Good Bye Rock am Stück

Quelle: Antonio Motti

Stimmen von Fans und aus der Crew

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Quelle: Diana Walker

Heute erinnern wir uns an ein kleines aber feines und besonders familiäres Festival in Nordhessen zurück. Denn heute sollte der Nachholtermin der Rock am Stück Winternight stattfinden. Das Rock am Stück hatte sich in den letzten Jahren nicht nur durch eine stets wachsende Zahl der Besucher einen Namen gemacht. Kleinere Events, wie etwa der RaS Vattertach und die Winternight begleiteten treue Fans des Festivals durch das gesamte Jahr. Ebenso bot das Rock am Stück ein buntes Potpourri durch alle Genres der Rockmusik. Auch für Vollgas Richtung Rock war dieses Festival mit all seinen Events ein absoluter Pflichttermin in der Jahresplanung. Nun hat das Festival Insolvenz angemeldet. Die Gründe für die Insolvenz sind so vielfältig, wie das Festival selbst: horrende Preissteigerungen in allen Bereichen, die mit den Einnahmen der vor zwei Jahren gekauften Karten nicht mehr zu decken gewesen wären, vertragliche Forderungen, sowie die immer währenden pandemiebedingten Verschiebungen und ein daraus resultierender schleppender Kartenvorverkauf.

Wir haben uns bei Fans und der Crew umgehört und wollen uns noch einmal an die schönen Dinge erinnern und sagen liebevoll „Good Bye“ zu Rock am Stück.

Vom Besucher zur Crew – besondere Erinnerungen

Sabine Koch, die Schwester von einem der Veranstalter und somit Helferin der ersten Stunde, erinnert sich besonders gern daran zurück, dass sie Rainer Schuhmann von Fury in the Slaughterhouse zum Hotel fahren durfte.

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Quelle: Erik De Weerd

Erik de Weerd begann seine Karriere bei Rock am Stück 2014 als „normaler Besucher“, als er seinen Kindern den Metal näher bringen wollte. Ab 2016 war er dann fester Bestandteil der Crew und half da, wo Hilfe benötigt wurde. „Es gibt so viele schöne Erlebnisse beim RaS: die Nähe zu den Bands, die musikalischen Neuentdeckungen und natürlich ganz viele nette und liebe Menschen, die ich kennenlernen durfte.“

Antonio Motti wurde rekrutiert, weil er viel und gerne Auto fährt. Sein Einsatzgebiet war neben der Fotografie das Fahren der Bandshuttles. „Ich habe Caliban live erleben dürfen und bin als Fotograf zu Leidbild gekommen.“

Auch Sandra Pfaff war zunächst als Gast beim Rock am Stück. Ab 2016 war sie dann im Bierpilz zu finden und machte den „Springer“, bis sie letztlich einen dauerhaften Platz in der AAA Bandbetreuung bekam. „Es gibt kein schönstes Erlebnis, alles war einfach ein schönes Erlebnis!“

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Quelle: Diana Walker

Diana Walker und Patrick Reimann hatten 2018 Karten für Doro und wurden da in die RaS Familie eingeführt. Sie waren für die Verpflegung von Crew und Bands zuständig. „Die Erfahrung mit den Künstlern, das familiäre Umfeld, dass jeder jedem geholfen hat und man anschließend gemeinsam feiern konnte, sind meine schönsten Erinnerungen. Aber am Intensivsten war der Zusammenhalt in der Corona Zeit, wo alle bis zur Erschöpfung gearbeitet haben, damit das Festival nicht absäuft!“

 

Die Insolvenz

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Quelle: Diana Walker

„Es ist traurig und schade, dass viele Fans kein Verständnis für diesen Schritt haben, aber auch ein so großes und günstiges Event muss bezahlt werden“, sagt Antonio. Sabine meint zur Insolvenz: „Insolvenzen sollten vermieden werden, doch um nicht noch mehr Geld zu verlieren und mit großen Schulden dazustehen, ist diese unvermeidbar gewesen.“
„Die Insolvenz ist meiner Meinung nach richtig gewesen, auch wenn manch anderer dies anders sehen wird“, sagt Erik. „Lieber so aufhören, als mit einem riesigen Minus zu gehen. Alle Gesellschafter sind Fans der guten Musik und haben über die Jahre ihr Herzblut in dieses wunderschöne Festival gesteckt. Darum wäre es nicht gut, jetzt auf den ganzen Kosten sitzen zu bleiben.“

Sandra: „Hätte ich das Geld, würde ich versuchen unser Baby aus der Insolvenz zu retten. Ich bin todtraurig, dass es nicht weiter geht! Am meisten werde ich die Crew Familie vermissen!“

…und ganz persönliche Worte

Diana und Patrick finden klare Worte: „Unterm Strich war es eine tolle Zeit mit einer neuen Familie, die nicht zu ersetzen ist!“.

Antonio: „Grüße an die ganze RaS Familie! Ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben und mal ein kleines Meeting haben werden bei einem alkoholfreien Getränk (lacht)“.

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Quelle: Diana Walker

Erik: „Ich wünsche mir, dass es irgendwann, vielleicht unter einem anderen Namen, weiter gehen kann oder darf.  Am meisten werde ich die Menschen vermissen, die teilweise zu Freunden geworden sind, ebenso werde ich die gute Atmosphäre vermissen. Natürlich wünsche ich auch den Veranstaltern starke Nerven in dieser Zeit und dass wir in Kontakt bleiben. Bleibt alle gesund und keep on rocking!“

Sandra: „Ich wünsche der LBW alles erdenklich Gute, dass sie gut durch die Insolvenz kommen und bedanke mich für 10 Jahre Rock am Stück, ebenso wie den Fans, die Jahr für Jahr dieses Festival unterstützt haben und teilweise zu wirklich guten Freunden geworden sind!“

Die Redaktion von Vollgas Richtung Rock denkt gerne an legendäre Zeltplatzpartys zurück, an tolle Bands, verlorene und wiedergefundene Schlüssel, festgefahrene Autos und Schlammschlachten, reichlich Konfetti und die herzliche und familiäre Atmosphäre. Auch wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen, wann und wie das auch immer sein wird. Wir wünschen den Veranstaltern von Herzen alles Gute und bedanken uns für 10 Jahre Rock am Stück.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.