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WILLKUER Winterheimspiel 2024 – höher, schneller, weiter

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Nachdem wir gefühlt die komplette Outlet-City durchquert und alle Shopping Angebote links liegen gelassen haben, betraten wir das Gelände der Motorworld Village Metzingen und standen mitten im Geschehen. Es gab schon vor Beginn des Konzerts zwei wichtige Punkte auf der Agenda von WILLKUER, die es abzuarbeiten galt. Und mit Vorfreude auf die Einheizer des Abends mit 33RPM, DONNERBALKEN und EXISTENT waren wir gewillt, uns auch schon am frühen Nachmittag hier einzufinden. Ob wir bis zur Aftershowparty mit DJ Kiedi in seinem typisch gestylten Sakko durchhalten würden, konnten wir nicht versprechen.

Showtruck 2.0

Um 15 Uhr war der Bereich vor der Halle gut gefüllt. Für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt und verdient hier an dieser Stelle ein großes Kompliment und Dankeschön. Auch war es den Besuchern möglich, sich ein spontanes Tattoo stechen zu lassen. Kurz darauf, ohne großes Tam Tam, wurde der Showtruck der Schwaben eröffnet. Wer andere Showtrucks kennt, weiß, was einen in etwa erwartet. Doch haben WILLKUER hier etwas anders gemacht? Denn bei Rückfragen bei den Fans hieß es: „Das hier ist Showtruck 2.0!“ An diesem haben die Beisitzer und Vorstandschaft des Supportes Club zwei Monate jeden Abend gewerkelt, bis das Prachtstück fertig war. Ansonsten dient das Fahrzeug als mobile Merchmeile. Wer also den Weg hineinfand, der wurde nach dem unverweigerlichen Weg hinaus direkt zur Autogrammstunde geleitet. Wir bedankten uns bei der Band, ließen aber die Autogramme außen vor. Wir mischten uns lieber unters Volk, tranken, aßen und freuten uns, als endlich die Türen zur Halle geöffnet wurden.

33RPM

Die Security empfing uns freundlichst. Genau wie weitere 1498 Besucher betraten wir die riesige Fabrikhalle, checkten die Merchstände ab, versorgten uns mit Kaltgetränken und warteten gespannt auf die Ersten des Abends. 33RPM eröffneten mit 100 % Deutsch Punkrock. Sie kamen stimmungsvoll, motiviert und engagiert auf die Bühne und versuchten aus der nicht besonders gut parat gemachten Technik das Beste herauszuholen. Besonders schade eben bei Songs wie „Ein Geschenk“, „Lack gesoffen“ und „Die schönsten Tage“. Songs, die live auch funktionieren, wenn man sie nicht aus der Konserve kennt. Nichtsdestotrotz spielten 33RPM munter weiter und Sänger Dänny lief im letzten Drittel zur Höchstform auf. Das merkten auch die Fans, die schon zu so früher Stunde recht zahlreich vor der Bühne Präsenz zeigten und die Band in den Refrains nicht im Stich ließen.

DONNERBALKEN

Die Halbzeit läuteten die Coverrock Profis von DONNERBALKEN ein. Seit 2010 präsentieren sie ihre Coverhits auf unzähligen Festivals und Konzerten. Und nun auf dem Winterheimspiel von WILLKUER. Die Band aus Pforzheim ist keine Unbekannte in der Szene. Ihr Repertoire erstreckt sich mit Bands wie Böhse Onkelz, Rammstein, Iron Maiden und Manowar über die komplette Rockszene. Was dabei gut oder nicht so gut funktioniert, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Wir empfanden, dass hier Iron Maiden gegenüber Rammstein sehr viel besser funktioniert hat. Zur Freude vieler gaben sie, so denken wir, eine Premiere ab. DONNERBALKEN kamen mit einem sehr starken WILLKUER Medley um die Ecke und gewannen so viele neue Herzen.

EXISTENT

Neben dem Headliner sollten die Hamburger von EXISTENT uns den Abend so richtig versüßen. Das hätten sie mit ihrem großen Ehrgeiz, ihrem von uns mit bester Kritik bestücktem Album STILLER HELD und Spielfreude auch getan, wäre da die Technik nicht gewesen, die ähnlich wie bei 33RPM einfach nicht zu einem spannenden Konzerterlebnis geführt hat. Sehr deutlich wurde dies bei dem grandiosen Titel „Schrei“. Wir verließen daraufhin den Golden Circle und sahen aus einiger Distanz dem Ganzen zu. Auf und vor der Bühne wurde trotz allem gefeiert und geliefert. Dennoch konnte die Band nicht bis zum Schluss ihre Setlist durchziehen. „Willkommen zum Untergang“ wurde noch angekündigt, jedoch nicht mehr gespielt. Wir werden beim nächsten Konzert von EXISTENT wieder dabei sein und dann, mit bester Technik, ihre Musik genießen können.

WILLKUER – sie sägen schon am Deutschrock Thron

Die Timetable wurde strikt eingehalten und WILLKUER betraten die Bühne. Nach einem sehr grandiosen Videointro knallte es vom ersten bis zum letzten Titel. Wir haben WILLKUER schon so etliche Male live erlebt und waren nie auch nur ein bisschen enttäuscht und wurden es an diesem Abend auch nicht. Im Gegenteil. Wir sind sehr überrascht, mit welcher Hingabe alle Bandmember auf der Bühne miteinander agieren, sich präsentieren, nie müde werden immer und immer wieder dieselben Songs zu spielen und dabei die Besucher dermaßen mitzureißen. Ihre eingespielten Videos über die riesige Leinwand zu verschiedenen Songs machte mächtig Eindruck und zeigt, in welcher Liga WILLKUER mittlerweile spielen. Wir sind der festen Überzeugung, dass sie bald den Deutschrock Thron besteigen werden. Beweis dafür ist der für die einen sinnfreie, für die anderen Besucher geniale Auftritt von Sandra. Sie war im Debütvideo zu „Willkuer“ die sehenswerte wie gewaltbereite Protagonistin. Den Heimspiel Abend beendete der dafür prädestinierteste DJ der Szene: DJ Kiedi. Wir gestehen aber, wir begaben uns mit einem wohligen Gefühl in Richtung Heimat.

Fazit

Höher, schneller, weiter. So in etwa geht es mit den Heimspielen und Konzerten von WILLKUER voran. An diesem Abend jedoch nicht. Der miese Wermutstropfen Namens Tontechnik als Beigeschmack. Er spielte den Gastbands einen immensen Streich. Dennoch: Erfolg für WILLKUER. Mit mittlerweile fast 1.000 Mitgliedern kann sich der eigene Supporter Club überall blicken lassen. Und es scheint, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Hinzukommen unzählige Musikfans, die ihre Musik so feiern, wie es Bands nur selten schaffen. Den Beweis dafür gaben sie mit ihrem Winterheimspiel abermals ab. WILLKUER haben es in einem Song sehr arrogant besungen: „Das wird groß“. Und wenn wir die letzten vier Jahre Revue passieren lassen, geben wir ihnen recht. Das wird es! Ihre ganze Arbeit, Leidenschaft und Energie, die sie und der Supporter Club in die Band stecken, zahlen sich aus. Wir meinen, der Thronfolger für den Deutschrock steht hiermit fest.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.

Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.

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