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Eschwege – Rauhbein – Albumrelease „Steh wieder auf“ VÖ 10.06.2022

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Die Hütte brennt und das Parkett bebt

Am Freitag, dem 10.06.2022, war es endlich so weit und in der Stadthalle in Eschwege hat der Boden gebebt. Und das hatte genau nur einen einzigen Grund.
Rauhbein war gekommen, um uns das erste Debütalbum live und in Farbe vorzustellen.
Ich kann euch sagen, das war ein Fest, von dem wir noch einige Wochen zehren können, ohne die Emotionen daran zu verlieren.

Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Zunächst sollte das Event nämlich in einer anderen Location stattfinden, in Waldkappel, auch ein kleiner Ort in Hessen, welches übrigens das heimatliche Bundesland unseres Hünen Henry ist. Als alles in Sack und Tüten war, kam es zu einem Zwischenfall. Die Hütte brannte im wahrsten Sinne des Wortes (und dabei waren die Jungs von Rauhbein noch nicht einmal vor Ort). Waldkappel war quasi Geschichte.
Was nun, so kurzfristig umzuplanen, das war schon ein echtes Stück Arbeit. Aber hey, das Heimspiel sollte stattfinden und das pünktlich zum Release. Und das tat es auch. Die Veranstalter und Organisatoren haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Kurzerhand wurde das Event in die Stadthalle Eschwege verlegt und wie schon gesagt, dort bebte neben den Gemütern auch ordentlich das Parkett.

Mit Fanbussen angereist, und mit uriger irischer Musik den Abend einläuten lassen

Also nicht nur das Team um die Band war äußerst gut organisiert, nein auch die Fans haben es sich nicht nehmen lassen, hier und da einiges auf die Beine zu stellen. Neben dem Verteilen von Kleeblättern, mit Liebe gebastelt, und der Organisation von 3 großen Fanbussen, konnte doch beim Heimspiel eigentlich nichts mehr schiefgehen. 88 Fans, Familie und Freunde von Henry haben sich zusammen gesetzt und dieses Bild einer großen Familie entstehen lassen.

Die Tickets zur Show waren so gut wie ausverkauft, bis auf einige wenige noch an der Abendkasse. Und die Stadthalle war wirklich sehr gut gefüllt.
18.00 Uhr war Einlass und auch dieser lief ohne Drängelei, ganz gediegen und ruhig. Ein  großes Dankeschön an die Securitys und die ganze Crew, die diesen Abend zu so einem sicheren und auch reibungslosen gemacht haben. Sehr gut aufgeteilt, ohne langes Warten, verlief der Zugang zum Konzertsaal.

Als Supportband hatte Henry die Potheen Rovers geladen, welche er seit vielen Jahren kennt und als junger Mann selbst begleitet hat, wie er mir in einem unserer Interviews einmal verriet. Ich habe mir nichts Besseres als Support vorstellen können, weil Henry ein Mensch ist, der gerne zurückgibt. Ich glaube auch, dass es nur wenige Menschen gibt, die so viel Dankbarkeit zeigen können. Ich jedenfalls kenne nur wenige seines Schlages.
Mit hausgemachter feiner Pub – Musik sollte es also losgehen. Durch Klassiker wie „Whiskey in the Jar“ und „Drunken Sailor“ in eigenem Stil konnten die 5 Herren jeden Alters uns wirklich ein bisschen aus dem Alltag abholen. Ich jedenfalls war gefühlt in einem Pub eingekehrt und dort verweilt, bis der Headliner mich zurück in die Stadthalle Eschwege holte.

Für meinen Geschmack einfach alles richtig gemacht. Das alkoholfreie Guiness bestell ich einfach beim nächsten Mal.

