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Lord of the Lost – JUDAS – VÖ: 02.07.2021

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Die Jungs von Lord of the Lost haben die Corona-Pause genutzt und veröffentlichen am 2. Juli Ihr neues Album JUDAS. Seit dem ersten Album 2010 FEARS gab es im jährlichen Rhythmus eine Veröffentlichung – wer jetzt aber sagt “Kommerz und Massenware”, der liegt falsch. Die Band hat nie stagniert oder immer das altbewährte aus den Schubladen geholt, sondern die Hamburger haben sich weiterentwickelt und sind ungewöhnliche Wege gegangen, z.B. mit der SWAN-Reihe.

Schwarz und weiß

Nun folgt also Studioalbum Nummer sieben. Im ersten Moment denkt man beim Albumtitel an das Neue Testament, an den Verrat an Jesus der letztendlich zu Kreuzigung führte. Eine Geschichte, die glasklar zu sein scheint. Man merkt aber schnell, glasklar ist es für die Jungs von Lord oft the Lost nichts. Judas Iscariot ist vielmehr eher das lyrische Leitmotiv des Albums und das Thema Judas wird von mehreren Seiten beleuchtet.  Das erkennt man auch gut an den Farben des Doppelalbums. Schwarz und weiß – schwarz für Judas als Verräter („Damnation“) und weiß für Judas den Erlöser („Salvation“). Zwei schwarze Augen auf einem weißen Gesicht, auf dessen Stirn das umgedrehte schwarze Kreuz zusehen ist.

Sie wissen genau, was sie tun

Mit dem atmosphärischen Opener „Priest“ auf CD1 „Damnation“ legt die Messlatte für die folgenden Songs extrem hoch. Der Song baut sich langsam auf um sich dann in einem lauten, druckvollen Refrain zu entladen. Ein Paukenschlag mit einer mystischen Note. Weiter geht es mit „For They Know Not What They Do“, die zweite Single-Auskopplung.  Dieser Song mutet fast schon sakral an. Christ Harms wird hier von einem Chor unterstützt, was den Refrain „Father forgive them, they know not what they do“ noch eindringlicher macht. Aber nicht nur bei diesem Song schafft Christ Harms Gänsehautmomente mit seiner unverkennbaren Stimme. Das wird mehr als deutlich bei „The13th“. Die Stimme mit der er Textzeilen wie „…was born a ghost, lived as a lie, prey to my woes, I hail your words, but I’m unheard, I don’t belong“ singt, bleibt einfach hängen. Beim Hören der Songs findet man immer wieder neue Facetten der Band, aber ohne das Grundgerüst verändert erscheint. Songs wie „Your Star Has Led You Astray” oder “Born With a Broken Heart” schaffen es mühelos, die Balance zwischen hartem Gesang, rohen Fuzz-Gitarren und düsterer Schönheit zu halten, die den klanglichen Nährboden für Lord oft the Lost bilden.

Salvation

CD2 schließt sich nahtlos an.  Mit „The Gospel Of Judas“ beginnt dieser Teil des Doppelalbums ähnlich geladen wie der Erste. Bei den immer wiederkehrenden „Judas“-Gesängen muss man unweigerlich an einen Männer-Gospel-Chor denken. „Viva Vendetta“ rockt ordentlich. Immer wieder kommen Streicher zum Einsatz, wie zum Beispiel bei „And It Was Night“. Dark Rock zum Träumen bekommt man beim Song „My Constellation“. Die folgenden Tracks bieten immer etwas Abwechslung, sodass es ein spannendes Album bleibt.

Fazit

JUDAS ist ein spannendes, abwechslungsreiches Album. 24 Songs mit Hoffnung, Tiefe, Tragik, Gefühl, Düsternis – und dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Bei allen Songs herrscht eine fesselnde Atmosphäre mit großen Emotionen. Lord of the Lost haben sich dem Thema Judas Iscariot und den apokryphen Schriften des Judas-Evangelium – Schriften die maßgeblich aus Gesprächen zwischen Jesus Christus und Judas Iscariot bestehen, mit gebotenem Respekt angenommen und in einem tollen Gesamtkunstwerk vollendet.

       Tracklist “Damnation”

  • 1. Priest
  • 2. For They Know Not What They Do
  • 3. Your Star Has Led You Astray
  • 4. Born with a Broken Heart
  • 5. The 13th
  • 6. In the Field of Blood
  • 7. 2000 Years a Pyre
  • 8. Death Is Just a Kiss Away
  • 9. The Heart Is a Traitor
  • 10. Euphoria
  • 11. Be Still and Know
  • 12. The Death of All Colours

      Tracklist “Salvation”

  • 1. The Gospel of Judas
  • 2. Viva Vendetta
  • 3. Argent
  • 4. The Heartbeat of the Devil
  • 5. And it Was Night
  • 6. My Constellation
  • 7. The Ashes of Flowers
  • 8. Iskarioth
  • 9. A War Within
  • 10. A World where We Belong
  • 11. Apokatastasis
  • 12. Work of Salvation

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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