Die Zukunft der G.O.N.D. – Veranstalter im Interview

VRR: Nach der G.O.N.D ist vor der G.O.N.D.
Wie ist euer Fazit der diesjährigen G.O.N.D.? Was war euer Highlight? Gab es besondere Zwischenfälle oder Erlebnisse?

Kiedi: Ich möchte da kein besonderes Highlight herauspicken. Das Festival mit allem Drum und Dran – den Besuchern, den Bands & der Crew ist das Highlight, was dieses Festival jedes Jahr zu etwas ganz Besonderem macht!

VRR: Eine Frage die uns alle brennend interessiert: Wird die G.O.N.D. 2024 wieder am Lausitzring stattfinden?

Kiedi: Nein, und auch nicht in Rieden, wie wir in unserem gestrigen Facebook-Post bereits ausführlich dargelegt haben!

GOND_FLYER_2024 Die Zukunft der G.O.N.D. – Veranstalter im Interview

VRR: Ihr musstet im Vorfeld viel Kritik einstecken bzgl. des Standortwechsels. Wir seid ihr damit umgegangen? Warum habt ihr euch für den Lausitzring entschieden?

Kiedi: Nun ja, uns wurde ca. drei Wochen vor der G.O.N.D. 2022 mitgeteilt, dass die G.O.N.D. 2023 nicht in Rieden stattfinden kann. Da waren wir erstmal total geschockt und mussten schnell handeln. Es ist ja nicht so, dass Locations in der Größenordnung, wie sie für die G.O.N.D. benötigt werden, an jeder Straßenecke zu finden sind. Somit sind wir relativ schnell auf den Lausitzring gekommen und wurden uns glücklicherweise auch sehr schnell einig mit den Betreibern. Die Details, die sich nachher als besch… herausgestellt haben, kamen dann erst später ans Licht. Die hat man uns leider nicht von Anfang an genannt.

VRR: Besonders die Anzahl und die Standorte der sanitären Anlagen hat in diesem Jahr für viel Unmut bei den Besuchern gesorgt. Seht ihr da einen Verbesserungsbedarf?

Kiedi: Ich würde sagen, dass kommt drauf an, wo genau man gecampt hat. Wir haben während des Festivals einen weiteren Sanitärstandort geöffnet und dann hat sich die Lage eigentlich komplett entspannt. Das „Problem“ ist, dass wir unsere Besucher diesbezüglich ziemlich verwöhnt haben, weil wir auf Infrastruktur großen Wert legen und ich eigentlich kein anderes Festival unserer Größenordnung kenne, dass so viele gespülte Toiletten & Duschen hat.
Für uns ist ein geiles Festival mehr als Headliner X und Y, sondern das Gesamtpaket aus einer Vielzahl von Bands – bei keinem anderen Deutschrockfestival spielen so viele große, mittlere und kleinere Bands – einem sinnvoll und gut aufgeteiltem Gelände, gutem Sound, einer freundlichen, gut gelaunten Crew und dem besten Publikum der Welt!

VRR: Denk zurück an die erste G.O.N.D. Was hat sich seitdem getan? War der Wechsel zum Lausitzring die bisher größte Herausforderung?

Kiedi: Puh, jeder Locationwechsel ist eine Herausforderung. 2006 war es auf jeden Fall einen Sonderzug der deutschen Bahn zu bekommen! 2022 war es die legendären „Los Tioz“ auf die G.O.N.D. zu bekommen und dafür zu sorgen, dass sie jede Menge Spaß dort haben und auch gerne mal wiederkommen wollen. Wer weiß, vielleicht ja schon bald…

VRR: Wo seht ihr nach diesem Jahr insgesamt noch Verbesserungsbedarf?

Kiedi: Wir lesen die Kritiken und auch das Lob im Netz sehr aufmerksam und haben die neue Location ja aus guten Gründen ausgewählt. Somit versuchen wir das beste aus den verschiedenen Locations zu vereinen und unseren Besuchern einfach ein neues, richtig geiles Zuhause zu schaffen, zu dem man jedes Jahr gerne wiederkommt.

VRR: Auch das Line-up spaltete in diesem Jahr die Fans der G.O.N.D. Wie seht ihr die Situation? Und nach welchen Kriterien sucht ihr die Bands für die G.O.N.D. aus?

Kiedi: Was die Leute oft nicht verstehen, ist, dass die Entscheidung ob Band X oder Y auf der G.O.N.D. spielt, vor allem bei den Bands selbst liegt und nicht an uns. Es liegt nicht daran, dass wir denen zu wenig Gage zahlen würden oder sie bei uns schlecht behandelt würden, sondern es sind bandinterne bzw. bandstrategische Gesichtspunkte, die zu einem „Nicht-Auftritt“ auf der G.O.N.D. führen:
Band X spielt lieber auf ihrem eigenen Festival und will das so durch mehr Exklusivität pushen, Bandmitglied ist im Urlaub, Tour geht bis in den Sommer usw. Wenn es nach uns geht, würden wir gerne 60-70 Bands dort spielen lassen und natürlich auch alle Bands, die im Netz gefordert werden, aber wir können die Musiker nicht zwingen. Die Entscheidung liegt bei den Künstlern. Angefragt werden jedes Jahr so ziemlich alle, die ihr im Netz lest, also beschwert euch bitte nicht bei uns!

VRR: Sicherlich gab es auch positive Rückmeldungen. Welche Aussage hat euch besonders berührt?

Kiedi: Puh, auch hier möchte ich keine rauspicken. Es waren eine Vielzahl von tollen Kommentaren im Netz oder per WhatsApp zu lesen, aber auch persönlich vor Ort. Ich freue mich über jeden, der gerne zur G.O.N.D. kommt, dort Spaß hat und sieht, dass wir das mit Herzblut machen und nicht – wie manch andere – um irgendjemand die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Ich veranstalte dieses Festival, weil es mir sehr viel Spaß macht und glückliche Gesichter bringen mir mehr Freude als 100,- € mehr oder weniger! „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ ist eine Zeile aus einem Lied meiner Band King Kongs Deoroller und genau so schaut es aus. Wenn ich reich werden wollte, würde ich definitiv etwas anderes machen!

VRR: Richten wir den Blick auf 2024. Was könnt ihr uns verraten? Gibt es schon Bandbestätigungen, die die Herzen der Fans höherschlagen lassen?

Kiedi: Morgen (Dienstag) wird die erste Band veröffentlicht.

VRR: Wem wollt ihr einfach mal Danke sagen?

Kiedi: Wir wollen allen D.A.N.K.E. sagen, die ein Teil dieses Festivals sind – egal ob Crew, Bands, Besuchern oder, oder, oder!

VRR: Die letzten Worte gehören dir…

Kiedi: Zuhause ist kein Ort, sondern ein Gefühl! Wir sehen uns auf der G.O.N.D. 2024 in der neuen Heimat der Mutter aller Deutschrock-Festivals!


So war die G.O.N.D. 2023 (Bericht und Fotogalerie):
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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.