Freunde, Familie, Fans und „Du hast die Haare schön“

Nach kurzer kleiner Umbauphase betrat der Mann und die Band des Abends die Bühne und wirklich keiner im Saal war mehr zu halten. Die Menschen waren von den Socken und die Emotionen erfüllten den ganzen Raum spürbar. Jeder einzelne hier hatte sich auf diesen Moment gefreut. Während die Anspannung im Publikum fiel, sah man Henry an, dass ihm sehr viel daran gelegen war, diesen Abend zu einem dieser zu machen, die man einfach nie vergisst.

Aber wem sollte das weniger gelingen, wem wenn nicht der Band Rauhbein. Kurze Worte an Fans und Familie und los gings. Mit dem Song „Rauhbein“ starteten wir also in diesen besonderen musikalischen Release Abend. Zu „Dublin“ waren sie wieder da, die zuvor verteilten Kleeblätter, was für ein Bild und was für eine Atmosphäre das ganze hergab. Das ist so schwer in Worte zu fassen. Ich meine, jeder hat doch mal sowas gehabt, einen Schulauftritt oder irgendetwas, wo Familie und Freunde dabei waren. Das willst du irgendwie immer perfekt machen, und das war es, es war einfach eine Show, die einem den Atem raubte. Es war für alle irgendwie perfekt. Welch ein Gefühl das sein muss, seinen Wegbegleitern in jeglichen Situationen hier etwas zurückgeben zu können. Das war einfach nicht zu überhören und nicht zu übersehen.
Wenn Henry auf der Bühne mal zum Prosten ansetzte, sangen Freunde und Verwandte immer wieder „Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön“. Welch eigentlichen Hintergrund das wohl hat, abgesehen von der Haarpracht von Henry, das erfrage ich demnächst einmal beim Interview.

Ein kleiner Teaser aufs zweite Album

Durch die erfolgreiche Tour gemeinsam mit dArtagnan auf der die Songs vom Album bereits gespielt wurden, und die CD limitiert am Merch auch erhältlich war, konnten  alle die Songs ohne Probleme begleitend mitsingen.

Rauhbein ließen sich wirklich nicht lumpen und spielten jeden ihrer Songs, wie „Molly Mc Gee, die Dame, auf die wir später im Interview noch eingehen werden, „Geradeaus“, “Hoch die Tassen“, “Zieh mit den Wolken“ und „Der Schönste“.
Bei „Auf die Freundschaft“ war sie wieder da, diese emotionale Stimmung, diesmal auch im Publikum, zu Ehren des Freundes, den wohl diesmal einige auch im Publikum gekannt haben müssen. Henry nahm das in die Hand und sagte sowas wie, wir feiern jetzt, er hätte nämlich genau das auch gemacht. Ganz genau kann ich es gar nicht wieder geben. Auf jeden Fall ein emotionaler Moment. Mit „Bei dir“ konnten wohl viele auch wieder eine eigene Geschichte verbinden.

Als Belohnung sollten wir tatsächlich auch einen kleinen Einblick aufs neue Album bekommen. 4 Songs daraus haben die Jungs von Rauhbein uns quasi zum Geschenk gemacht.

Ich freue mich schon jetzt aufs Review dazu. Das wird ein Fest, das kann ich euch sagen, ohne dabei auch nur einen Millimeter zu viel zu versprechen. Als Zugaben bekamen wir ein Instrumentalstück vom Feinsten, der Geiger und der Gitarrist gaben sich die Ehre und verzauberten die Stadthalle für einen Moment auf besondere Art und Weise. Auch mit „Alles für Gin“ gabs noch mal richtig viel Spaß und gute Laune auf die Ohren. Es ist wirklich ein irrwitziger Song, der mich immer wieder schmunzeln lässt. Mit „Steh wieder auf“ sollte das Schauspiel dann leider für diesen Abend zu Ende sein. Was für ein Konzert und was für ein Debüt.

An diesem Abend hat sich wirklich niemand etwas geschenkt, jeder war auf seine Art voll dabei, das Publikum war unglaublich gut gelaunt und die Stimmung hätte besser nicht sein können.

Wenn ich mir ein Publikum zum gemeinsamen feiern aussuchen könnte, dann auch wirklich wieder genau dieses.

