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Konzerttickets – Wofür du wirklich bezahlst

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Wieso zahle ich eigentlich für dieselbe Band unterschiedliche Preise, wenn sie einmal im Club und einmal im großen Stadion spielt? Diese Diskussion taucht in den sozialen Medien gerade immer wieder auf, wir haben uns damit mal beschäftigt.

Was steckt in einem Konzertticket?

Zwar variieren die Preise für ein Konzertticket je nach Stadt, Künstler und Platzkategorie, dennoch kosten selbst die günstigsten Tickets für ein Konzert von Kärbholz knapp 30 Euro. Wer Unantastbar erleben möchte, ist mit etwa 40 Euro dabei und Karten für Frei.Wild kosten mittlerweile um die 57 Euro. Die Ticketpreise für Konzerte von zum Beispiel Rammstein katapultieren dann nochmal in ganz andere Sphären: bis zu 130 Euro kostet eine Karte im regulären Verkauf! Je nach Ort und Kategorie zahlt man bei Metallica für Platin Tickets in Köln zwischen 190 und 210€, für Berlin sind es 175-225€. Möchte man hingegen ein Business Seat Ticket muss man für Köln 359€ hinlegen und für Berlin 409€.

Dennoch sind viele Fans bereit, auch diese astronomisch hohen Ticketpreise zu bezahlen, obwohl diese besonders in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen sind. Der durchschnittliche Ticketpreis bei allen Anbietern in Deutschland ist vor allem in den vergangenen zehn Jahren definitiv angestiegen. Während er 2013 noch bei rund 30 Euro lag, erreichte er 2017 schon 44 Euro.

Doch warum sind die Karten mittlerweile viel teurer?

Mittlerweile sind Konzerte die Haupteinnahmequelle von Musikern. Zu den stetig steigenden Ticketpreisen kommen auch die immer höheren Sicherheitsauflagen hinzu, welche weitaus mehr Personal abverlangen, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Die Erhöhung der Sicherheitsauflagen und deren Einhaltung lies die Ausgaben für Veranstalter in den letzten Jahren um etwa zehn Prozent steigen.

Auch Streamingdienste wie Spotify & Co. spielen eine große Rolle bei den Ticketpreisen. Durch das kostenlose bzw. geringkostende Streamen oder Herunterladen von Musik, kauft kaum noch einer CDs. Dies macht es für die Musiker umso schwerer, von dessen Verkauf zu leben. Das Geld muss woanders reingeholt werden. Auch das Publikum erwartet immer mehr. Größere Bühnen, Feuerwerk, Konfettiregen und alles möchte bezahlt werden.

Wie setzt sich das Ticket nun zusammen?

Wie genau sich ein Konzertticket zusammensetzt, lässt sich nicht konkret rausfinden. Im Unterschied zu einer CD sind bei Konzerten mehrere Variablen im Spiel. Folgendes spielt aber eine Rolle: Wie bekannt (und somit wie teuer) ist der Künstler? Wie groß ist die Crew (Tontechniker, Lichtingenieure und Aufbauhelfer)? Wie teuer sind die Hallen, in denen gespielt werden soll? Wie viele Musiker stehen auf der Bühne und gibt es eine aufwendige Bühnenshow?
In der Regel decken rund 60 Prozent des Umsatzes von Liveshows die Kosten des Konzerts, wie Personal, Produktion, Infrastruktur oder Gema-Gebühren. Die übrigen 40 Prozent teilen Künstler und Tourveranstalter untereinander auf. Davon gehen auch noch einmal fünf bis zehn Prozent an die örtlichen Veranstalter. Der Künstler selbst erhält eine feste Gage pro Konzert, unabhängig von der Zahl der Besucher. Dazu verdient er oder sie etwa vier Euro pro verkauftes Ticket. Ticketverkäufer wie Eventim kassieren mindestens 2,50 Euro als Buchungsgebühr ein.

Man kann also nicht behaupten, die Künstler seien nur auf Profit aus. Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle, wie sich ein Ticketpreis zusammensetzt. Wenn eine Band bekannter wird, kosten die Konzerte mehr, weil sich die Umstände ändern, unter denen ein Konzert gespielt wird. Eine bekannte Band kann nicht nur in kleinen Clubs spielen, weil sie damit ihre Fanbase nicht genug bedienen könnte, da die Konzerte zu schnell ausverkauft wären und viele Fans leer ausgehen würden.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin durch meine Eltern bereits mit Rockmusik aufgewachsen. Da mein Vater als Tontechniker unterwegs war, habe ich recht früh gelernt, was gute Musik ausmacht und ob eine Band vor allem live gut klingt. In der Teenie-Phase mischte sich dann zu dem bis dato englischen Rock und Punk Genre immer mehr der Deutschrock in meine CD Sammlung und dieser Linie bin ich bis heute treu geblieben. Prinzipiell ist mir der Stil egal, Hauptsache, ich höre Gitarre, Bass und Schlagzeug.

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