Morgenrot Open Air 2023 – Zwischen Farbresten und Rockmusik
Ein warmer Spätsommertag und eine kühle Septembernacht, so könnte man das Wetter des Morgenrot Open Airs 2023 zusammen fassen. Doch neben dem wechselhaften Wetter konnte man neuen Liedern und atemberaubenden Stimmen in der Paintball Arena lauschen. Getreu dem Motto „Das Leben muss Rocken“ heizten die Bands Simsongang, Brennstoff, Blacktane, Leidbild, Trabireiter, Willkuer und der Gastgeber Morgenrot den Gästen ordentlich ein.
The Voice of Germany 2023
Dass Castingshows wie The Voice of Germany schon grandiose Künstler in ihren Reihen haben, ist wohl allseits bekannt. Wenn dann Tags zuvor noch ein junger Mann mit einer brachialen Power Motörhead schmettert, erwartet niemand, diesen einen Tag später auf einer kleinen Bühne im Herzen von Thüringen anzutreffen. Der gute Fischi ist nicht nur bei der aktuellen The Voice Staffel, sondern auch das Goldkehlchen der Band Blacktane, welche in der Paintball Arena die Hütte zum Glühen brachten.
Thüringen Allstars
Neben den Gastgebern Morgenrot waren auch die Simsongang und die Trabireiter echte Thüringer. Da schmeckt nicht nur die Bratwurst besser, sondern die Musiker haben ihr ganz eigenes Flair. Während die Trabireiter echte Klassiker aus dem Nähkästchen holten, wie „Kind aus der Zone“ oder „Assis sind nie allein“, gab es auch neue Klänge. Die Gastgeber und die gute Katha hatten direkt mal zwei Vorboten des kommenden Albums GEDANKENSPIELE im Gepäck, mit „Lebe“ und „Heute oder Morgen“ machte Morgenrot ordentlich Bock auf neue Töne. Keine Sorge, das neue Album ist so gut wie fertig, es hängt nur noch an der Fanbox.
Komas Abschied
Die Band mit der längsten Anreise, aber auch die mit den härtesten Texten in deutscher Sprache waren die harten, aber ehrlichen Jungs von Brennstoff. Den traurigsten und zugleich stärksten Auftritt des Abends hatten die Frankfurter Leidbild. Trotz des wehmütig machenden letzten Gigs von Gitarrist Koma, gaben die Fünf alles, was die Instrumente oder gar die Stimme hergab. Mit wackeligen Stunts, welche zum Glück unversehrt über die Bühne gingen, rockte Koma noch mal ordentlich ab. Für alle, die Koma vermissen werden, keine Sorge. Früher oder später kommt er mit eigenen, neuen Projekten zurück, er ist ja nicht aus der Welt. Die Headliner und der Abschluss des Abends waren jedoch die Sympathischen Jungs von Willkuer. Die Hülbener haben schon fast eine symbiotische Routine auf der Bühne entwickelt, die mich dennoch jedes Mal aufs Neue fasziniert.
Fazit
Sieben Bands und das für einen Kartenpreis von um die 40 Euro, dazu Bands, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Neue Lieder, atemberaubende Stimmen und eine großartige Location. Sogar das Wetter blieb trocken, was will man mehr für einen perfekten Abend. Ich kann nur sagen, wer das verpasst hat, ist selbst schuld.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion | Fotografin
Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“