Hilfe in der Krise – Was können wir tun?
Vor nicht allzu langer Zeit hat unsere Lisa etliche Bands zum Thema:
„Corona-Krise: Musiker & Veranstalter zur Lage“ befragt.
Unzählige Musiker*innen und Mitwirkende der Veranstaltungs- und Musikindustrie fallen durch alle Hilfsraster und sind unverschuldet auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen.
Wir als Musikbegeisterte können diese Menschen auf verschiedenste Weise helfen und damit weiterhin in der Krise unterstützen. Denn, es kommt die Zeit, da werden sie wieder für uns Bühnen auf- und abbauen, den Sound austarieren und die Instrumente unserer Bands stimmen. Aber in Monaten, wo bis zu 1,98 Millionen Bundesbürger in Kurzarbeit sind, hängt das Geld nun mal nicht so locker. Also was tun mit kleinem Budget?
Der Klassiker
Zum einen können wir natürlich die Bands unterstützen, indem wir weiterhin CDs, Schallplatten oder andere Tonträger kaufen. Weiterhin freut sich auch die Merchandise-Abteilung über Einkäufe von euch. Wichtig, kauft direkt bei eurer Band oder kleineren Labels und Anbietern. Der Button „Sale“ kann oft sehr interessant sein.
Streaming-Plattformen
Euch sind die gängigen Plattformen, wie Spotify, Amazon oder YouTube bekannt.
Die Künstler erhalten bei einem „Klick“ Kleinstbeträge von den Anbietern.
Zu beachten ist aber, das kostet uns kein Geld und wir müssen auch kein Abo abschließen, aber dafür Werbung hinnehmen, lasst die Lieder, das Video oder das Album komplett durchlaufen. Im Regelfall erhalten erst dann die Künstler ihre „Gage“.
Durchschnittlich liegt dieser bei einer der genannten Plattformen, bei 0,006746 € pro Stream. Dann lassen wir doch unsere Alben mal im Schrank, verbinden unser Handy mit der Bluetooth Box und während wir das Essen für die Familie zubereiten, die Wohnung putzen oder Wäsche machen, hören wir uns mal Musik, mit etwas Werbung zwischendurch an. Tut keinem weh, bringt aber in Relation zum Aufwand sehr viel.
Spenden
Auch Kleinvieh macht Mist. Ein Beispiel:
Das Deutsche Förder- und Exportbüro für Musiker*innen und Musikerunternehmen hat bereits die dritte Runde ihres Hilfsprogramms seit Beginn der Krise am Laufen. In den ersten beiden Runden ihres Hilfsprogramms konnten sie bereits 377 Musiker*innen und Bands sowie deren Booker*innen unterstützen – mit insgesamt über 400.000 Euro aus deren Spendenaktion. Die Höhe des Zuschusses beträgt dabei 1.000 Euro pro Solokünstler*in bzw. Band. Booker*innen können je 250 Euro erhalten. Musiker*innen, Bands und Mitwirkende können sich bei diesem Projekt bewerben, um ihren Verdienstverlust etwas auszugleichen. Hier dürft ihr spenden: https://www.initiative-musik.de/spende/
Einfach mal in der Explorer-Suchleiste „Spenden für Musiker“ eingeben. Bei circa 5.000.000 Ergebnissen, findet man bestimmt etwas Passendes.
Musiker für Musiker – Gemeinsam durch Höhen und Tiefen
So vor kurzem geschehen mit dem Song von Phillip Burger „Weil du mich nur verarscht hast”. Die Initiative dafür wurde von Otto Schwab ins Leben gerufen, der die mitwirkenden Künstler damit unterstützen möchte. Die Einnahmen dieses Projektes werden den mitwirkenden Künstlern, sowie weiteren von der Pandemie betroffenen Mitwirkenden in der Medienbranche zugutekommen. Ich denke eine weitere Erörterung zu diesem Projekt ist unnötig.
Wer das Teil noch nicht hat, bitteschön: https://charity-systemrelevant.de/#hoerbeispiele
Support Our Local Crew
Eine Initiative, von unter anderem, den Toten Hosen. Die Jungs kreierten ein Shirt.
Zur Unterstützung von Menschen aus der Musikbranche könnt ihr mit dem Kauf dieses T-Shirts beitragen. Alle Gewinne werden an den Verein Handforahand: https://www.handforahand.de/
gespendet. Dieser Solidaritätsfonds sammelt Spenden zur Unterstützung für freie Bühnen- und Tontechniker*innen, Beleuchter*innen, Stage Hands und Veranstaltungshelfer*innen. Hier gibt’s das coole Teil:
Auch beim Urgestein des Metal Merchandise, EMP, gibt es einige Shirts und Accessoires, von verschiedenen Bands. Hier werden zwischen einem und fünf €, an #handforahand abgedrückt.
Ihr wollt mal reinschauen? Hier ein Beispiel für Euch:
Saltatio Mortis | Support The Crew T-Shirt | EMP
Online Konzerte
Klar sind diese Konzerte nicht wie ein live erlebtes. Man kann es sich aber zu Hause schön gemütlich machen und die Nachbarn teilhaben lassen am eigenen Vergnügen. Die Ticketpreise sind im Regelfall überschaubar und liegen zwischen 5 und 10 €. Hierfür bekommt man dann auch ein relativ gutes Event mit entsprechender Technik, Lichteffekten, Show und Sound.
Hier ein Beispiel für den 17. März:
Flogging Molly St. Patrick’s Day Livestream from the legendary Whelans – Flogging Molly Live
In Vorkasse gehen
Nun haben viele Bands Konzerte und Veranstalter Festivals geplant, verschoben und wieder geplant. Viele Konzerttickets sind schon verkauft. Stehen aber zum Teil immer im Verkauf. Bringen wir doch etwas Mut auf und Vertrauen darauf, dass wir uns bald wieder auf Konzerten treffen können. Lasst uns Tickets kaufen. Auch bei mir sammeln sich gerade Tickets an, 4 an der Zahl, die bezahlt sind und auf Einlösung warten. Da brauch ich mir beim Konzert keine Gedanken machen, ob die Kohle noch für ein Shirt am Merch-Stand reicht, weil das Ticket ja schon lange bezahlt ist. Auch bei den Vorbestellungen von neuen Alben und Boxen, sollte man rechtzeitig zugreifen und direkt bei den Bands und/oder Labels bestellen. So ist das Geld gleich dort, wo es hingehört.
Bei Allem was gerade um uns herum passiert
Und dies ist jetzt nicht als politisch-motivierte Aussage zu verstehen. Ich selbst war beim ersten Lockdown und bin wieder seit 1. November 2020 im Lockdown und darf nicht arbeiten. Das was jetzt hilft und daran kann jeder mitwirken, ist, halten wir uns an die Vorgaben. Die Entwicklung hat es gezeigt, dass die Maßnahmen helfen. Die Tatsache, dass die Lockerungen immer wieder verschoben werden und man diese erst erlässt, wenn die Inzidenz 35 erreicht oder erst 10, das steht auf einem anderen Blatt.
Je mehr und je besser wir uns an die Vorgaben halten, umso schneller sehen wir uns bald wieder auf ein oder zwei Bier beim nächsten Konzert oder in der Kneipe. In diesem Sinne. Support!
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Crew | Chefredakteur
Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.
Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.