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Festivalbericht Borna Open Air 2019

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Und schon ist es wieder vorbei. Worauf die Veranstalter und die bereits fest verankerte Fangemeinde 365 Tage hin fieberten, neigte sich gegen 1 Uhr nachts am vergangenen Sonntag wieder dem Ende entgegen. Hinter allen Beteiligten lagen zwei Tage voller Freude, guter Musik und ausgelassener Stimmung. Aber zurück zum Anfang: Zum mittlerweile achten Mal öffnete das Borna Open Air am Freitagnachmittag seine Pforten. Was als ganz kleine Veranstaltung begann, entwickelte sich in den vergangenen Jahren zum festen Bestandteil des Festivalkalenders der Deutschrockszene. Von der Größe noch immer überschaubar, aber dennoch nicht weniger reizvoll, pilgerten hunderte Besucher in die Kreisstadt nach Sachsen.

Der Volksplatz lädt zum Pogen ein

Los ging es wie immer recht gediegen. Während die meisten Besucher an der Bar in Stimmung kamen, versammelten sich die ersten eingefleischten Fans zu den Songs von Alle Hackbar, Restrisiko und Brennstoff vor der Bühne. Die Stimmung nahm erst so richtig Fahrt auf, als Stimmungsgarant Artefuckt die Bühne in Borna betrat. Nach ihrer ersten eigenen und gut besuchten Headlinertour wunderte es niemanden, dass auch an diesem Abend ihre Songs der beiden Alben MANIFEST und STIGMA von der Masse ordentlich mitgegrölt werden konnten. Nach dem Auftritt von Artefuckt enterten die vier Jungs von BRDigung die Bühne und die Stimmung brodelte. Wenn sich gestandene Männer in den Armen liegen und das Publikum lauter als die Band ist – ja, dann können nur Onkelzhymnen laufen. So war es auch an dem Freitagabend als Stainless Steel feinsten Onkelz-Cover zum Besten gaben. Ein gelungener Abschluss des ersten Tages.

Erstmals mit zwei Bühnen

Das Borna Open Air wächst weiter und bot diese Jahr erstmalig eine zweite Bühne zum musikalischen Genuss. In Zusammenarbeit mit dem benachbarten Kinderheim wurde nicht nur ein Fußballturnier mit Kindern der Einrichtung und Besuchern des Festivals organisiert, auch die Musik kam nicht zu kurz. Ab dem Vormittag konnte man also schon das müde Gesäß zu Gitarrenklängen von kleineren Bands wie Rückschlag und Bleeding Aces bewegen. Dabei waren sogar kleine musikalische Juwelen wie Unbelehrt und Himmelstürmer, die live trotz der ein oder anderen tontechnischen Unwegsamkeit ordentlich überzeugten.

Etwas monotoner wurde es bei Störer, die den Abschluss der Zeit auf der Campstage bildeten und somit wieder die Ruhe in das Areal des Kinderheimes einziehen konnte. Eine wirklich gelungene Kooperation ist damit den Veranstaltern gelungen. Wer das Heim und deren Kids selbst gern unterstützen und dabei noch ein ganz besonderes Stück für die eigene Rocksammlung sein Eigen nennen möchte, sollte in den nächsten Tagen bei www.110prozent-deutschrock.de vorbeischauen, wo eine ausgediente Gitarre mit allen Unterschriften der 19 Bands versteigert werden soll. Der  Erlös kommt natürlich den Kids zu Gute, eine tolle Aktion!

Bio mal anders

Ich komme nicht drum herum, meinen heimlichen Favoriten des Tages zu erwähnen. Neben den musikalischen  Höhepunkten fand ich auch mein hygienisches Highlight. Eine biologische Alternative zum Dixi . Die aufstellbaren Toiletten des Leipziger Unternehmens Ökolocusboten, die sanitäre Einrichtung vor dem Gelände der Campstage und ich war begeistert. Bricht man beim Betreten der blauen Toiletten eher in Brechreiz aus, waren diese mobilen WCs, die komplett aus Holz gefertigt sind und angeblich komplett ohne Chemie auskommen, gänzlich frei von unangenehmen Gerüchen und das trotz der 30 Grad im Schatten. Eine gute Alternative für Nase und Magen.

BOA zum Finale auf der Hauptbühne

Bei bestem Wetter verlagerte  sich die Veranstaltung am Samstagnachmittag zurück auf die Mainstage des Bornaer Volksplatzes. Die Sonne drückte heiß von oben, so dass die meisten Gäste die Lieder von Bad Jokers und Morgenrot eher von den schattigen Rängen genossen. Aber ab Schlussakkord hielt es immer weniger Besucher oben und die Stimmung zog ordentlich an. Besonders für Damian und Alexander, zwei junge Fans, wird dieser Auftritt in Erinnerung bleiben. Die beiden durften zu einigen Songs mit ihren Idolen auf der Bühne stehen. Obwohl Schlussakkord erst ein Album veröffentlicht hat, waren sie live richtig gut. Eine Band von der man noch viel erwarten darf. Ungebremst ging es weiter mit den Jungs von Wien No. 1. Nicht nur die großartige Livemusik schaffte ab diesem Zeitpunkt eine ganz besondere Atmosphäre, auch die wunderbaren Fans waren für die großartige Stimmung verantwortlich.

Lauthals feiernd und on Top noch mit Bengalos im Gepäck erschufen sie ein einzigartiges Flair an diesem Tag. Weiter ging es wieder mit Onkelz-Cover, diesmal von den Glorreichen Hallunken. Musik, die immer passt und die Stimmung weiter oben hält. Höhepunkt des Abends stellte der Auftritt der Krawallbrüder dar und das Areal vor der Bühne wurde erneut mit Bengalos erleuchtet, bevor RCZ-Rammstein diese beiden Festivaltage beendete. Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass sich niemand dieses Festival entgehen lassen sollte, der es klein und familiär mag. Mit genügend Platz zum Feiern, fantastischen Menschen und netter Bedienung an der Bar war das Borna Open Air eine gelungene Veranstaltung. Die kleinen Tonprobleme wird das Organisationsteam sicherlich im kommende Jahr in den Griff bekommen, so dass sich jeder bereits jetzt den 26. und 27.06.2020 fest im Terminkalender notieren sollte.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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