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Still Counting – The Tribute to Volbeat

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Vor wenigen Tagen durften wir Jony und Tobse von Still Counting – the Tribute to Volbeat im Proberaum in einem kleinen Dörfchen im beschaulichen Hinterland zum Interview besuchen. Zu Still Counting – the Tribute to Volbeat gehören Manu (Gesang), Tobse (Gitarre, Gesang), Chris (Gitarre), Jony (Bass) und Niky (Schlagzeug). 2015 beschlossen die Fünf, gemeinsam Musik zu machen. Im folgenden Interview könnt ihr ein bisschen über die Jungs erfahren.  

VRR: Hey, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wie habt ihr euch als Band gefunden?  

Tobse: Wir kennen uns schon ewig und haben auch schon immer in irgendeiner Konstellation zusammen Musik gemacht, mal zwei zusammen, mal drei zusammen oder auch mal vier zusammen. 

VRR: Euer Bandname Still Counting nimmt Bezug auf den gleichnamigen Song von Volbeat. Warum habt ihr euch gerade dafür als Bandnamen entschieden? 

Tobse: Am Anfang standen mehrere Namen zur Auswahl. Wir hatten überlegt, einen Songtitel zu nehmen, damit man es in Verbindung mit Volbeat bringt. „Still Counting“ ist einer meiner Favoriten und war damals mein Vorschlag, das haben wir dann bisschen wirken lassen. Richtig dafür entschieden haben wir uns erst, als wir uns mit dem Logo beschäftigt haben. Volbeat hat den Totenkopf mit der Elvis-Tolle und da war klar, zu Still Counting muss auch etwas passen, da kamen wir dann auf den Graf Zahl aus der Sesamstraße.  

Jony: Wir hatten auch überlegt, ein Wortspiel mit Volbeat zu nehmen, aber das haben wir schnell wieder verworfen. 

Die Größen des Rocks  

VRR: Warum habt ihr euch dazu entschieden, Volbeat zu covern und nicht etwa eine der anderen Größen des Rocks wie AC/DC, Metallica und Co.? 

Jony: Volbeat war interessant, weil es diese Element-Verbindung gab, die es vorher nicht gab. Gerade bei „Still Counting“ mit dem Reggae-Offbeat am Anfang. Volbeat klingt wie Elvis mit Metallica und das hat es echt cool gemacht. 

VRR: Was ist die größte Herausforderung dabei, die Songs von Volbeat möglichst authentisch auf der Bühne rüberzubringen? 

Jony: Der Gesang ist definitiv die größte Herausforderung. 

Tobse: Ich habe mir Volbeat schon ein paar Mal live auf der Bühne angeschaut, wir haben show-technisch gesehen den Vorteil, wir sind einer mehr als Volbeat, dafür ist unser Sänger nicht stationär an einen Punkt auf der Bühne gebunden. Dadurch haben wir eine gewisse Dynamik, die ich persönlich bei Volbeat manchmal vermisse. 

VRR: Was hebt euch von anderen Volbeat-Tribute-Bands ab? 

Tobse: Was wir ganz oft nach einer Show, wenn wir am Merchstand stehen, widergespiegelt bekommen, ist, dass die Leute uns abkaufen, dass uns das Spaß macht. Wir versuchen gesanglich auch an die Platte heran zu kommen und arbeiten mit Zweitstimme, was andere Volbeat Coverbands nicht machen oder umgesetzt bekommen. 

Jony: Wir spielen tatsächlich alles in der gleichen Tonart wie Volbeat, das schaffen auch nicht viele Tribute Bands. Bis auf ein Lied, weil Volbeat in einem Halbton aufgenommen wurde mit Mundharmonika und es keine Mundharmonika in Halbtönen gibt.  

VRR: Volbeat haben nach wie vor Bestand, sind auf Tour und veröffentlichen Alben. Merkt ihr einen Unterschied bei euren Buchungsanfragen, wenn beispielsweise ein neues Album auf den Markt gekommen ist (mehr oder weniger) oder ist die Nachfrage bei euch kontinuierlich? 

Jony: Nein! Wenn etwas Neues herauskommt, merken wir es nicht. Wir merken, wenn sie touren, dann haben wir mehr Anfragen. Wir hatten schon lustige Überschneidungen, einen Abend haben wir in Düsseldorf gespielt und Volbeat hat am selben Abend in Köln gespielt. Köln war ausverkauft und wir in Düsseldorf auch, weil alle, die für Köln keine Karte mehr bekommen haben, zu uns gekommen sind. Wir merken fürs Booking, dass Volbeat nächstes Jahr Pause macht, weil wir mehr gefragt sind. 

