Saltatio Mortis – Für immer frei – Albumreview
Der Kalender schrieb den 09. Oktober und endlich hatte das Warten ein Ende: Die neue Platte war da! FÜR IMMER FREI heißt das gute Stück und umfasst 14 Songs, die zusammen 46 Minuten Spielzeit auf die Scheibe bringen. 46 Minuten voll verschiedenster Songs, mal lauter und härter, mal nachdenklicher und ruhiger. Es ist alles dabei, was man sich wünscht und es hat gleichzeitig für die unterschiedlichsten Fans was dabei. Abgerundet durch das epische Albumcover und begonnen, wie gewohnt, mit einem Intro, das an die Zeiten erinnert, in denen wir Saltatio Mortis auf die Bühne gehen sahen.
Kurzzusammenfassungen mit Songauszügen
Mit fünf Liedern, die vorab veröffentlicht wurden, bekamen wir ordentlich Appetit auf die neue Platte von SaMo. Die vier Songs zeigten schon die Diversität, die uns auf der CD erwarten würde. Ein Album voller Hymnen und Ohrwürmer. Ganz viel Abriss-Potenzial und Lieder, die zum Nachdenken/ Umdenken anregen sollen. Doch worum geht es nun wirklich bei FÜR IMMER FREI? Um diese Frage zu beantworten habe ich euch jeden Song in wenigen Worten zusammengefasst:
2. Bring mich zurück
Jeder hat ihn schon erlebt, diesen einen Abend, an den man sich seither zurücksehnt und den man nie vergessen wird.
„Bring mir nur diesen Augenblick, für eine Ewigkeit zurück“
3. Loki
Sohn eines Riesen und einer Göttin, Gott des Feuers, des Schabernacks, des Bösen und der Verwandlung.
„Ich schenke euch Feuer, das Ende der Götter – Ich bin Loki, ich verbrenne die Welt“
4. Linien im Sand
Grenzen sind letzten Endes nur Linien im Sand und sollten keine Mauern in unseren Köpfen entstehen lassen.
„Warum lassen wir uns trennen durch Linien, gemalt in feinem Sand?“
5. Für immer jung
Immer ein bisschen Kind in sich zu behalten und doch zu merken, dass sich einiges verändert hat, ob man wollte oder nicht.
„Wir wollten nie erwachsen werden, und doch ist’s irgendwie passiert“
6. Palmen aus Stahl
Ein Weckruf für all die Menschen, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass wir auf eine Klimakatastrophe zusteuern.
„Im schwarzen Regen, der wie Asche fällt, stehen nur noch Palmen aus Stahl“
7. Löwenherz
Jahrhundert, Ritterromantik und Gefangenschaft – Richard Löwenherz, König von England. „Löwenherz, dein Banner zeugt von Mut, ein Traum von Freiheit, ein Schild so rot wie Blut.“
8. Mittelfinger Richtung Zukunft
Was machen die aktuellen Ereignisse mit dir? Man neigt dazu nicht mehr zu wissen, wohin es noch gehen soll zwischen Clowns, die mit Atomraketen spielen, Hunger und Korruption. „Was ich als Armageddon kenn‘, bringt mir heut‘ wieder die Tagesshow“
9. Rose im Winter
Eine wunderschöne Ballade, die die Liebesgeschichte von Schlagzeuger Lasterbalk erzählt und in der sich viele von uns wiederfinden werden.
„Du bist die Rose meines Lebens, du bist warm in kalter Nacht – Wo nur Eis und Kälte wohnten, hast du mein Feuer neu entfacht.“
10. Factus de materia
Ein Text bestehend aus Teilen der Carmina Burana, eine echte Mittelalter-Nummer zurück zu den Wurzeln von Saltatio Mortis.
„Factus de materia cinis elementi similis sum folio de quo ludunt venti.”
-> “Geschaffen aus Staub, Asche der Erde, bin ich dem Blatt gleich, mit dem die Winde spielen.“
11. Seitdem du weg bist
Vom verhassten Ring, der alle beherrscht über Star Wars zu einer Welt, der es ohne uns viel besser gehen würde!
„Seitdem du weg bist, geht’s mir geil – Jeder Tag ist ein Sonnentag!“
12. Keiner von Millionen
Gesprochen aus dem Herzen eines jeden Saltatio Mortis Mitglieds, das positive Gegen-den-Strom-schwimmen, der Versuch etwas zu verändern.
„Wollt‘ ich für Arschlöcher bequem sein, wär‘ ich ein Stuhl geworden.“
13. Neustart für den Sommer
Ein lauter Song, der den Festivalsommer betrauert, der leider nicht stattfinden konnte, aufgrund von Corona.
„Wir wollen ’nen neuen Sommer, der ist zu still um wahr zu sein!“
14. Geboren um frei zu sein
Eine Hymne in Punkmanier spricht über die Kraft von Träumen und die Chance eines jeden sich das Paradies zurückzuholen und nicht zu sein, wie alle einen haben wollen.
„Wir sind geboren, um frei zu sein, gegen jeden Sturm zu schreien, wir holen uns das Paradies zurück – Freiheit und Glück.“
Vier Favoriten
Mein erster persönlicher Favorit ist das Lied „Linien im Sand“: Ich finde es absolut zeitgemäß und betrachte mit offenem Mund, was im Moment in der Welt passiert und wie viel Abgrenzung passiert zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft.
„Palmen aus Stahl“ ist mein zweiter Favorit: Ich mag sowohl den harten Sound als auch die sehr bildliche Art auf das Problem der Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen.
Meine letzten beiden Favoriten könnten unterschiedlicher kaum sein: „Rose im Winter“ und „Seitdem du weg bist“ handeln von komplett gegensätzlichen Themen. Der erste Song ist ein Liebeslied und der zweite ein Lied über Trennung. Mir gefällt die Herangehensweise und die Bilder in beiden Songs sehr gut und ich kann mich mit beiden identifizieren.
Fazit
Am 16.10.20 auf Platz 1 der deutschen Albumcharts haben sie es sich redlich verdient gefeiert zu werden! Eine Platte voller Hymnen und politischen Zeilen, die zum Nachdenken anregen sollen. Meiner Meinung nach ein Album, an dem man sich nie satthören kann und das durch seine Diversität besticht. Bei so manchem Lied wagen sie sich in fremde Gefilde, aber auch das meistern sie mit Bravour und ohne ihre Identität zu verlieren oder zu verleugnen. Ich kann verstehen, wenn dem einen oder anderen nicht alle Lieder zusagen, dennoch ermutige ich jeden die Songs bis zum Ende zu hören und nicht bei den ersten Tönen weiterzuschalten.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Ich bin eine vertrauensvolle Zuhörerin mit leicht ironischen Tendenzen. Schon mit 4 Jahren habe ich Rockmusik total gefeiert und seit 2009 geh ich regelmäßig auf Festivals und Konzerte. Ich schreibe für mein Leben gern und spiele in meiner Freizeit verschiedene Instrumente (Drums, Gitarre, Keyboard). Hauptberuflich bin ich im pädagogischen Bereich tätig und mein Motto lautet: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"