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Restrisiko goes England (Teil 2)

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Ein Wochenende in zwei Akten

Konzerte im eigenen Land zu spielen ist immer etwas Besonderes. Wenn einem das alleine nicht mehr reicht oder sich aber länderübergreifende Freundschaften entwickelt haben, sucht man nach neuen Herausforderungen. Warum sich also nicht mit einer anderen Band aus einem anderen Land zusammentun und Konzerte spielen?  Restrisiko wagten sich an diese Herausforderung und setzen sich in ein Flugzeug nach England, um dort gemeinsam mit Royal Oi! zwei Konzerte zu spielen.

Vollgas Richtung Rock durfte exklusiv die Band begleiten und schauen, mit welchen Schwierigkeiten eine solche Reise verbunden ist, was die Jungs von Restrisiko erlebt haben und wie die Kommunikation funktioniert hat.

Akt 2: Newcastle und die lange Heimreise

Der Tag begann um 8.30 Uhr. Fabi und Maurice hatten sich bereits ein englisches Frühstück mit Beans on Toast und Sausages schmecken lassen, als plötzlich alles ganz schnell gehen musste: Dave stand mit einem Transporter vor dem Hostel, um die Instrumente und Koffer einzuladen. Immerhin mussten wir heute etwa drei Stunden mit dem Zug von Glasgow nach Newcastle fahren und die Reise sollte nicht schwieriger werden, als geplant.

Natürlich schafften es nicht alle, ihren Koffer bei Dave in den Van zu laden. Aber immerhin checken alle pünktlich um 10.30 Uhr aus dem Hostel aus. Maurice, der an diesem Tag zum Reiseleiter ernannt wurde, hatte am Morgen bereits einen Rundgang in der Umgebung gemacht und führte uns direkt zu schönen Orten, um ein paar Fotos zu machen. Danach ging es zu Fuß quer durch Glasgow Richtung Bahnhof. Natürlich musste an dem ein oder anderen Souvenirshop Halt gemacht werden und auch das Probieren von lokalen Spezialitäten, wie dem berühmten frittierten Marsriegel, standen auf dem Tagesplan. Schnell in einem Shop noch Bier für die Fahrt kaufen und schon konnte es zum Zug gehen.

Eine Zugfahrt ist lustig…

Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, konnte man bis zum Umstieg in Edinburgh die vorbeiziehende Landschaft genießen. Viel Natur, ab und zu ein kleines Haus oder ein Gehöft.

In Edinburgh hatten wir sogar noch die Zeit, kurz aus dem Bahnhof zu gehen und bei strahlendem Sonnenschein die Gegend zu erkunden. Der Bahnhof war umgeben von vielen alten Gebäuden und Schlössern und der ein oder andere unserer Reisegruppe plante in diesem Moment einen spontanen Urlaub in seinem Kopf. Dann ging es schon wieder zum Zug. Zum Glück hatte Maurice im Vorfeld bereits alle Tickets gebucht, das ersparte uns viel Stress. Ab jetzt fuhren wir an der Küste der Nordsee entlang in Richtung Newcastle. Das Ziel war in greifbarer Nähe.

„Excuse me, can I buy your jacket?“

Angekommen in Newcastle war es Zeit für ein Bier im Pub. Zum Glück gibt es davon genügend in England und wir mussten nicht lange suchen. Auch hier wurden wir wieder herzlich und offen begrüßt. Als mich dann ein Einheimischer auf meine karierte Jacke ansprach und mir diese samt Koffer mit Leoprint abkaufen wollte, entschied ich mich dazu, erst einmal nicht mehr alleine an die Theke zu gehen. Stattdessen versuchte ich gemeinsam mit Rocco beim Hostel anzurufen und nach einer früheren Check-In Zeit zu fragen, da wir sonst noch drei Stunden hätten warten müssen. Per Taxi fuhren wir dann ins Hostel.

