Jonas Winter: Stunde Null-Gitarrist auf Solopfaden

Foto: Jonas Winter

Jonas Rabensteiner ist für die meisten von uns als Stunde Null-Gitarrist oder als Produzent bekannt. Doch dass in ihm noch zahlreiche weitere Talente schlummern, zeigt er nun als Solokünstler. Poppig und persönlich sollen seine Tracks werden und das spiegelt sich deutlich in seiner ersten Single „Mit euch würd ich nochmal“ wider. Wie es mit seinem Projekt weitergeht, was seine Bandkollegen von Stunde Null davon halten und ob wir die Songs irgendwann live erleben werden, das hat uns Jonas im Interview verraten:

Die erste Single

VRR: Wann und wieso hast du dich dafür entschieden, solo Musik zu machen?

Jonas: Die Idee kam mir bereits vor zwei Jahren. Durch verschiedene Songwriting-Jobs und die viele Arbeit an verschiedenen Projekten als Produzent, entstand in mir immer mehr der Wunsch, nur was für mich zu machen. Immer wieder schrieb ich Songs, die für jedes andere Projekt zu persönlich waren und als ich dann durch einen Snowboard-Unfall längere Zeit nicht mehr Gitarre spielen und produzieren konnte, nutzte ich die Zeit, mich wieder mehr mit dem Singen zu beschäftigen. Für mich begann die ganze Reise eigentlich genau dort und in der Zeit merkte ich wieder wieso. Gesagt, aber noch lange nicht getan … so fand ich zwei Jahre lang Ausreden nichts abzuschließen und es immer weiter vor mir herzuschieben. Letzten Herbst setzte ich mir das Ziel noch in 2024 einen Song zu releasen. Das hat nicht ganz geklappt, aber ich bin unglaublich happy, dass es jetzt so weit ist.

VRR: Deine erste Single „Mit euch würd ich nochmal“ ist bereits erschienen. Was erwartet die Hörer?

Jonas: „Mit euch würd ich nochmal“ ist, wie du sagst, meine erste Single und so war es für mich eine Reise ins Unbekannte. Ich habe viel herumexperimentiert, Stunden über Stunden Sachen recordet und wieder gelöscht. Zusammen mit meinem Kumpel Ivan Miglioranza habe ich über Monate am Sound gefeilt, um dann irgendwann zur ursprünglichen Idee zurückzukehren. Musik kann man schwer einordnen, aber wenn, dann wäre es vielleicht Indie-Pop mit deutschen Texten. Der Song ist ein Dank an die besten Freunde meiner Jugend. Jeder kennt sie, diese Erinnerungen, die die Zeit überdauern. Teilweise freudige und teilweise richtig beschissene. Doch da waren immer diese Menschen an meiner Seite, die sich in den besten Momenten für mich und mit mir freuten, aber auch in schwierigen Zeiten zu mir standen und mir so einige Male aus der Scheiße halfen. Ich fand diesen Song passend als ersten Song.

Es geht ums Gefühl

VRR: Worauf legst du bei deinen eigenen Songs besonderen Wert?

Jonas: Mir ist vor allem wichtig, dass der Song am Ende genau so ist, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich mag eingängige Melodien, aussagekräftige Texte und vor allem, dass die Kombination aus beidem ein Gefühl vermittelt. Die größten Songs sind für mich die, die es schaffen, eine komplette Erinnerung und ein Gefühl an sich zu binden. Wer kennt es nicht, man hört einen Track und sitzt plötzlich wieder im Bus auf dem Weg in die Schule, fühlt sich euphorisch, wie durch die erste große Liebe, oder erinnert sich an den Schmerz, wenn es dann doch nicht so kam wie erwartet. Diese Songs bleiben für ewig mit einer Erinnerung oder einem Gefühl verbunden und werden ein Teil von dir. Vielleicht ist das auch etwas hoch angesetzt, aber das ist es, was Musik immer für mich war. Ich mag keine Malle Hits und Sauf-Songs und muss auch sagen, dass es anders als gedacht, wirklich schwierig ist, mit drei dummen Zeilen, die jeder mitgrölt einen Song zu schreiben, aber das ist nicht meine Welt.

Jonas-Winter-Single-Cover-2025 Jonas Winter: Stunde Null-Gitarrist auf Solopfaden

VRR: Wie unterscheiden sich deine Kompositionen von dem, was wir bisher von Stunde Null kennen?

Jonas: Komplett (lacht). Also musikalisch sind es bestimmt zwei Welten. Ich liebe diese Vielseitigkeit der Musik und wollte deshalb diesen anderen Teil, der in mir schlummert, entdecken. Aber hört selbst. Ich denke nicht, dass man Parallelen hört.

Vollen Support von seinen Bandkollegen

VRR: Wie wirkt sich dein Soloprojekt auf Stunde Null aus und wie haben es deine Bandkollegen aufgenommen, dass du etwas Eigenes machen möchtest?

Jonas: Natürlich sollten meine Jungs von Stunde Null es als erstes erfahren. Sie wussten schon, dass ich irgendwann diesen Weg gehen werde und haben, als ich ihnen vom konkreten Plan erzählte, das ganze sofort supportet. Sie waren die ersten, die neue Songs hören durften, waren beim Videodreh dabei und Schweiky hat sogar das Musikvideo für mich gefilmt.

VRR: Soll dein Soloprojekt lediglich online stattfinden oder könntest du dir vorstellen, dass du damit auch zu gegebener Zeit auf die Bühne gehst?

Jonas: Online ist gut und fürs Erste werde ich mich auch damit beschäftigen, aber Musik gehört für mich auch auf die Bühne. Zuerst will aber mal ein paar Songs releasen.

VRR: Arbeitest du auf ein physisches Album hin oder bleibt es erstmal bei einzelnen Tracks, bis du abschätzen kannst, in welche Richtung es sich entwickelt?

Jonas: Es gibt einen ungefähren Plan, aber den möchte ich heute noch nicht verraten. Fürs Erste erscheint morgen die erste Single und weitere warten bereits. (lacht)

VRR: Was wünschst du dir, wie es weitergeht?

Jonas: Ich wünsche mir, weiterhin Musik zu machen und so viel Freude und Leidenschaft darin zu finden wie bis jetzt. Aber natürlich bin ich vor diesem ersten Release auch etwas angespannt. Ich wünsche mir, dass meine Musik gehört wird, gefällt und bewegt.

 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Lisa-Bergisch-150x150 Jonas Winter: Stunde Null-Gitarrist auf Solopfaden

Leitung Magazin | Administration | Redaktion | Fotografie | Grafik

..."Immer Vollgas und keine Angst vorm Scheitern. Immer Vollgas, immer nach vorne immer weiter..."

Anzeige