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Interview – Hörsturz Moers 

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Zwischen Gefühl und Härte, das sind die 5 Jungs vom Niederrhein, die seit 1996 schon ihre Kreise ziehen. Das sind die Begrüßungsworte von Hörsturz Moers auf ihrem Facebook-Profil. Wir von VRR waren neugierig auf die 5 Jungs und trafen sie zum Interview.

VRR: Wie allen anderen aus dem Business,  hat Corona auch euch einen Strich durch das Jahr 2020 gemacht. Die für dieses Jahr geplante Tour ist leider ausgefallen. Habt Ihr einen Plan B in Petto? (z.B. Ersatztermine) 

Sascha (Sänger und Gitarrist): Ja, das kann man so sagen. Auch diverse Festivals, auf denen wir spielen sollten, sind ins Wasser gefallen. Unsere Tour war auf 13 Städte ausgelegt. 11 Konzerte wurden komplett gestrichen und Ersatztermine zu bestimmen, ist natürlich unter den Umständen, nicht so leicht. Zumindest die letzten beiden Termine unserer Tour (Hosen runter, Schwanzvergleich) in Wetzlar und Oberhausen konnten noch, unter Auflagen und mit Beschränkungen auf 100 Zuschauer, stattfinden. Beide Konzerte waren ausverkauft und es waren trotz der Hygienevorschriften tolle Abende mit tollen Menschen.  

Wir hofften, dass der Spuk in ein paar Wochen vorüber ist. 

VRR: Wie habt Ihr diese ruhige, konzert- und spaßfreie Zeit grundsätzlich erlebt? 

Sascha: Gute Frage, es waren, bzw. sind ja immer noch für uns alle außergewöhnliche Maßnahmen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Oder sagen wir mal, mit denen man sich anfreunden muss. Gewöhnen will ich mich ehrlich gesagt gar nicht daran. Zuerst war natürlich die Hoffnung, dass der Spuk nach ein paar Wochen vorüber ist. Heute sind wir eines Besseren belehrt. Die Absageflut von Konzerten und Festivals war natürlich extrem bitter für uns als Band, allerdings sollten wir auf einem niedrigeren Niveau klagen. Es tut weh, nicht dem nachgehen zu können, was man am liebsten tut. Aber wenn man sich in der Welt umschaut, was dieser ganze Wahnsinn so vielen Menschen auf verschiedensten Weisen geschadet hat, sollten wir uns nicht beklagen. Aber es ärgert einen natürlich trotzdem extrem. 

VRR: Folgende Frage interessiert mich persönlich immer ganz besonders. Was bedeutet eure Band und eure Musik für euch? 

Sascha: Hehe, das ist immer eine schwierige Frage. Also wenn man mal von Familie und Freunden absieht, dann ist die Band definitiv so ziemlich das Wichtigste in meinem Leben. Natürlich ist nicht immer alles Gold, was glänzt, aber diese unzähligen schönen Momente, die wir als Band erleben durften, sind einfach nicht zu bezahlen und durch nichts zu ersetzen. Klar gab es auch schwierige Phasen. Aber das Schöne überwiegt bei weitem.  

VRR: Das kommende Jahr wird für euch etwas ganz Besonderes. Ihr feiert euer 25-jähriges Bandbestehen. Für dieses Jubiläum ist doch bestimmt etwas geplant. Verratet ihr uns, auf was wir uns freuen können? 

Sascha: Ich würde es dir wirklich sehr gerne verraten, aber alle Planungen sind durch Corona leider auf Eis gelegt. Wir haben zwar eine große Location gebucht, für ein großes Event am 27.03., was dann exakt 2 Tage nach unserem Geburtstag wäre. Aber wir sind ganz ehrlich, wir wollen uns diese Feier nicht durch Corona, durch Maskenpflicht, Zuschauerbegrenzung, Sperrstunde, Alkoholverbot etc. kaputt machen lassen. Wir gehen zur Zeit davon aus, dass der ganze Scheiß hier am 27.03. noch nicht erledigt ist und von daher werden wir dann gegen Ende 2021 was starten oder sogar eine 26-Jahre-Feier daraus machen. Es soll eine mega Party werden und da geben wir uns mit Behörden-Auflagen nicht einverstanden. Aber wenn es dann soweit ist, bist du herzlich eingeladen vorbeizuschauen. 

Den Namen des neuen Albums verraten wir euch aber noch nicht. 

VRR: Dass ein neues Album in den Startlöchern steht, wissen wir ja bereits. Erzählt uns doch vorab schon mal darüber! 

Sascha: Mich nervt es selber, immer wieder Corona erwähnen zu müssen, aber auch in der Hinsicht hat uns dieser Scheiß ein Bein gestellt. Auch das Album wird sich wohl leider verschieben. Aber so viel kann ich schon mal verraten: Es werden 11 Songs plus Bonus Tracks. In Wetzlar und Oberhausen haben wir je 2 Songs gespielt, die aufs Album kommen und zu unserer Freude sind alle 4 Songs verdammt gut angekommen, sodass wir denken, dass wir die richtige Mischung getroffen haben. Zudem sind wir in einem neuen Studio, um die Soundqualität zu verbessern im Vergleich zum Vorgänger. Den Namen des Albums verraten wir euch aber noch nicht… 

VRR: Von welchen Situationen bzw. Erlebnissen lasst Ihr euch hauptsächlich beim Songwriting beeinflussen? 

Sascha: Meistens entstehen unsere Texte aus einer Emotion heraus. Entweder schreibe ich über Dinge, die mir selbst widerfahren sind oder Personen, mit denen ich positive oder negative Erlebnisse hatte. Wie zum Beispiel bei den Songs „Fick Dich“ oder „Alles auf neu“, der auf dem neuen Album erscheinen wird, der meiner Ex-Freundin gewidmet ist. Aber es gibt natürlich auch gewisse Themen, die einen einfach anfassen, berühren und beschäftigen, die vielleicht irgendwo im Bekanntenkreis geschehen oder von denen man irgendwo hört. Wichtig dabei ist, dasder Song eine klare Aussage hat. Die muss nicht immer ernst, aggressiv oder traurig sein, die kann auch durchaus mal witzig oder schmutzig sein – aber mit Inhalt.  

Wir sind unabhängig und machen, was wir wollen! 

VRR: Auch eine Band, die schon 25 Jahre auf dem Buckel hat, hat noch Träume und Pläne für die Zukunft. Welche sind eure? 

Sascha: Ja natürlich haben wir die. Die nächsten großen Pläne sind natürlich der Geburtstag und das neue Album. Träume haben wir natürlich auch. Aber ich glaube, dass wir als Band schon unseren Traum leben. Wir sind unabhängig. Wir machen das, was wir wollen, wann wir wollen und wie wir wollen. Wir spielen in ausverkauften Läden, wir erhalten eine wahnsinnige Unterstützung, allen voran von unserer Supporter-Crew, die uns überall hin folgt. Und das ist einfach geil. Klar würden wir auch gerne mal vor ein paar tausend Leuten spielen, die uns abfeiern, aber wir sind absolut zufrieden mit dem, was wir bis hierhin geschaffen haben. 

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte an unsere Leser und eure Fans? 

Sascha: Ja, unterstützt weiterhin eure Szene. Die Bands, gerade in diesen schweren Zeiten, die Magazine, die Radios, die Foren und alles, was es noch so gibt. Herzlichen Dank für dieses Interview und vielen Dank an alle da draußen, die uns in welcher Form auch immer unterstützen. 

Einmal mehr durften wir sehr sympathische Musiker kennenlernen und bedanken uns für die offenen Worte. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und behalten euch im Auge. 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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