Anzeige

Was machen unsere Lieblingsmusiker beruflich – 33RPM

-

Wir erleben sie auf den Konzerten, wir sehen sie auf Social Media oder in Bildergalerien – unsere Musiker. Doch was passiert abseits der Bühne, wenn das Rampenlicht ausgeht und sie wieder in ihr normales Leben eintauchen? Die Fans investieren viel Zeit und auch viel Geld, um ihren Lieblingskapellen nachzureisen und zu supporten. Um sich die Lebensfreude zu gönnen, geht ein Großteil einer regelmäßigen Beschäftigung nach. Doch was ist mit den Bandmitgliedern? Müssen diese auch noch schuften gehen oder besteht ihr Berufsleben ausschließlich aus Musik?

Leon, der Schlagzeuger von 33RPM, hat sich unseren Fragen gestellt. Warum Leon zusätzlich keinen Sport mehr machen muss, könnt ihr im Artikel selbst herausfinden.

VRR: Erzähl uns bitte, wie du heißt, woher du kommst, wie alt du bist und wie lange du mit deiner Band bereits unterwegs bist.

Leon: Hi, ich heiße Leon, komme aus Nürnberg und bin 27. Mit 33RPM müsste ich seit September 2021 unterwegs sein, wenn ich mich nicht täusche. (lacht)

VRR: Welchen Beruf übst du derzeit aus? Welchen Ausbildungsberuf hast du erlernt und warum?

Leon: Ich arbeite im öffentlichen Dienst als Bauhofmitarbeiter. Es ist sehr abwechslungsreich und macht Spaß! Zuvor habe ich eine Lehre als Landschaftsgärtner abgeschlossen.

VRR: Wenn du jetzt einer anderen Arbeit nachgehst, wann und warum hast du dich dazu entschlossen einen anderen Weg zu gehen?

Leon: Vor einigen Jahren. Der Hauptgrund ist, dass man als Geselle in einem klassischen Betrieb nicht gut verdient, aber sehr hart dafür arbeiten muss. Im öffentlichen Dienst wird man für die Arbeit wenigstens entsprechend entlohnt. Die Wirtschaft muss sich nicht über den Fachkräftemangel beschweren, wenn Facharbeiter in Berufen im Handwerk oder in der Pflege für 1.400-1.500 Euro netto arbeiten und enormen psychischen, wie physischen Belastungen ausgesetzt sind. Dass diese Fachkräfte dann in andere Branchen abwandern und keine jungen Leute solche Berufe mehr erlernen möchten, ist auch klar.

VRR: In welchem Umfang gehst du deinem Hauptjob nach (Teilzeit, Vollzeit)?

Leon: Ich arbeite Vollzeit, 39 Stunden in der Woche.

VRR: Welche Herausforderungen siehst du in Bezug auf deinen Brötchenjob und dem des Musikers?

Leon: Die größte Herausforderung ist, alles unter einen Hut zu bekommen und die Freude an beiden Tätigkeiten nicht zu verlieren. Das Familienleben darf natürlich auch nicht zu kurz kommen.

Foto: Annett Rose

VRR: Wie vereinst du deinen Beruf, dein Privatleben und das des Musikers? Das können unterschiedliche Rollen sein.

Leon: Ich versuche, dass ich jedem Lebensbereich genug Aufmerksamkeit schenke, damit eben alles funktioniert und nichts hinten herunterfällt.

VRR: Wie gelingt dir bei so vielen Verantwortlichkeiten ein ausreichend gesunder Ausgleich? Was hält dich physisch und psychisch fit?

Leon: Da ich einer sehr körperlichen Arbeit nachgehe, halte ich mich dadurch schon fit. Für die Psyche sind ausreichend Schlaf und die Familie für mich sehr wichtig.

VRR: Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Leon: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben, also kann es gerne so bleiben. Natürlich wäre es schön, wenn wir mit 33RPM noch den ein oder anderen Song herausbringen und tolle Konzerte spielen.

VRR: Wünsche-Frage: Wenn du beruflich einen Wunsch frei hättest, wo würdest du dich morgen arbeiten sehen und als was?

Leon: Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden und wüsste nicht, was es geben sollte, was mich mehr erfüllt, außer die Musik. Wenn wir davon leben könnten, wäre das natürlich super, aber man darf das Musikbusiness auch nicht unterschätzen.

VRR: Vielen Dank Leon, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

"Ich glaube, dass unser Uhrwerk sich dreht.
Ich glaube, dass die Zeit nie stillsteht.
Ich glaube, alles passiert, wie es muss.
Ich weiß, dass alles gut wird zum Schluss."
(Eizbrand)

Könnte dich auch interessieren

Ähnliche Beiträge