Wind Rose – European Warfront 2023 – Nachbericht – Geiselwind
Am 29. September tobte im Eventzentrum Strohofer in Geiselwind der Fantasy-Headbanger Mosh. Wind Rose gaben sich mit Support von Seven Kingdoms und All for Metal auf ihrer Warfront Tour die Ehre. Wir waren dabei und lecken uns heute noch die Wunden.
Greetings von „über den großen Teich“
Den Abend eröffneten Seven Kingdoms aus den USA. Ein launisch lustiger Auftritt der Sängerin Sabrina in einem „Feen/märchenhaftem“ Outfit, die dann aber mit mächtig Power in der Stimme mit den beiden Gitarristen um die Wette röhrte. Sie tobten dermaßen über die Bühne, das war schon kein Warm-up mehr. Eher ein fulminant grandioses, wenn auch sehr kurzes und ungewohntes Einstiegserlebnis! Als besonderes Entertainment empfanden wir die Reaktion der Band, als dem Bassisten die Technik ausfiel. Aus dem Stegreif erzählte Sängerin Sabrina lustige Geschichten über ihr Outfit. Klar, wenn man Plüsch Hamburger an den Füßen trägt. Nach ein wenig Gebastel konnte der Wilde am Bass sich wieder voll ausleben und seine göttlich “bösen” Grimassen spielen lassen. Seven Kingdoms, die sich in den Texten des Fantasy-Romanautors George R. R. Martin (Game of Thrones) inspiriert wiederfinden, gaben mit ihrem Heavy Metal, gepaart mit viel Power,-und Trashmetal Zubehör einen grandiosen Einstieg in diesen Abend. Fans von Blind Guardien, sollten hier unbedingt mal reinhören.
All for Metal – nicht nur eine platte Aussage
Was dann folgte war unbeschreiblich, umwerfend und ja – genial! All for Metal, die sich mit ihrer Musik in der Welt der Barbaren und Wikinger zu Hause fühlen, stahlen dem Headliner beinahe die Show. Sie haben die Halle vom ersten Akkord an derart gerockt, es gab kein Halten mehr. Mehr oder weniger alle sangen mit und es war ein überwältigendes Gefühl mit All for Metal zu feiern. Mit tollen, kompakt – eingängigen Songs entfesselten All for Metal hymnenhaften, geradlinigen Metal, der internationale Klasse hat. Antonios kraftvoll-melodischer Metal-Klargesang und Tetzels eher raues Organ harmonieren perfekt miteinander und geben dieser vielversprechenden neuen Band das gewisse Etwas. Beide werden durch maskierte Musiker unterstützt, deren Identitäten noch unbekannt sind. Dazu aber später mehr, hier auf unsere Seite. Denn wir luden vor Konzertbeginn die Herrschaften zu einem Interview ein. Doch gab es nicht nur etwas auf die Ohren. Für das visuelle Erlebnis hatte die Band zwei tolle Tänzerinnen mitgebracht, die für Abwechslung sorgten. Alles in allem eine perfekte Show. Einmalig! Es war wie in einer anderen Welt. Eine Welt der Barbaren und Wikinger und „Born in Walhalla“ wird viele noch auf dem Heimweg begleitet haben.
Wind Rose – Ekstase pur
Keineswegs verträumt, verspielt oder märchenhaft ging es mit den „berühmten Zwergen“ auf der Bühne weiter. Eher martialisch und mit wahnsinnig beeindruckenden Outfits und Performances und natürlich dröhnenden Boxen. Laut und mitreißend. Die Geiselwinder Music-Hall hat getobt! Die von den meisten langerwarteten Wind Rose vollbrachten Ektase pur mit ihrem machtvollem „Zwergenauftritt“. Die italienische Powermetal Band, deren Alben meist auf J. R. R. Tolkiens Herr der Ringe basieren, waren bombastisch und ließen die im Publikum reichlich vorhandenen Äxte und Hacken schwingen. Für alle, die für diese Band gerade Interesse zeigen, hier ein paar Side Infos: Populär wurde die Band, durch eine Coverversion eines bereits viral gewordenen Minecraft-Songs von Yogscast. „Diggy Diggy Hole“ erschien als erste Single für ihre neue Plattenfirma Napalm Records, wo auch am 27. September 2019 ihr viertes Album Wintersaga erschien. Das selbstironische „Diggy Diggy Hole“ wurde auch in der Version von Wind Rose ein viraler Hit. Das Album erreichte in den deutschen Alben Charts Platz 83. Auftritte bei den Festivals Bloodstock, Master of Rock und Wacken verheißen Gutes für Wind Rose.
Fazit
Besser und abwechslungsreicher hätte dieser Abend nicht laufen können. Ein Dank geht zu 100% an das Eventzentrum Strohofer in Geiselwind für die perfekte Organisation und dem top Security Team. Es war wie immer in Geiselwind ein „Heavy Metal rulez“ Erlebnis! Mehr Worte braucht es nicht.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Obwohl ich schon über 60 bin, bin ich tief im Herzen ein verrücktes und junggebliebenes Wesen. In den 60ern im Osten geboren, seit 1980 in Tschechien gelebt, bin ich dort in den 80ern zum Metal gekommen. Irgendwann in den 90ern habe ich eine Dekade Gothic und Mittelalter durchlebt, um dann doch wieder voll auf Metal umzusteigen.