Kleine Festivals vs. große Festivals Teil 2
In Teil 2 unserer Festival Reihe finden auch die großen ihren Platz. Viele Besucher beschreiben die großen Festivals als eine Mischung aus Wahnsinn, Chaos und purer Gänsehaut. Schon bei der Anreise geht es los: Staus, Staub und hupende Autos. Überall Fahnen aus den Fenstern und die ersten Bierdosen in der Hand. Kaum steigt man aus, weht einem dieser unverwechselbare Geruch aus Grillkohle, Bier und Festivalstaub entgegen. Für viele das eigentliche Startsignal.
Camping: Freiheit auf engstem Raum
Das Camping wird von den meisten als Freiheit pur bezeichnet. Auch wenn es bedeutet, dicht an dicht mit Fremden zu schlafen, die laute Musik rund um die Uhr feiern. Viele schwärmen genau davon: Man wacht mit Bass im Ohr auf, frühstückt Dosenbier und landet spätestens am Abend beim Nachbarn im Pavillon. Aus Fremden werden Freunde und das in Rekordzeit. Schmutz, Chaos und lauwarmes Dosenfutter gehören einfach zum Gesamtpaket.
Musik: Herzstück und Eskalation

Wenn man die Besucher fragt, warum sie die Strapazen auf sich nehmen, fällt die Antwort eindeutig aus: die Musik. Am Nachmittag entdeckt man neue Bands, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte und abends drehen die Headliner die Regler bis zum Anschlag. Viele beschreiben diese Momente als unbeschreiblich, wenn Pyro und Flammen hochschießen, tausende Stimmen dieselben Texte grölen und man sich in einer gewaltigen Welle von Energie wiederfindet.
Kleinstadt auf Zeit
Besucher vergleichen die großen Festivals mit einer eigenen Stadt. Es gibt Supermärkte direkt am Gelände, Shuttlebusse, Sanitäter, Security und Merch-Stände ohne Ende. Alles wirkt riesig, organisiert und trotzdem chaotisch. Was viele nervt: die kilometerlangen Wege zwischen Camp, Bühne und Dusche. Und auch wenn es Duschen und Dixis gibt, nach zwei Tagen macht kaum jemand noch freiwillig einen Frische-Test. Trotzdem sagt fast jeder: Ohne diese Festival-Hölle wäre das Ganze nur halb so authentisch.

Preise: Fluchen gehört dazu
Wenn es um die Preise geht, sind sich die Besucher einig: günstig ist anders. Ein Bier für fünf Euro, eine Wurst für acht, das tut weh. Aber fast alle nehmen es mit Galgenhumor. „Klar, das ist Abzocke, aber hey, wir sind hier nicht im Biergarten, sondern auf einem Festival mit Pyroshow“, hört man immer wieder. Am Ende schlucken die meisten die Preise genauso herunter wie das lauwarme Bier und vergessen es, sobald die Bühne bebt.
Gemeinschaft und Gänsehaut

Was die Leute aber am häufigsten betonen, ist das Gemeinschaftsgefühl. Viele sprechen davon, dass man im Alltag vielleicht allein vor dem Radio sitzt, aber hier mit tausenden anderen im Arm von Fremden dieselben Lieder brüllt. Dieses Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, ist es, was die großen Festivals so besonders macht. Auch wenn man zwischendurch flucht, schwitzt und verzweifelt nach einer funktionierenden Toilette sucht.
Fragt man die Besucher, sind große Festivals ein Drahtseilakt zwischen Chaos und Glücksrausch. Niemand verschweigt die harten Seiten, ob Preise, Infrastruktur oder Schmutz. Aber alle sind sich einig: Am Ende überwiegen die Gänsehautmomente und genau deshalb kommen sie jedes Jahr wieder. Kleine Festivals punkten dagegen mit Nähe, Charme und familiärer Atmosphäre. Große Festivals beeindrucken mit Wucht, Shows und gigantischem Gemeinschaftsgefühl. Am Ende hat beides seinen Reiz. Zwei verschiedene Welten, die jede auf ihre Art unvergesslich ist.
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Crew | Redaktion
Schon als kleiner Stöpsel bin ich mit deutscher Rockmusik groß geworden. Die Böhsen Onkelz waren selbst in der fünften Klasse schon Pflichtprogramm. Eine kurze Abschweifung in ein anderes Genre hat mich trotzdem wieder sehr schnell auf die richtige Bahn gebracht.
Kurze Zeit später fanden auch Musikrichtungen wie Punkrock, Metal oder Alternativrock ihren Weg zu mir. Ich bin offen für Neues aber meiner Linie werde ich auf ewig treu bleiben.







