Himmelstürmer über STÖRUNG IM SYSTEM
VRR: Euer neues Album STÖRUNG IM SYSTEM erscheint kurz vor Weihnachten. Erstmal vorneweg: Kann ich die Platte meiner Schwiegermutter unter den Tannenbaum legen oder gibt das böses Blut bei der Bescherung?
Himmelstürmer: Das kommt natürlich auf die Schwiegermutter an, aber grundsätzlich ist für jeden Geschmack etwas darauf zu finden. Ein Song ist vielleicht nicht ganz jugendfrei, aber im Großen und Ganzen sind es Songs, mit denen sich sehr viele identifizieren können. Fazit: Man macht also nichts falsch, wenn man die Scheibe unter den Baum legt!
VRR: Beim Artwork des Albums steht ein „Uralt“-Fernseher im Fokus. Warum habt ihr euch für so ein Retro-Element entschieden und nicht etwa auf aktuelle Unterhaltungsmedien, wie das Smartphone, gesetzt?
Julia: Es ist durchaus keine schlechte Idee im derzeitigem Medienzeitalter ein Smartphone zu wählen, aber seien wir mal ehrlich… die Dinger kosten uns schon genug Lebenszeit. Bei dem Gedanken was eine Störung im System sein könnte, kam mir sofort das Bild eines alten Röhrenfernsehers, mit dem typischen Störbild, in den Sinn. Diese „Dinos“ versprühen ja auch noch einen gewissen Charme nach so langer Zeit!
Alex Lysjakow und Thomas Conrater
VRR: Bei meiner Recherche bin ich über den Namen Alex Lysjakow, im Zusammenhang mit dem neuen Album, gestolpert. Viele kennen ihn sicher in der Verbindung mit Frei.Wild. Wie kam es bei euch zu der Zusammenarbeit und wie lief es?
Himmelstürmer: Begonnen hat alles damit, dass wir mit Thomas Conrater von Unantastbar zusammengearbeitet haben. Der hat uns für die finalen Aufnahmen ein Studio empfohlen, für das wir uns dann auch entschieden haben. Das war wohl die beste Entscheidung, denn sonst wären die Songs sicher nicht so, wie sie am Ende geworden sind.
Deshalb wurden der Gesang, Gitarre, Bass usw. in Südtirol bei Kurt Oberhollenzer im Studio8rec gemacht. Kurt arbeitet seit Jahren mit Alex zusammen und ist unter anderem auch immer wieder bei dem „Wilde Flamme“-Projekt vertreten. Durch Kurt bekamen wir auch zeitnah einen Termin beim Alex, im Soundart Recording Studio, für die Schlagzeug-Aufnahmen.
Die Zeit im Studio war sehr cool und wir hatten definitiv sehr viel Spaß. Was man aber auch nicht vergessen darf, ist dass wir durch die Zusammenarbeit mit den Profis auch extrem viel Erfahrungen sammeln konnten und noch viel gelernt haben. Danke an dieser Stelle für die coole Zusammenarbeit, Tom, Kurt und Alex!
Alle Grenzen dicht
VRR: Ursprünglich sollte der Release-Termin schon im Juni sein. Welche Hintergründe haben zu der späteren Veröffentlichung geführt?
Himmelstürmer: Der Hauptgrund für die Änderung des Termins war leider Corona! Wir durften wegen den Pandemie-Vorschriften nicht nach Südtirol, da alle Grenzen dicht waren. Wir mussten nur noch den Gesang für drei Songs machen… aber wie gesagt, wenn die Grenzen dicht sind, ist es schwierig nach Italien einzureisen.
VRR: Wie habt ihr die Zeit als Band erlebt, wo ihr doch viel Zeit und Herzblut in das neue Album investiert habt und letztendlich länger als gedacht auf das heiß ersehnte Release hin fiebern musstet und müsst?
Himmelstürmer: Das war für uns sehr ärgerlich, aber Gesundheit geht immer vor! Wir hätten natürlich gerne im Juni released aber da ja weder Konzerte noch sonst irgendwas erlaubt war, ist es wahrscheinlich besser im Dezember zu releasen und mit etwas Glück zeitnah nach Release auch Konzerte spielen zu können. Da bleibt uns aber nichts anderes übrig, als auf das Beste zu hoffen.
