Versus mit neuen Klängen: DOKTRIN
Mit Eiern, Herz, Wille und Verstand widmen sich die Frankfurter Jungs von Versus neuen, deutlich härteren Klängen und veröffentlichen am 08.05. ihren zweiten Langspieler DOKTRIN. Bereits ihr Debütalbum NUR VOM FEINSTEN beförderte die Buben auf die großen Bühnen Deutschlands und mitten in die Herzen der Vollgas-Redaktion. In der Januarausgabe unseres Printmagazins berichteten wir bereits über die Entstehung des Albums im Tonstudio und in der kommenden Aprilausgabe könnt ihr unsere ausführliche Review lesen und eine gratis Promo-CD abstauben (www.vrr-shop.de).
Noch während der Produktion von DOKTRIN trennten sich die Wege von Versus und ihrem Label Wellenbrecher, bei denen sie erst im März 2019 unter Vertrag genommen wurden. Welche Gründe das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit hat, bleibt für Außenstehende ungeklärt. Da die Jungs von Versus eher Macher als Schwätzer sind, bremste sie ein verflossenes Label ganz sicher nicht aus. Getreu dem Motto „Halt die Woscht hoch“ packten sie den Stier bei den Eiern – eh Hörnern – und wuppten sämtliche Arbeiten, die mit einer Veröffentlichung einhergehen, in Eigenregie.
Im Studio
„Es war eine krasse Zeit. Nach 12 Stunden Studioarbeit ist man auch einfach völlig fertig. Ich persönlich war bei jeder Aufnahme dabei, weil ich den Gesamtüberblick habe, wie alles klingen soll. Deswegen bin ich den anderen permanent auf den Sack gegangen. Das ‚Dessert Inn Tonstudio‘ in dem wir aufgenommen haben, mit Tilo und Viktor, hat wahnsinnig viel aus uns herausgeholt. Wir haben von ihnen nochmal Input bekommen, woraufhin wir ganze Parts in den Songs geändert und somit nochmal viel krassere Ergebnisse bekommen haben. Man kann schon sagen, dass 80 Prozent aus der Vorarbeit sind und 20 Prozent erst im Studio entstanden. An alle Bands, die das lesen: Wenn ihr kein Album haben wollt, das klingt wie ein Kesselflicker, dann kommt ihr hier her. Es ist nicht wie in anderen Studios, wo alles schnell gehen muss. Wir haben auf Details achten können und man ist auf uns eingegangen. Da fühlt sich das Arbeiten an, als wäre man Teil einer Familie“, berichtet Frontmann Nils.
Kreative Blickwinkel
Der Nachfolger von NUR VOM FEINSTEN gedenkt sich nicht auf Vergangenheits-Lorbeeren auszuruhen. Mit kreativen neuen Blickwinkeln marschiert DOKTRIN strikt nach vorne und brilliert über die Grenzen des fahlen Deutschrocks hinaus. Für Fans der Frankfurter warten sicher einige ungeahnte musikalische Windungen auf dem Album.
Der Zeit zuvorgekommen
Versus können auch ruhigere Töne anschlagen. Mit „Der Zeit zuvorgekommen“ landet eine schwermütige Akustik-Ballade auf dem sonst so aufbrausenden Album. Versus verzichteten darauf Gesang und Gitarre separat einzuspielen. Mit dem perfekt unperfekten Klang des Livetracks kriecht uns das Thema Tod tief unter die Haut. „Es geht um das Thema Tod und dieses Thema ist nie glatt. Wir haben nicht darauf geachtet, dass jeder Ton perfekt sitzt, denn darum geht es nicht. Es geht um ein Gefühl und ich denke, wie wir hier gerade in der Runde sitzen nach der Aufnahme, hat das auch geklappt“, resümiert Nils treffend.
Angst
„Der Song hat viel mit mir zu tun. Ich bin ein sehr neurotischer Mensch, also von Ängsten gesteuert, gerade wenn es um Dinge geht, die wichtig sind. Vor Konzerten habe ich oft Angst, dass ich aus irgendwelchen Gründen nicht spielen könnte und daraus ist der Song entstanden. Ich denke jeder hat vor etwas Angst!“, erzählt Nils.
Halt die Woscht hoch
Mit dem Lied „Gut Sach“ ist Versus bekannt für Gute-Laune-Stimmungsmusik. Doch das Evergreen bekommt Konkurrenz von „Halt die Woscht hoch“. Der Partysong zeigt, dass man sich selbst und sein Drumherum nicht so ernst nehmen sollte. “Das ist sowas wie eine Motivation in allen Lebenslagen. Wenn es dir schlecht geht, dann halt die Woscht hoch!“, scherzt Gitarrist Sepp. „Gerade aus der Männerperspektive gesehen – solange du noch einen hoch bekommst, kann alles andere scheißegal sein“, lacht Nils.
Zwischen Ballade und Powernummern
„Ich habe schon viele Alben aufgenommen – nicht nur mit Versus – aber das war definitiv die intensivste Aufnahme, die ich bisher gehabt habe. Ich habe Hass, Wut, Zorn, Trauer, Freude, alles rausgeballert, was ging und ich denke, das hört man auch auf DOKTRIN. Ich bin so unglaublich stolz darauf und ich denke, das Album wird alles wegficken.“, erzählt Nils begeistert. Auch wir verteilen einen lobenden Schulterklopfer für die neue Platte.
Versus verlieren bei all den wahnwitzigen Sound-Experimenten nicht ihr lyrisches Augenzwinkern. Die „Gut Sach“-Propheten bleiben ihren humoristischen Einlagen treu, die uns schon beim Erstlingswerk einige Schmunzler entlocken konnten. Außerdem macht der Wechsel des Tonstudios das Hörerlebnis deutlich genießbarer, woran es bei NUR VOM FEINSTEN noch haperte. Am Ende hinterlassen uns Versus tropfenden Mundes, lechzend nach mehr. Nicht etwa weil DOKTRIN nicht ausreichen würde, sondern weil wir gierig sind und den Hals von memorablen melodischen Momenten nicht voll bekommen. #Gut Sach
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