Ein Knäuel voller Geduldsfäden bis zum Interview und „Gerneschön“

Nach den Zugaben gingen die Jungs von der Bühne, mit einem Hauch der Erleichterung, und einem Funken Wehmut, aber auch voll mit Emotionen, die unausgesprochen aber in deren Gesichtern zu lesen waren. Es war für alle ein voller Erfolg. Wenig später gesellte sich der ein oder andere der Band zum Publikum vor der Bühne.
Ich hatte im Vorfeld schon mit Henry ausgemacht, dass wir uns nach dem Gig zum kleinen Interview treffen wollen. Bis dahin nutzte ich die Zeit, mit den netten Merchern zu quatschen, den Geiger und den Dennis Poschwatta auf ein Selfie zu überreden, und nach einem kurzen Plausch verabschiedete sich jener mit dem Wort des Abends „Gerneschön“ Schmunzelnd behalte ich das in Erinnerung.
Nach einem ganzen Bündel voller Geduldsfäden meinerseits und vielen Autogrammen und Fotos seinerseits, fanden wir dann doch noch ein paar Minuten zum Quatschen.

Lest selbst:

VRR: Henry wir treffen uns ja nun schon zum zweiten Mal zum Interview, was hat sich seit unserer letzten Begegnung für dich getan oder geändert?

Henry M Rauhbein: Oh, ähm ja, es hat sich einiges getan und einiges geändert. Heute ist ja Release Tag und ich bin heute Morgen aufgewacht und sehe das unser Album 6-stellig geklickt wurde auf Spotify. Das ist so surreal und irgendwie geisteskrank. Dann war ich super aufgeregt vor heute, weil wie du weißt heimische Kulisse, alle sind da Freunde und Familie. Und ich glaube, ein viel ehrlicheres und geileres Publikum gibt es fast gar nicht. Das war einfach großartig, vor denen allen zu spielen. Der absolute Hammer.
Und es haben sich noch ein paar Sachen getan, über die ich dir aber wieder noch nichts sagen darf. Zu gegebener Zeit aber dann.

VRR: Jetzt hast du meine Frage schon fast beantwortet, aber sag uns noch einmal, wie war das für dich zum ersten Mal vor deinen engen Freunden und der Familie zu spielen und dein erstes Album Release zu feiern?

Henry M Rauhbein: Das ist natürlich nochmal eine ganz andere Nummer vor Fremden zu spielen, als wenn du da Leute im Publikum hast, die zum größten Teil die Geschichten hinter den Songs fast genauso gut kennen wie du selbst.
Wenn ich hier singe „Geb den Schlüssel her, ich mache das Licht schon aus“ (aus „Hoch die Tassen“) dann ist der besungene Gastwirt im Publikum, schmunzelt und wusste genau, dass diese Zeile für ihn war. Das ist halt einfach geil und besonders.

Die geheimnisvolle Molly Mc Gee und ein kleiner Blick in die Zukunft

VRR: Ich hatte ja schon Vorfeld mit dir über Molly Mc Gee gesprochen, es gibt da eine Trickserie mit identischem Namen… Meine Rückschlüsse dazu verliefen ins Leere, wie du mir „unweigerlich“ klargemacht hattest. Wer ist denn nun diese Molly Mc Gee?

Henry M Rauhbein: Ich hab ja heute in meiner Ansage dazu versucht, das etwas aufzuweichen, Molly Mc Gee ist ja für mich nicht nur eine einzelne Person, sie steht eher als Metapher für mein Liebesleben. Sie steht für verlorene Lieben, und für alle Neuanfänge. Meine Oma hat immer gesagt, „Verliebe dich oft, verlobe dich selten und heirate nie“ und so halte ich das auch.

VRR: Sind denn Freunde aus deiner alten Band hier, zum Beispiel der mit dem Video von damals, welches wir im letzten Interview kurz thematisierten?