„S.C.H.L.A.M.P.E.“
VRR: Dann lasst uns doch ein bisschen über die Songs sprechen. Track Nummer 9 „S.C.H.L.A.M.P.E.“ klingt vielversprechend. Was hat es denn damit auf sich?
Julia: Dieser Song bezieht sich auf ein persönliches Erlebnis, einer vergangenen Beziehung. Aus der Wut heraus geschrieben, bezieht es sich daher auf eine bestimmte Person. Der teils groteske Text ist innerhalb einer halben Stunde entstanden und bei der Vertonung haben mich meine Jungs tatkräftig unterstützt!
VRR: Der Song „Viel Zu Weit Weg“ kommt gleich zwei Mal vor. Warum habt ihr euch entschieden, den Song nochmal als Akustik-Variante auf das Album zu packen?
Himmelstürmer: Als wir den Song geschrieben bzw. im Proberaum das erste Mal gemeinsam probiert haben und daran gearbeitet haben, wollten wir den eigentlich als Akustik Version machen. Als wir aber dann eine Rock-Variante gemacht hatten, vergasen wir die Akustik-Version komplett. Kurt hatte die Idee eine Akustik-Version mit drauf zu packen und da wir den Song ursprünglich sowieso als Akustik geplant hatten, haben wir uns für „Viel Zu Weit Weg“ entschieden. Und das war auch gut so!
Broilers und Betontod
VRR: Meine Redaktionskollegin hat euren Titeltrack „Störung im System“ mit Broilers oder Betontod verglichen. Kann ich das so stehen lassen oder gibt es da ein Veto von euch?
Kuschi: Wir haben immer unseren eigenen Stil verfolgt und haben uns eigentlich an keine anderen Bands orientiert. Zumindest nicht bewusst.
Maxl: Wir haben natürlich unseren eigenen Stil, aber es ist cool mit den Bands verglichen zu werden (Öffnet sich ein Dosenbier und rülpst beherzt).
Matze: (Wünscht Max Mahlzeit, sagt Schulz und haut Max eine aufs Getriebe) Ich denke, da kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Es gibt da eigentlich kein richtig und kein falsch. Natürlich spielen da auch die Einflüsse von anderen Bands eine Rolle, die man des Öfteren hört. Sonst würde man diese Musik ja auch nicht lieben.
VRR: Über welchen Song sollten wir noch unbedingt sprechen und warum?
Matze: Im Grunde sollte man über alle Songs vom Album sprechen, da es keinen schlechten Song darauf gibt. Für mich ist der aussagekräftigste Song „Mein Kopf Mein Herz“. Ich denke jeder von uns lag schon mal am Boden und hat sich aber dennoch wieder aufgerafft und sein Ziel weiter verfolgt!
Kuschi: Definitiv „Auf dich mein Freund“. Die Aussage hinter dem Songs ist „nie endende Freundschaft“ und das wird ziemlich schnell auf den Punkt gebracht.
Tourpläne
VRR: Einen Musiker zu fragen, wie die Tourpläne sind, ist in der aktuellen Lage fast schon frech. Trotzdem: Stehen bei euch Konzerte an, passend zum neuen Album?
Himmelstürmer: Geplant hätten wir schon was. Im Januar würden wir gerne ein privates Release-Konzert machen, bei dem wir auch bald ein paar Listenplätze verlosen werden. Öffentliche Konzerte würden wir natürlich liebend gerne machen. Leider weiß aber jeder, wie die Lage zurzeit ist. Wir besprechen dahingehend nochmal alles mit unserer Event Agentur (Living Music GmbH) und versuchen ein Konzept bzw. einen Plan zu schmieden, wie wir das am besten angehen, um auch die Genehmigungen zu bekommen. Bis dahin heißt es leider abwarten und hoffen!
VRR: Zum Schluss dürft ihr uns nochmal einen Fahrplan geben, was wir in den kommenden Tagen und Wochen nicht verpassen dürfen.
Himmelstürmer: Geplant sind drei Musikvideos. Die erste Single erscheint am 20.11.20. Wie, wo und wann, erfahrt ihr natürlich alles auf unseren offiziellen Seiten. Die zweite Single wäre für Januar geplant.
Am 06.12.2020 ab 16:00 Uhr sind wir zu Gast beim AGF-Radio und haben da eine Sondersendung, mit Knoxville, zum Album. Da könnt ihr vorab schon mal alle neuen Songs hören!
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