Rockwasser zwischen Tresen und Tanzfläche: DISCOFOX & DOSENBIER VOL. 1
Was passiert, wenn eine Rockband ihre eigenen Songs im Malle-Party-Sound neu interpretiert? Rockwasser liefern mit ihrer kommenden EP DISCOFOX & DOSENBIER VOL. 1 genau das – laut, durstig und mit einem Augenzwinkern. Am 6.6.2025 erscheint die EP ausschließlich digital. Wir haben mit der Band über spontane Ideen, neue kreative Prozesse und die Frage gesprochen, wie viel Ernsthaftigkeit in solch einem Feierprojekt stecken kann.
Kater mit Ansage
VRR: DISCOFOX & DOSENBIER VOL. 1: allein der Titel klingt nach einem Kater mit Ansage. Wie kam es zu dieser Idee? War das schon länger geplant oder eher eine spontane Bierlaune mit Konsequenzen?
Rockwasser: Ganz ehrlich, das war eine echte Schnapsidee im besten Sinne. Wir verbringen aktuell viel Zeit zusammen, weil große Dinge anstehen – eine neue Platte, andere Projekte. Vielleicht ist es aufgefallen, dass es in der ersten Jahreshälfte 2025 ziemlich ruhig um uns war. Das lag daran, dass wir viel im Hintergrund gearbeitet haben. Und bei einem dieser kreativen Abende kam vor rund vier Wochen diese Idee auf den Tisch. Die Runde hat genickt, wir fanden es geil und dann gings direkt los.
VRR: Wie viel Planung, Arbeit und Herzblut steckt in einem Projekt wie „Discofox & Dosenbier“ im Vergleich zu klassischen Rockwasser-Songs?
Rockwasser: Obwohl das Ganze noch ziemlich frisch ist, steckt jetzt schon enorm viel Arbeit drin. Die Veröffentlichung ist am 06.06. – das ist sportlich! Aber wie bei allem, was wir machen, gehen wir da mit vollem Herzblut ran. Wer uns kennt, weiß, dass es halbherzig bei uns nicht gibt.
Zwischen Mut und Herausforderung
VRR: Ihr nehmt eure eigenen Klassiker und gebt ihnen einen Malle-Party-Sound. Wie viel Mut braucht es, die eigenen Songs komplett zu entkernen? Und wie viel Spaß hat es gemacht, sie durch den Partymixer zu jagen?
Rockwasser: Mut ist da vielleicht nicht das richtige Wort. Es war eher die Herausforderung, einen Sound zu finden, der die Malle-Stimmung trifft – aber dabei unsere Songs nicht so sehr verbiegt, dass man sie nicht mehr erkennt. Und ja, der Spaßfaktor war riesig!
VRR: Ihr schreibt in eurer Ankündigung zur EP: „Egal ob Bierkönig, Festival oder Dorfkneipe“ – habt ihr selbst eine Lieblings-Location, bei der ihr denkt: Genau da muss diese EP laufen?
Rockwasser: Der Bierkönig wär natürlich ‘ne Ehre – keine Frage. Aber unser persönlicher Traum ist es, über einen Festival-Campingplatz zu laufen und die Songs aus verschiedenen Boxen schallen zu hören, während irgendwo ein Dosenbier geöffnet wird. Das wäre das wahre Highlight!
Ein Sommer auf Malle
VRR: Bei aller Party-Stimmung – steckt hinter dem Projekt auch ein Augenzwinkern in Richtung Szene, Genre-Grenzen oder sogar Selbstironie?
Rockwasser: Klar, da ist definitiv ein Augenzwinkern dabei. Wir feiern diese Musik selbst ab und dachten uns: Manche unserer Songs würden da richtig gut reinpassen. Also wollten wir das einfach mal ausprobieren – ganz ehrlich und ohne Kalkül. Mal schauen, wie es ankommt und ob wir bald den Sommer auf Malle verbringen. (lacht)
VRR: Gerade in der Rock- und Punk-Szene sind Authentizität und Ernsthaftigkeit große Themen. Wie geht ihr mit diesem Anspruch um, wenn ihr euch auch mal bewusst auf die Schippe nehmt?
Rockwasser: Für uns ist genau das authentisch: das zu machen, worauf wir Bock haben. Und nicht das, was man vielleicht von uns erwartet. Wir nehmen uns selbst nicht immer todernst und genau darin liegt auch unsere Ernsthaftigkeit. Es geht immer um Spaß an der Sache.
VRR: Wie sehr verändert ein Projekt wie dieses die Dynamik innerhalb der Band? Gab es neue kreative Impulse oder sogar Reibungspunkte bei der Entstehung?
Rockwasser: Reibung gab es keine, aber definitiv neue kreative Prozesse. Der ganze Sound ist komplett anders. Wir arbeiten hier mit programmierten Beats im Malle-Stil, statt mit klassisch eingespielten Instrumenten. Das hat uns neue Perspektiven eröffnet und einfach mal frischen Wind reingebracht.
Schnell und direkt
VRR: Die EP erscheint ausschließlich digital – war das eine bewusste Entscheidung im Sinne von: schnell, direkt, unkompliziert? Oder hättet ihr euch auch eine CD- oder Vinyl-Version vorstellen können – vielleicht mit Dosenbier im Bundle?
Rockwasser: Ja, das war ganz klar eine pragmatische Entscheidung: schnell, direkt, ab auf die Playlist. Aber ganz ehrlich, die Idee mit einer limitierten Vinyl-Version inklusive Dosenbier-Bundle klingt so gut, die behalten wir definitiv im Hinterkopf.
VRR: Vol. 1 klingt verdächtig nach Fortsetzung. Dürfen wir uns auf weitere Party-Versionen freuen oder ist das erstmal ein einmaliger Rausch?
Rockwasser: Aktuell ist es ein einmaliger Rausch – aber wer weiß? Wir schließen nichts aus. Wenn es gut läuft und Bock bleibt, könnte da durchaus noch was kommen.
Nicht live tauglich
VRR: Findet ihr Songs von DISCOFOX & DOSENBIER VOL. 1 demnächst auch in eurer Live-Setlist wieder? Oder bleibt das ein reines Feierprojekt für die Playlist daheim (oder auf der Theke)?
Rockwasser: Das bleibt ein reines Feierprojekt. Die Songs sind komplett programmiert. Das würde live nur mit Playback funktionieren und das ist einfach nicht unser Ding. Wir stehen für 100 % Live-Musik, ohne Einspieler, ohne Netz und doppelten Boden. Nur wir, unsere Instrumente und das Publikum.
VRR: Zum Abschluss: Welche drei Songs – außer euren eigenen – dürfen auf keiner Eskalations-Playlist fehlen?
Rockwasser: Puh, schwere Frage! Aber unsere Top 3 wären:
- „Wahnsinn“ – Wolfgang Petry
- „Johnny Däpp“ – Lorenz Büffel
- „Hyper Hyper“ – Scooter
Wenn da nichts eskaliert, läuft was schief!
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