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Rauhbein mit Haggefugg – wir reißen den Hirsch ab

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Die lang ersehnte Headliner-Tour von Rauhbein „Wir sind Eins“ fand endlich statt und erwies sich als außergewöhnlich genial! Unfassbar, unglaublich und anders!

Nass aber glücklich!

Schon gut zwei Stunden vor dem Beginn der Veranstaltung warteten die ersten Besucher, obwohl das Wetter sehr ungemütlich war. Als Vorgruppe durfte man gespannt sein auf Haggefugg, eine junge, fröhliche und moderne Mittelalterrockband, die bereits einen steilen Aufstieg hinter sich hat und von einer riesigen Fanbase (die sogar Kuchen mitbrachte) frenetisch erwartet wurde.

Vor dem Konzert fand ein fröhliches Interview in rasendem Tempo statt, bei dem viel gelacht wurde und spaßige Anekdoten erzählt wurden. Dazu aber bald hier bei uns mehr.

Möhrchen als Zugabe

Haggefugg eröffneten ihr Konzert mit einem ihrer fröhlichsten Lieder vom neuen Album TANZ UND GLORIA (VÖ 01.03.2024) – „Spieglein“, das keinen Zuhörer unberührt ließ. Ihr Song namens „Daheim“ würdigte Nürnberg als Gastgeberstadt und lobte bewundernd die schöne historische Altstadt. Nach mehrmaliger Aufforderung sich am Verkaufsstand einzufinden, wurde dies durch das Angebot unterstrichen: Jeder Kauf würde belohnt mit einem kleinen Extra – einem Möhrchen.

Foto: Ferdinand Lippert

Mit einer fast schon heroisch anmutenden Darbietung bei „Kairos‘“ konnten sie das Publikum einfach nur begeistern. Beim Stück „Brennende Welt“ gab es ebenso nachdenkliche Momente – ein Lied sowohl über Depressionen, aber auch darüber hinausgehend Hoffnung machend, nicht einsam zu sein. Zum Abschluss war nochmals ausgelassenes Toben erlaubt bei dem Totentanz- „Bewegt eure ermüdeten Knochen“ – immer mit einem Grinsen im Gesicht.

Diese jungen Talente werden sicherlich bald den etablierten Musikgrößen folgen, um für frischen Wind in der Szene zu sorgen. Haggefugg haben definitiv Talent! Haggefugg machen Spaß und feiern sich und das Leben.

Der Hirsch-Abriss!

Der Wunsch nach dem Hirsch-Abreißen wurde wahr und das Konzert von Rauhbein entpuppte sich als alles andere als gewöhnlich! Von emotional bis hin zu bewegend und herzerwärmend – all diese Beschreibungen greifen zu kurz! Es war schlichtweg andersartig – phänomenal! Nicht nur haben sie alle Erwartungen übertroffen, sondern auch ungeahnte Seiten gezeigt. Henry beschrieb sehr ergreifend wie sich die Band auf ihrem oftmals steinigen, doch überraschend erfolgreichen Weg zu einer Art Familie entwickelt hat.

Es war Zeit zum Unsinn treiben 

Mit großer Emotion und einem Hauch von Verrücktheit präsentierte Henry einen Song aus der Muppet Show und es sollten noch weitere Überraschungen folgen. Die Zuschauer (und nicht nur sie) waren zu Tränen gerührt und fasziniert, als er drei Kinder für eine spektakuläre Aufführung des Songs „Zieh mit den Wolken“ auf die Bühne holte – das Publikum war restlos begeistert!

Foto: Ferdinand Lippert

Kurz darauf begann erneut das Herumalbern, wobei der Song „Viva Colonia“ anstelle von „Da simmer dabei“ gespielt wurde und die Band humorvoll über die Bühne tigerte. Bei dem Stück „Dublin“ erwähnten sie auch kurz das schöne Nürnberg. Henry lobte das Publikum und stellte einen Vergleich zu den Münchnern an, was ihn beinahe in eine heikle Situation brachte – sehr dünnes Eis bei den Nürnberger Fußballfans.

Chaos in Vollendung!

Als Rauhbein dann auch noch „Dancing Queen“ von ABBA sangen, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt – niemand hätte gedacht, dass Henry so etwas tun würde! Godie prophezeite sogar, dass demnächst Björn und Benny bei Henry anklopfen würden. Plötzlich, während des Songs „Am Arsch vorbei“, tauschten Schlagzeuger und Bassist ihre Plätze und eine wilde Verfolgungsjagd über die Bühne begann – mit fliegenden Haaren. Henry kommentierte das Ganze mit den Worten: „Bis einer heult.“

Gegen Ende meinte er lapidar, einen Sack voll Flöhe hüten sei einfacher, als die Band im Zaum zu halten. Mit Bravour lieferten Rauhbein mehrere Zugaben und bekamen sogar fränkisches Bier zum Probieren aus dem Publikum. Laut Wikipedia ist ihre Musik eine Mischung aus Santiano und Rammstein. Man kann es letztlich nicht vergleichen, denn Rauhbein ist und bleibt Rauhbein, einmalig, unvergleichbar!

Hier geht es zur Bildergalerie:

Foto: Ferdinand Lippert

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Obwohl ich schon über 60 bin, bin ich tief im Herzen ein verrücktes und junggebliebenes Wesen. In den 60ern im Osten geboren, seit 1980 in Tschechien gelebt, bin ich dort in den 80ern zum Metal gekommen. Irgendwann in den 90ern habe ich eine Dekade Gothic und Mittelalter durchlebt, um dann doch wieder voll auf Metal umzusteigen.

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