C.L.E. – MEIN LEBEN
Vor wenigen Tagen veröffentlichte C.L.E. sein erstes Album MEIN LEBEN über SouthCore Records. „Nach zwei Jahren voller Herzblut bin ich mächtig stolz euch im Jänner 2022 endlich mein Debütalbum MEIN LEBEN zu präsentieren. 10 Songs totale Gefühlsachterbahn aus meinem Leben, unverschönt und 100% ich.“, so kündigt er sein Erstlingswerk an. Produziert hat die Platte Tom von Unantastbar und zusätzlich holte sich C.L.E. Joggl von Unantastbar und Seppo und Flo von Foiernacht mit ins Boot. Wir checken, ob C.L.E.s Seelenstriptease uns tatsächlich wie auf einer Achterbahn in schwindelerregende Höhen katapultiert oder ob der Adrenalinrausch ausbleibt.
Von Höhen und Tiefen
Der Opener von MEIN LEBEN „Achterbahn“ beschreibt die Höhen und Tiefen des Lebens. C.L.E. besingt seine Macken und wie er sich selbst damit arrangiert hat. Stimmungsvoll und mit eingängigem Refrain startet MEIN LEBEN absolut vielversprechend.
Bei „Wahrheit oder Pflicht“ legt die Platte an Tempo zu, bevor es „In den Farben getrennt“ beim Thema Fußball richtig scheppert. C.L.E. schaffte es, die Energie und das Gemeinschaftsgefühl musikalisch packend einzufangen, da dürften selbst Ballsport-Muffel wie ich angefixt sein.
Im Song „Nabelschnur“ rechnet C.L.E. mit dem ambivalenten Verhältnis zu seiner Mutter ab. Das Gefühl es ihr niemals recht machen zu können, Wut, Hass, Verzweiflung und dennoch der Wunsch geliebt zu werden, verpackt in knapp vier Minuten Spielzeit. Damit serviert uns C.L.E. sein geschundenes Herz auf dem Silbertablett und kürt „Nabelschnur“ zum stärksten Song des Albums.
In „Wenn ich einmal sterbe“ geht es darum, mit sich selbst zufrieden zu sein, auch wenn man nicht den Erwartungen Anderer entspricht. „Ihr sprecht noch immer hinter vorgehaltener Hand. Kehrt doch mal vor eurer Tür, stellt nicht andere an die Wand“.
Funken sprühen
In den Texten behandelt C.L.E. Aspekte, die für die Mehrheit der Hörer sicher nachempfindbar sind. Freundschaft, Liebe, Enttäuschung, Wut und ein kleiner Ausreißer zum Fußball. Obwohl die Songinhalte wiederkehrende Themen der Rockmusik besprechen, findet C.L.E. seine ganz eigene Note. Insgesamt liefert er mit seinem Album ein durchweg solides Gesamtwerk. Songs wie „Nabelschnur“ setzen durch den persönlichen Einblick und eine ungewöhnliche Perspektive auf die Thematik wirklich starke Highlights. Die Songwriter-Qualität kann er aber nicht über die gesamte Laufzeit aufrecht halten. Bei „Wenn ich einmal sterbe“ hat man im direkten Vergleich dazu eher das Gefühl C.L.E. ergeht sich im Phrasen dreschen. Wirklich schade, weil so der große „Aha“-Effekt ausbleibt. Für ein Debütalbum ist MEIN LEBEN aber dennoch mehr als vorzeigbar.
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