Kurz frisch machen und schon ging es weiter zur Location. Der Fußweg war diesmal etwas weiter. Und wir machten an einer der vielen Brücken nochmals Halt, um ein paar Bandfotos zu machen. Insgesamt ist Newcastle eine wirklich schöne Stadt. Bei der Location angekommen, waren wir die Ersten vor Ort und setzten uns an einen der Tische und kümmerten uns um das Bier. Da Dave die Instrumente in seinem Van hatte, konnten wir weder aufbauen, noch einen Soundcheck machen. Mittlerweile machte sich auch wieder der Hunger bemerkbar. Hier erteilte uns England wieder eine Lektion: sich Pizza liefern zu lassen, ist nicht so einfach wie gedacht. Zum Glück halfen uns die netten Angestellten des Pubs. Überraschenderweise lernten wir an diesem Abend auch eine deutsche Auswanderin kennen, die sich das Konzert von Restrisiko nicht entgehen lassen wollte.

Improvisation und Sperrstunde

Die Zeit schritt immer weiter voran und noch immer keine Instrumente. Die Location füllte sich mittlerweile gut. Um 21.30 Uhr kam Dave endlich mit den Instrumenten vorgefahren. Da Improvisation manchmal einfach alles ist, wurde kurzerhand das Set verkürzt, denn Royal Oi! sollten an diesem Abend nach Restrisiko spielen und der Wirt machte uns höflich darauf aufmerksam, dass um 23 Uhr Sperrstunde ist. So schnell, wie dann plötzlich alles ging, hätten sich Restrisiko definitiv einen Platz im Guinnessbuch der Rekorde verdient, denn um 21.45 Uhr ertönten die ersten Töne von „Dunkle Gassen“. Auch hier wirkte das Publikum zunächst wieder verhalten, bis „Because you’re young“ gespielt wurde. Als Fabi und Marv dann noch in der Menge herumliefen, war auch das letzte Eis gebrochen. Die Stimmung war mehr als gut und Restrisiko lieferten einen äußerst souveränen Auftritt ab. Royal Oi! rundeten den Abend, zwar ebenfalls mit verkürztem, aber definitiv grandiosem Set ab.

So schnell, wie alles aufgebaut war, wurde auch wieder abgebaut, weil die Sperrstunde mittlerweile erreicht war. Mit dem Taxi ging es zurück zum Hostel und die Motivation, das Nachtleben in Newcastle zu erkunden war hoch. Diesmal allerdings auf eigene Faust. So landeten Marv, Monster, Rocco und ich in einem Club mit elektronischer Musik. Natürlich fielen wir optisch extrem auf und sogleich waren wir von Engländern umringt, die mit uns den Abend verbringen wollten.

Ab zurück nach Hause und ein letztes Bier

Gegen 3 Uhr ging es dann für uns auch zurück ins Hostel und die netten Angestellten in der Lobby bestellten uns Pizza, während tatsächlich ohne unser Zutun Musik von verschiedenen deutschen Rockbands durch die Halle schallte. Ein wahrlich guter Abschluss für ein tolles Wochenende, bevor alle in ihren Zimmern verschwanden.

Samstag, Rückreise: Mit einem leicht schweren Kopf machten wir uns um 7.30 Uhr auf den Weg zum Flughafen. Maurice blieb noch in England, Fabi durfte ausschlafen, weil sein Flug erst später ging. Nachdem wir unsere Coronatests gemacht und unser Gepäck aufgegeben hatten, gab es ein kleines letztes Abschiedsbier am Flughafen und man reflektierte nochmal das gemeinsame Wochenende.

Tatsächlich fanden wir alle den Weg zurück nach Deutschland, ohne verloren zu gehen oder Schaden zu nehmen. Zuletzt bleibt zu sagen, dass ich mich bei allen, die an diesem Wochenende dabei waren und die Zeit zu etwas ganz Besonderem gemacht haben, bedanken möchte. Es hat wirklich viel Spaß gemacht. Besonders bedanken möchte ich mich bei Dave von Royal Oi! Für die Organisation und die Geduld mit uns. Auch Restrisiko gilt ein fettes Dankeschön für diese drei Tage und die Einblicke hinter die Kulissen. England wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und wer weiß, vielleicht gibt es bald noch eine Fortsetzung oder Wiederholung.

Ohne zu viel verraten zu wollen: Fans sollten in nächster Zeit sie Social Media Kanäle von Restrisiko im Auge behalten. Vielleicht gibt es da das ein oder andere zu sehen, was in diesem Bericht nicht erwähnt wurde.

Restrisiko goes England – Galerie

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.

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