassener an mir abprallen, vor allem das, was ich nicht ändern kann oder einfach zu blöd ist, um meine Zeit damit zu verschwenden.
VRR: Welche Herausforderungen gab es bei den Aufnahmen der Songs?
Nils: In jedem Fall zu verstehen, dass weniger manchmal mehr ist. Ich bin eigentlich ein Fan von 80s-Sounds: Hall, Reverse-Becken, Solodopplungen, Harmonien im Refrain, also richtig dicke Produktionen. Sich darauf einzulassen, mal bewusst weniger zu machen, war nicht einfach. Unser Freund und Produzent Matthias Kupka von Maxiworx hat mich mehrfach daran erinnert, dass wir hier kein fettes Rockalbum aufnehmen, sondern etwas ganz anderes schaffen wollen. Der Reiz dieser Platte liegt im Arrangement, der Reduktion und den ehrlichen Botschaften und natürlich im mega chilligen Sound, den Matthias abgeliefert hat.
Absolutes Unikat
VRR: Zigarrenkiste, Zippo, Plektrum, Pilotenbrille – worauf habt ihr bei der Auswahl der Box und der Inhalte besonderen Wert gelegt?
Nils: Uns ging es darum, etwas wirklich Besonderes zu machen. Es gibt ja inzwischen fast alles, aber die Zigarrenkisten sind mal was anderes. Jede Box ist ein Unikat, an dem wir selbst Hand anlegen. Und ganz nebenbei tun wir auch noch etwas Gutes für die Umwelt. Das nennt man, glaube ich, Upcycling? Der Inhalt sollte nützlich sein: Zippo, Sonnenbrille, Tanktop – damit kommst du im Sommer schon mal ganz gut klar. Wenn du dann noch ein Plektrum dabeihast, um spontan zur Klampfe zu greifen, bist du startklar. Badeshorts haben wir bewusst weggelassen, wer auf unten-ohne-Partys steht, braucht eh keine! (lacht) Vielleicht setzt sich der Trend ja durch.
VRR: Im Rahmen des Akustikprojekts seid ihr als Band gemeinsam nach Spanien gereist. Wie habt ihr die Zeit erlebt und hat der Ausflug Auswirkungen auf euer Bandgefühl gehabt?
Nils: Manche Bands haben das Glück, von Anfang an in der gleichen Besetzung zu bleiben, wir nicht. Es gab viele Wechsel, die uns immer wieder zurückgeworfen haben. Wenn du in einer Band spielst, die mehr als einmal im Jahr im Jugendzentrum auftreten will, führst du mit jedem Einzelnen eine Art Beziehung, fast wie in einer Partnerschaft. Aktuell fühlt es sich zum ersten Mal so an, als würde es dauerhaft passen. Wir vier harmonieren einfach. Wir wollen dasselbe, ziehen alle an einem Strang. Natürlich gibt’s auch mal Meinungsverschiedenheiten, aber wir reden dann darüber und gut ist. In Spanien haben wir nicht nur gearbeitet (Stichwort neues Video), sondern auch einfach mal Zeit miteinander verbracht. Mal nachts um drei in der Karaokebar „Angels“ von Robbie Williams singen, das schweißt zusammen. Quality Time ist das A und O.
Der Fanclub
VRR: Die Frage, ob REVOLUCION ACUSTICA digital oder physisch erscheinen soll, habt ihr per Fan-Umfrage entschieden. Wie wichtig ist euch der direkte Draht zur V.E.R.S.U.S – La Familia?
Nils: Freunde und Fans sind alles, ohne sie wären wir nichts. Deshalb beziehen wir sie so oft es geht mit ein. Wir machen das ja nicht nur für uns, sondern auch für all die Menschen, die uns ihr Herz geschenkt haben.
VRR: Eine treue Fanbase ist heutzutage Gold wert. Was war das verrückteste oder schönste Feedback, das ihr je zu einer Special Edition oder generell zu einem Release bekommen habt?
Nils: „Mist, jetzt muss ich die Box dreimal kaufen: Eine für mich, eine für meine Frau – und eine, damit ich die Sachen drin auch benutzen kann. Eigentlich vier, meine Frau will die Kette tragen und die Fahne ins Auto hängen …“
Neue Hörer
VRR: Ist das Akustikalbum eher ein Fan-Service oder hofft ihr damit auch, neue Leute zu erreichen?
Nils: Wir versuchen immer, Menschen mit unserer Musik zu erreichen, auch jenseits klassischer Deutschrock-Hörer. Das klappt interessanterweise ganz gut. Wir spielen immer öfter auf Festivals mit anderen Genres und wollen Vorurteile abbauen. Die neue Platte wird das sicher weiter fördern. Gleichzeitig zeigt sie, dass wir einfach unseren eigenen Weg gehen, anders sind und auch anders bleiben wollen. Vielleicht ist nicht jeder Song Spotify-kompatibel im 3-Minuten-Hit-Format, aber dafür ist er echt. Oder wie wir sagen: #gutSach Rock’n’Roll.

Live und ohne Strom
VRR: Am 6.9. steigt das „Naggisch ohne Strom“-Open-Air – worauf freut ihr euch dabei am meisten?
Nils: Ein reines Akustik-Open-Air ist ein echtes Wagnis, sowas hat’s in letzter Zeit kaum gegeben. Ich hoffe einfach auf einen geilen Sommerabend mit tollen Künstlern, bekannten Gesichtern und einer mega Party.
VRR: Was erwartet die Leute auf der Bühne? Wird’s wirklich komplett akustisch, oder habt ihr Überraschungen im Gepäck?
Nils: Beim „Naggisch ohne Strom“ wird wirklich alles akustisch sein.
Fester Bestandteil
VRR: Welche Rolle werden die Akustiksongs künftig bei euren Auftritten spielen?
Nils: Je nach Spielzeit und Setlänge wird das künftig öfter Teil unseres Programms sein, einfach weil es unglaublich Spaß macht. Und Sascha freut sich auch, endlich mal mit uns in der ersten Reihe zu sitzen, sonst muss der arme Kerl ja immer hinten parken.
VRR: Zum Abschluss: Ihr seid ja dafür bekannt, dass ihr immer neue Ideen habt. Was steht nach dem Release an?
Nils: Das ist im Moment noch offen. Wahrscheinlich werden wir nächstes Jahr weniger Shows spielen, aber auf einigen großen Festivals zu sehen sein. Natürlich wollen wir auch in Frankfurt wieder was auf die Beine stellen. Im Fokus steht dann aber unser neuer Proberaum, wir wollen ein komplett neues Album erarbeiten. Und eine Neuauflage des V.E.R.S.U.S La Familia-Festivals ist längst überfällig. Wobei ich vermute, unser sensationeller Manager Jürgen Hampp hat da ohnehin schon wieder irgendwelche #gutSach-Überraschungen in der Hinterhand, von denen wir jetzt noch nichts wissen…
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