Anzeige

Geschichten aus dem Alltag des Stunde Null Merchers

-


Heute berichtet uns ein Mann, wie es am Merchstand abläuft. Der liebe Sven macht für mehrere Bands den Merch. Lest, was er euch zu berichten hat.

Foto: Sven

VRR: Wer bist du? Für welche Band machst du den Merch? Und wie lange machst du das schon?

Sven: Ich bin Sven, 44 Jahre jung, komme aus Wolfsburg und bin seit 2019 für Stunde Null als Mercher im Einsatz, mittlerweile auch für Ampex und ab und an helfe ich noch bei D.M.S.D. (Da muss Salz dran) aus. Ich war auch schon für das Scheiß Drauf Festival, dem Wir wollen helfen Festival und auf der G.O.N.D. im Einsatz und habe auch schon bei Staubkind ausgeholfen.

VRR: Wie läuft für euch ein Tag bei einem Konzert ab?

Sven: Wir treffen uns meist an der Location oder der Unterkunft, wenn wir nicht gerade mit dem Tourbus unterwegs sind. Der Ablauf ist eigentlich immer der gleiche. Sobald Get In ist, wird alles ausgeladen und geschaut, wo man am besten den Stand aufbaut. Während die Band dann den Soundcheck macht, baue ich den Merchstand auf. Dann wird meist noch etwas gemeinsam gegessen, ehe sich dann die Türen öffnen und es los geht. Nach dem Auftritt ist dann üblicherweise noch eine Autogrammstunde mit der Band bei mir am Stand, bevor dann alles wieder eingeräumt wird und es zum Hotel oder in den Bus geht.

VRR: Gibt es Unterschiede zwischen Konzert und Festival?

Sven: Der größte Unterschied ist wohl, dass wir uns zum Teil auf Festivals selbst noch Pavillons mitbringen und Tische organisieren müssen. Der Ablauf ist aber im Prinzip der Gleiche, mit der Ausnahme, dass man zum Teil gar nicht in Ruhe aufbauen kann, sondern zwischendurch schon am Verkaufen ist.

VRR: Was war die höchste Summe, für die bei euch am Merch gekauft wurde?

Sven: Diese Angabe ist ohne Gewähr, aber ich meine mich zu erinnern, dass ein Paar für knapp 300 € bei mir eingekauft hat.

VRR: Was war das Witzigste, was dir am Merchstand passiert ist?

Sven: Ich wurde einmal während der Autogrammstunde gebeten, ebenfalls etwas zu Unterschreiben. Ich glaube, das war damals ein Kalender, den wir zu der Zeit am Stand hatten.

VRR: Dein persönliches Highlight am Merchstand?

Sven: Da gibt es natürlich viele Momente. Besonders hervorzuheben wäre da aber der Moment, als ich für Los Tioz auf der G.O.N.D. am Merchstand war oder uns am Merchstand von einem Musiker einer anderen Band am Stand einfach etwas Trinkgeld zugesteckt wurde.

VRR: Bist du schon einmal blöd angemacht oder angebaggert worden?

Sven: Blöd angemacht hat mich bisher zumindest niemand. Manchmal gibt es aber dann die etwas anstrengenderen Leute, die einen über den Durst getrunken haben und dann Bier über den Tisch verschütten oder auch den halben Tisch abräumen, weil sie nicht mehr richtig stehen können. Das ist aber dann eher die Ausnahme. Angebaggert wurde ich bisher (leider) auch nicht. (zwinkert)

Notiz am Rande von Sven: Mittlerweile haben wir uns unter den Merchern ein kleines Netzwerk über eine WhatsApp Gruppe geschaffen. Dort sind bereits einige Bands vertreten wie Stunde Null, Ampex, D.M.S.D., Schlussakkord, WILLKUER, JEANLUC, Neurotox, Eizbrand, Leidbild, Grenzenlos, Frei.Wild, Hämatom und einige andere. Nicht nur die Fans verknüpfen sich teilweise untereinander, sondern auch die Mercher. Deutschrock ist mehr als nur Musik, es ist Familie.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

1996 geboren und in einem kleinen Dorf in Mittelhessen aufgewachsen, bin ich 2012 zum Deutschrock gekommen. Der Spruch „das Leben ist zu kurz um normal zu sein“ beschreibt mich sehr gut.

Könnte dich auch interessieren

Ähnliche Beiträge