VRR: Man munkelt, 2024 gibt es ein neues Volbeat Album. Wie schnell habt ihr nach Veröffentlichung in der Regel die neuen Songs drauf und baut sie in eure Show ein? 

Jony: Kommt ganz auf die Songs an. Es kommt auch darauf an, wieviel du mit den Songs machen musst, z. B. bei „Wait a Minute my Girl“ ist ein Saxophon dabei und wir haben nur manchmal ein Saxophon dabei. Dann muss man sich überlegen, was macht man mit diesem Part, wenn man den Song spielen möchte. Das heißt, man muss den Song etwas verändern und das dauert dann natürlich auch etwas länger, es kommt auch darauf an, wie komplex der Song ist. 

Tobse: Im Schnitt dauert es drei Proben bis der Song sitzt. 

Jony: Jeder probt zu Hause schon einmal für sich und bei der Probe kann man die Songs dann durchspielen. Im Kollektiv braucht es drei bis fünf Anläufe, bis es knack macht und die Songs sitzen. 

Vom Dorf auf die Bretter der Welt 

VRR: Wie ist es für euch, aus dem kleinen beschaulichen Hinterland zu kommen und auf großen Festivals mit vielen weiteren bekannten Bands zu spielen? 

Jony: Rock Dein Leben war surreal mit Frei.Wild und J.B.O. Es ist schon ein komisches Gefühl, mit Bands zu spielen, die man selber total cool findet. Wir waren beim RDL davon ausgegangen, auf einer Side Stage zu spielen und als Alternativprogramm gebucht worden zu sein, stattdessen haben wir um 21 Uhr zwischen J.B.O. und Frei.Wild auf der Hauptbühne gespielt. 

Tobse: Es ist ein bisschen wie Rockstar spielen, wenn man freitags oder samstags zum Proberaum kommt und den Sprinter belädt, wird ein Schalter umgelegt und wir fahren irgendwo hin, sei es Open Air oder Indoor und wir machen dort große Manege mit Boxen und Co. Das ist schon cool. 

Wir haben auch immer unseren Techniker dabei, der weiß, wie der Sound sein muss und somit haben wir auch immer in etwa den gleichen Sound auf dem In-Ear. Dadurch sind wir, was Soundcheck angeht, auch recht fix durch. Die Lichtleute programmieren teilweise schon den Abend vorher zu Hause am Laptop ein bisschen, auf der Bühne ist es zwar Tag hell, aber wenn man dann die Videos von vor der Bühne sieht, haben sie schon etwas Geiles gemacht.  

VRR: Was war euer größtes Konzert-Highlight? 

Tobse: Das muss man, glaube ich, ein bisschen in zeitlicher Relation sehen. Das erste Mal so richtig in die Hose gemacht haben wir uns ganz am Anfang. Da wurden wir nach Holland eingeladen zu einem Zeltfestival. Da stehen fünf bis sechs Zelte und in jedem Zelt gibt es eine andere Musikrichtung (Schlager, Rock, Rockabilly, einheimische Musik). In dem Rockzelt gab es zwei Bühnen, eine Mainstage und eine Sidestage, die im Wechsel bespielt wurden. Wir wurden für einen Slot von ca. 50 Minuten angefragt. Es passen etwa 5.000 bis 5.500 Leute in ein Zelt, das war das erste große Ding, was wir gespielt haben. 

Jony: Wir dürfen jetzt Sachen machen, von denen wir früher nur geträumt haben. Mein Highlight, welches mir auch noch gut in Erinnerung ist, wir haben im Pumpwerk in Wilhelmshaven gespielt, das war eine ziemlich große Indoor Show, bei der wir alleine gespielt haben. Es war ausverkauft und das Pumpwerk war brechend voll, die Location ist super, weil das Publikum halbrund vor der Bühne steht oder vor dir und neben dir auf der Tribüne sitzt.  

VRR: Wo wird man euch dieses Jahr noch sehen und hören können? 

Still Counting: Am 21.10.23 beim Monsters of Tribute in Fronhausen-Lahn, am 04.11.23 im Gambrinus in Klingenthal, am 02.12.23 im Pumpwerk in Wilhelmshaven, am 29.12.23 in der Eventwerkstatt in Wetzlar.  

VRR: Danke, dass ihr euch die Zeit für uns genommen habt. Möchtet ihr unseren Lesern noch etwas mitteilen?  

Jony: Kommt vorbei zu einer unserer Shows und bildet euch eure eigene Meinung und seid gnädig mit anderen Tribute-Bands und seid euch bewusst, dass es eine andere Sportart ist.  

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

1996 geboren und in einem kleinen Dorf in Mittelhessen aufgewachsen, bin ich 2012 zum Deutschrock gekommen. Der Spruch „das Leben ist zu kurz um normal zu sein“ beschreibt mich sehr gut.

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