Geschichten aus dem Alltag eines Eizbrand Roadies

Wir alle lieben Musik und gehen auf Konzerte, um dort die Bands live zu erleben, die wir gerne hören. Es gibt nichts Schöneres, als diese live zu feiern und nach dem Konzert eventuell ein gemeinsames Foto oder ein Autogramm zu erhaschen. Man beendet diesen Abend mit einer schönen Erinnerung.

Was viele von uns nicht sehen, ist all die Arbeit, die so ein Konzert mit sich bringt. Die Band wird auf jeden Fall gesehen, aber wie sieht es mit den unsichtbaren Helfern aus? Es steckt viel mehr Arbeit in so einem Gig, als man sieht. Deshalb haben wir die nicht gesehenen Menschen zu ihrer Arbeit befragt.

Den Anfang macht heute der liebe Günni von Eizbrand, der uns Rede und Antwort stand.

Guenni Geschichten aus dem Alltag eines Eizbrand Roadies
Foto: Günni

VRR: Stell dich doch bitte kurz unseren Lesern vor.

Günni: Hi, ich bin Günter (meist nur Günni gerufen), bin 43 Jahre alt und komme vom linken Niederrhein.

VRR: Seit wann bist du als Roadie tätig?

Günni: Wann genau das angefangen hat, kann ich gar nicht genau sagen. Es fing an mit: „Halt mal meine Gitarre.“ Wirklich fest eingestiegen bin ich 2019 auf der Rookies&Kings Tour.

VRR: Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?

Günni: Naja, mit einem „Halt mal meine Gitarre“ eben.

VRR: Was macht diesen Beruf aus? Was sind deine genauen Aufgaben?

Günni: Der Beruf macht bei mir mittlerweile zu einem großen Teil die Tontechnik aus. Also der Aufbau der Tontechnik auf der Bühne und die Verkabelung von sämtlichen Instrumenten. Außerdem natürlich was sonst noch so auf der Bühne anfällt, wie zum Beispiel Ego Raiser aufstellen, Getränke besorgen, Banner aufhängen, den Sänger im Publikum suchen, Merch schleppen, Transporter fahren. Eigentlich alles, was gerade anfällt. Als Roadie oder Stagehand muss man sich an jedem Gig den neuen Locations und Herausforderungen stellen. Das macht viel Spaß, ist aber auch oft anstrengend. Und man lernt viele interessante Leute kennen.

VRR: Gibt es irgendwelche Risiken bei deinem Job?

Günni: Risiken?! Die klassischen Risiken. Entweder fällt dir etwas auf die Füße, aus dem Transporter entgegen, wenn man die Türen öffnet oder man verheddert sich auch schon mal in tausend Kabelbindern oder dem Banner, das irgendein Horst einfach hat fallen lassen. Scherz beiseite. Ja, man sollte schon einschätzen können, wie schwer Technik und Equipment ist. Ein Case, das ungebremst eine Rampe herunterrollt, kann schon recht gefährlich werden. Und in den Traversen herumturnen ist auch nicht ungefährlich. Das habe ich zum Glück noch nicht häufig machen müssen.

VRR: Was bereitet dir an deiner Arbeit Freude?

Günni: Wenn die Show problemlos ohne Soundaussetzer läuft. Wenn die Fans vor der Bühne feiern und die Band grinsend und voller Adrenalin von der Bühne geht und alle einfach nur happy sind. Dann weiß ich, dass alle, die hinter den Kulissen rotieren, einen guten Job gemacht haben.

VRR: Gibt es Aufgaben, die du nicht so gerne tätigst?

Günni: In der Höhe arbeiten.

VRR: Passieren ab und an skurrile Dinge während der Arbeit? Was zum Beispiel?

Günni: Ja klar, aber das sollte ich lieber mit ins Grab nehmen.

VRR: Welcher Moment zählt zu den Schönsten, der dir bei der Arbeit widerfahren ist?

Günni: Auf der G.O.N.D. 2022 habe ich mich während des Aufbaus kurz umgedreht und gefragt, ob ich die falsche Bühne aufgebaut habe. Wo zur Hölle kamen denn die vielen Leute her? Das war schon heftig zu sehen, wie viele für die kleine Band vom Niederrhein da standen!

VRR: Gibt es auch einen oder mehrere schlimme Momente? Hau raus!

Günni: Ja, natürlich. Totalausfall, weil es in Bitterfeld 2022 den kompletten FOH unter Wasser gesetzt hat. Einmal alles abgesoffen und die Hälfte der Show war für den Arsch. Kein Gesang, kein Instrument, nichts.

VRR: Vielen Dank Günni, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Crew | Redaktion | Korrektur

Bereits im Kindergartenalter gegen Ende der 80er-Jahre durch meine älteren Geschwister mit Punk großgeworden, fand ich ebenfalls als Kind über Metal, Rock und Grunge meinen Weg zum Gothic Anfang der 90er-Jahre und etwas später dann zur NDH und zum Mittelalter-Rock. Diesen Genres bin ich bis heute als schwarz-bunte Seele treu ergeben.