Was machen unsere Lieblingsmusiker beruflich – Stunde Null
Nachdem wir gespannt den Erzählungen von Leon (33RPM) über seine berufliche Tätigkeit gefolgt sind, setzt die Serie heute Aaron von Stunde Null fort. Wie er so alles unter einen Hut bekommt und in welchem Berufsfeld Aaron eine besondere Sinnhaftigkeit sah und sieht, könnt ihr dem folgenden Interview entnehmen.
VRR: Erzähl uns bitte, wie du heißt, woher du kommst, wie alt du bist und wie lange du mit deiner Band bereits unterwegs bist.
Aaron: Ich bin Aaron, komme aus Südtirol, bin 30 Jahre alt und bin mit Stunde Null seit 2015 unterwegs.
VRR: Welchen Beruf übst du derzeit aus? Welchen Ausbildungsberuf hast du erlernt und warum?
Aaron: Zurzeit bin ich Sozialpädagoge in einem Schülerheim in Brixen. Genau dieses Berufsfeld habe ich an der Universität in Verona erlernt, da ich in Sozialberufen schon immer eine Sinnhaftigkeit sah. Ich finde es im Allgemeinen wichtig, Jugendliche und Kinder auf dem Weg ins Erwachsenenalter zu begleiten.
VRR: In welchem Umfang gehst du deinem Hauptjob nach (Teilzeit, Vollzeit)?
Aaron: Ich gehe meinem Hauptjob in Vollzeit nach.
VRR: Welche Herausforderungen siehst du in Bezug auf deinen Brötchenjob und dem des Musikers?
Aaron: Die größte Herausforderung in Bezug auf meinen Brötchenjob und dem des Musikers ist bestimmt die Zeit. Wenn ich mir überlege, wie viele Stunden ich beispielsweise die Monate vor einer Tournee oder einer Album VÖ in beiden Bereichen ackere, dann würden mich manch einer echt für verrückt erklären. (grinst) Alles unter einen Hut zu bekommen ist somit in gewissen Phasen nicht einfach. Und man hat dann ja auch noch ein Privatleben, das mir nicht nur wichtig ist, sondern das mir auch immer wieder Kraft für die Arbeit mit Kindern/Jugendlichen und für mein Musikerdasein schenkt.
VRR: Wie vereinst du deinen Beruf, dein Privatleben und das des Musikers? Das können unterschiedliche Rollen sein.
Aaron: Ich muss sagen, diese Rollen sind bei mir definitiv unterschiedlich. Ich stelle jedoch meinen Beruf als Sozialpädagoge zeittechnisch gesehen auf gleicher Ebene, wie mein Dasein als Musiker. Viele denken oft, dass ich als Musiker ein gemütliches Leben habe und ausschließlich im Proberaum mit meinen Freunden musiziere, ein paar Bier trinke und jeden Tag einfach so auf mich zukommen lasse. Dem ist nicht so. Meine Band und ich arbeiten fast täglich für dieses Projekt und gehen alle nebenbei noch unseren Berufen nach. Man kann sich sicherlich vorstellen, dass so nicht viel Luft für andere Sachen bleibt. Dennoch nehme ich mir immer wieder auch bewusst Zeit für mein Privatleben, das durch Freunde, Familie und einigen sportlichen Aktivitäten zu einer Art Ruhe-Oase für mich geworden ist. Hier kann ich abschalten und relaxen.
VRR: Wie gelingt dir bei so vielen Verantwortlichkeiten ein ausreichend gesunder Ausgleich? Was hält dich physisch und psychisch fit?
Aaron: Ich glaube, mein vorhin beschriebenes Privatleben verschafft mir einen gesunden Ausgleich zu meinen ganzen Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen, hält mich physisch und psychisch fit und schenkt mir definitiv den größten Halt.
VRR: Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Aaron: In fünf Jahren sehe ich mich nach wie vor in einem sozialen Beruf. Ich liebe es Menschen weiterzuhelfen, sie zu begleiten und zu fördern. Als Musiker möchte ich auch in fünf Jahren noch auf der Bühne stehen, denn ohne Musik wird es mich in diesem Leben wohl nicht mehr geben. (zwinkert) Privat habe ich in den nächsten Jahren auch noch einige Ziele vor mir, die jedoch noch etwas reifen müssen. (zwinkert)
VRR: Wünsche-Frage: Wenn du beruflich einen Wunsch freihättest, wo würdest du dich morgen arbeiten sehen und als was?
Aaron: Ich würde gerne mal ins All fliegen. Also wäre ich definitiv gerne Astronaut. An welchem Ort der Welt wäre mir egal. (zwinkert)
VRR: Vielen Dank Aaron, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.
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