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Konzertbericht Rauhbein

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Der legendäre Hirsch, Szene Kneipe in Nürnberg, hat seine Pforten wieder geöffnet. Die Konzerte finden endlich statt und das lange Warten hat ein Ende. Zwei Jahre Pandemie hat die Menschen fast ausgehungert und viele verschobene Veranstaltungen wollen nachgeholt werden. So auch das Konzert von dArtagnan, welches vom 29.10.2021 auf den 29.04.2022 verlegt wurde.

Das Warten hat sich gelohnt, das kann ich euch sagen, denn nicht nur dArtagnan gaben ihr Bestes, sondern ebenbürtig auch die Supportband Rauhbein. Für jenen Tag gab es sowohl Tickets als auch VIP Ticktes für die Show von dArtagnan. Beides war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Soundcheck mit den Fans

Die VIP Tickets beinhalteten den früheren Einlass und einen Plausch mit der Band, Zeit für Autogramme und gemeinsame Fotos sowie einmal beim Soundcheck zusehen und zuhören zu können. dArtagnan ließ es sich nicht nehmen, exklusiv auch vorab für die Fans schon den ein oder anderen Song zu spielen. Sie setzten sich an den Bühnenrand und sangen mit ihren Fans. Für viele war dies sicher ein absolutes Highlight, welches man nicht so schnell vergisst.

Ich war an diesem Tag mit Henry, dem Sänger von Rauhbein und seiner Band verabredet. Wir wollten ein Interview führen, sodass ich ebenso schon zeitig vor Ort war um das Spektakel mit zu erleben. Uns gehörte der Tisch allerdings allein, die Band musste aufgrund von verkehrsbedingten Problemen ein wenig auf sich warten lassen. Das Interview lief witzig und unfassbar gelassen, als würde man sich schon ewig kennen. Lesen könnt ihr dieses natürlich demnächst auch bei uns im Magazin. Seid gespannt, wir haben wirklich lange und ausgiebig geplaudert.

Als dArtagnan den Soundcheck beendete und Rauhbein vollzählig vor Ort war, konnte man ebenfalls bereits beim Soundcheck zu irischen Klängen mitsingen und tanzen.

Eine Stunde vor Konzertbeginn, so gegen 19.00 Uhr war dann auch endlich Einlass für die anderen wartenden Fans vor den Toren und es wurde langsam wirklich eng. Mittelalterlich rockig gekleidet wie sie waren, sah man den Menschen an, dass sie feiern wollten.

Und das sollten sie an diesem Abend. Pünktlich 20.00 Uhr ertönte nun auch das Intro von Rauhbein. Mit was für einem Sound und voller Wucht die Boxen dröhnten, ist kaum zu beschreiben. Alle im Saal jubelten. Man hätte meinen können, der Headliner betrete die Bühne, aber nein die Menschen wollten Rauhbein sehen, hören und erleben. Und das absolut zurecht.

Mit dem Song „Rauhbein“ eröffneten die Jungs den Abend und rissen die Massen sofort mit sich.

Plötzlich waren alle Hände oben und ein fast jeder sang von der ersten Zeile an mit. Ob das zu erwarten war, weiß ich nicht, Henry jedenfalls blickte oft fast fassungslos aber überglücklich in die Menge.

Neue Unterwäsche für MollyMcGee

Es folgten „Komm mit uns“, „Auf die Freundschaft“, den Song den Henry einem alten Freund widmet und „Hoch die Tassen“ – und ein jeder konnte den Text. Einfach unglaublich, sie stehen da, als gäbe es kein Morgen. Bei „Dublin“ und auch bei „Zieh mit den Wolken“ hielten die Menschen selbstgebastelte Kleeblätter hoch, sodass die ersten 4 Reihen einfach nur noch grün waren. Ein unglaubliches Gefühl, welches dort herrschte.

Mit dem Song „Bei Dir“ wurde es ein wenig melancholischer: ein schönes Liebeslied, welches das ein oder andere Paar sicher als Anlass sah, kurz von der Bühne abzulassen und sich in den Arm zu nehmen. Manchmal hatte man das Gefühl, dass selbst die Band es nicht beschreiben konnte und bei mancher ersten Strophe der Kloß im Hals saß – vor Rührung und ebenso vor Glück.

Als „Molly Mc Gee“ gespielt wurde, war man von Anfang bis Ende mitgenommen. Zu Recht waren wieder die Kleeblätter und Schriftzüge zu sehen, auf denen Worte wie Mega standen. Auch an Unterwäsche mangelt es der Band nun nicht. Ich konnte es nicht mehr zählen, aber einige Kleidungsstücke flogen auf die Bühne. Für einen Moment dachte ich, ich sei bei einer Boy-Band. So viel Wäsche bekamen nicht mal die Jungs von den Backstreet Boys. Spaß beiseite. Der Drummer, welcher kein geringerer ist, als Dennis von Guano Apes, hatte somit schnell eine neue Kopfbedeckung für sich entdeckt. So etwas kann man nicht mehr beschreiben, sowas muss man einfach erleben. Mit „Steh wieder auf“ war das Set zunächst zu Ende. Henry agierte so wunderbar mit seinem Publikum, manchmal erreichte er die Menschen mit nur 2 Worten, wo manch einer in zwei Sätzen nicht im Ansatz so viel ausdrücken könnte.

Einer für alle und alle für einen, Musketier-Rock für jedermann

Nach einer kurzen Pause und ein wenig Umbau, kamen dann die Musketiere auf die Bühne. Die Jungs von dArtagnan haben wieder nicht zu viel versprochen. Jeder Quadratmillimeter im Saal war belegt und auch hier war die Stimmung von Sekunde eins an auf höchstem Niveau. Wer jetzt nicht im Saal war, hatte nicht den Hauch einer Chance noch irgendwo dazwischen zu passen.

Neben allen bekannten Songs wie „C´est la vie“, „Flucht nach vorn“, „Feste feiern“, „Glücksritter“, „Wallenstein“, „Meine liebste Jolie“ und viele mehr, gab es auch einen Song Release: ihren neuen Song „Tanz in Mai“, der passender an diesem Tag nicht sein konnte. Dies gehört wohl neben dem Unplugged Medley zu einem der Highlights für jeden Fan. Auch „Farewell“ und „Mein Leben lang“ feierten die Menschen wirklich ohnegleichen.

Während der Tour haben sich die Jungs in jeder Show bei einem Cover-Song Henry von Rauhbein dazu geholt, nämlich bei „Was wollen wir trinken“. Was für eine Performance und was für eine Präsenz. Da fragt man sich kaum noch, was wir trinken wollen, da fragt man sich eher, wie lange dürfen wir gemeinsam feiern.

Fazit des Abends: ich kann allen nur wärmstens empfehlen, seht euch diese Bands live an. Das muss man erleben. Zugaben wurden bei beiden Bands lautstark gefordert und genauso auch erfüllt. Alles in allem ein würdiger Tourabschluss von dArtagnan und Rauhbein als Support. Wir hoffen, in Zukunft noch ganz viel von Rauhbein sehen und hören zu können. Einfach grandios.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin Tati aus dem grünen Herzen Deutschlands. In einer Musikerfamilie aufgewachsen, war es mir schon immer wichtig, die richtigen Töne zu finden. Ob in Wort oder Schrift, ob im Gesang oder in der Poesie. Jedes Genre und ein jeder Stil war mir willkommen. Und genau das hat mich in meiner Jugend geprägt und bis heute begleitet.

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