Henry M Rauhbein: Ja tatsächlich, sind einige von den Leuten hier und dem ein oder anderen ließe sich sicher auch ein Geheimnis entlocken, frag dich doch mal durch… Schmunzelnd legen wir die Frage lieber beiseite.

VRR: Eigentlich ist das ja heute dein erstes echtes eignendes Konzert gewesen. Als Support hast du weise gewählt, die Herren von „Potheen Rovers“.
Einst deine Wegbegleiter und irgendwie deine Inspiration zu deinem Werdegang, oder? Ist das deine Art, Danke zu sagen?

Henry M Rauhbein: Ja das war die erste eigene Rauhbein Nummer, und emotional war das für mich echt was Großes. Ganz klar bist du da auch ganz anders aufgeregt. Wenn du so eine durchgetaktete Support Tour hast wie mit dArtagnan, das ist dann zwar auch unfassbar geil, wenn die Leute da alle mit machen und mit deiner Musik mitgehen, aber das erste eigene Ding hat einfach noch mal einen ganz eigenen Geschmack. Das ist einfach so. Das kann man nicht anders beschreiben. Ich war auch mehr aufgeregt als sonst. Potheen Rovers, ja also wir kennen uns ja nun schon sehr lange und ich und die Jungs machen seit 30 Jahren Musik, ich war damals mit denen unterwegs, als wir durch die Pubs gezogen sind, als Mann am Ton und so weiter. Ich hab die abgemischt und wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen. Ich bin für alles, was passiert, sehr dankbar. Das ist nicht selbstverständlich.

VRR: So Henry, was können wir nach heute noch erwarten, was kommt noch, was kannst du mir so weit schon erzählen?

Henry M Rauhbein: Heute habt ihr ja schon 4 Songs vom Album gehört, welches nächstes Jahr kommen wird, das ist save, da kommt auf jeden Fall ein zweites Album. Im Frühjahr wahrscheinlich dann.
Wir haben auch tatsächlich 2 oder 3 kleine Tourangebote bzw. Supports auf dem Tisch liegen, von denen ich natürlich jetzt auch noch nichts sagen darf. Aber das wird ziemlich großartig, wenn ich das mal so sagen kann. Wir sind einfach gesegnet, wir haben so viel Glück und wir haben irgendwie einen guten Draht zu den Leuten bekommen und auch zu den Bands, die einfach Bock haben, mit uns zu spielen. Und wir natürlich auch mit denen. Wir können es einfach kaum erwarten weiter zu machen, wir freuen uns auf den Festivalsommer und auf die erste Headlinershow „Unterm Hünstollen“.
Wir freuen uns mega über zwei bestätigte Konzerte mit In Extremo am 24.06.2022 in Koblenz und am 27.08.2022 auf Rügen im Waldstadion. Das sind einfach die Highlights, auf die wir uns wirklich freuen. Das wird legendär.

Die Begeisterung ist kaum in Worte zu fassen, ich habe einfangen können, wie sehr ein Mensch emotional auch nur echt und authentisch sein kann. Ich sehe das Gesicht eines Mannes, der dankbarer nicht sein könnte, jedes Wort kaufe ich ihm ab ohne auch nur eine Münze dafür zahlen zu müssen. Ich danke dir, Henry, für diesen Moment, diesen Tag und deine Zeit, weil es mehr glaube ich, gerade nicht zu sagen gibt, und weil man das kaum in Worte fassen kann, gebe ich Henry dankend die Hand und entlasse ihn in die Menge wartender Fans und Freunde.

Was für ein gelungenes Release, mit tollen Menschen und vielen schönen Eindrücken.
Ich freue mich schon jetzt auf alles, was da noch kommt.

 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin Tati aus dem grünen Herzen Deutschlands. In einer Musikerfamilie aufgewachsen, war es mir schon immer wichtig, die richtigen Töne zu finden. Ob in Wort oder Schrift, ob im Gesang oder in der Poesie. Jedes Genre und ein jeder Stil war mir willkommen. Und genau das hat mich in meiner Jugend geprägt und bis heute begleitet.

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