Sommer am Kiez 2025: Deutschrock-Feuerwerk mit Artefuckt und Unantastbar
Das Sommer am Kiez-Festival 2025 in Augsburg zog am Samstag, den 19.07.2025 in seine nächste Runde und hatte mit Artefuckt und Unantastbar gleich zwei absolute Größen der Deutschrock-Szene am Start. Bei einem restlos ausverkauften Haus mit circa 1.200 Besuchern stand somit einem powervollen und spannungsgeladenen Deutschrockabend nichts im Wege. Trotz eines relativ durchwachsenen Wetters mit leichten Regenschauern und dunklen Wolken legten die Fans in dieser einzigartigen Location mitten im Herzen von Augsburg eine phänomenale Stimmung an den Tag und zelebrierten gemeinsam mit den Bands einen unvergesslichen Partyabend.
Explosiver Start – von Null auf Hundert mit Artefuckt
Kein Anlauf, kein zähes Abtasten erforderlich. Mit einem lauten Knall betraten die Rheinberger Jungs von Artefuckt die Rockstage und machten von Sekunde Eins an mächtig Dampf. Mit mächtigen Gitarrenriffs, dröhnendem Schlagzeugdonnern und einer kraftvollen, rauen Stimme des Frontmanns André übertönten sie jegliche Autos, Busse oder Straßenbahnen, die unmittelbar neben dem Festplatz vorbeirauschten. Nachdem die ersten Songs makellos über die Bühne gegangen waren, hatte Artefuckt die erste Überraschung parat, denn ihren fünften Song „Gegen den Rest“ spielten die Jungs nicht auf der Bühne, sondern begaben sich dazu mitten ins Publikum. Die Fans feierten dies und dankten es ihnen mit einem wilden Circle Pit um sie herum.

Den heimischen Charme, die diese kleine, aber äußerst außergewöhnliche Location versprühte, übertrug sich übrigens nicht nur auf die Besucher. Auch Artefuckt schien diesen Aufenthalt wirklich zu genießen – im wahrsten Sinne des Wortes. Vom Publikum angeregt und unter lautstarken „ex, ex, ex“ Sprechchören, flossen zwei bis drei Becher Bier während des Auftritts in ihre Kehlen. Trotz des ausgiebigen Alkoholkonsums blieben sie standhaft und lieferten auf ganzer Linie ab. Außerdem sorgte ein Kind aus dem Publikum für eine wirklich rührende und herzerwärmende Szene, als es sein Kuscheltier in Form eines Elefanten auf die Bühne warf. André hob es auf, wollte es zunächst wieder zurückgeben, doch es sollte ein Zeichen der Dankbarkeit dieses kleinen Edel-Fans sein und so erfreuten sich Artefuckt an diesem Geschenk. Es wird definitiv einen festen Platz in ihrem Sammelsurium erhalten. Nach ihrem phänomenalen einstündigen Auftritt verließ die Band dann letztendlich die Bühne und schaffte Platz für Unantastbar, die bereits hinter den Kulissen brennend auf ihren Auftritt warteten.
Ring frei für den Headliner
Nachdem der Kiez bereits ordentlich auf Betriebstemperatur gebracht wurde, lag es nach einer kurzen Verschnaufpause an Unantastbar, diese Steilvorlage zu nutzen und den brodelnden Vulkan zum Ausbruch zu bringen. Aber das sollte ja für die erfahrenen und äußerst erfolgreichen Südtiroler Haudegen mit Frontmann Joggl kein Problem sein. Denn schließlich hatten sie mit ihrem neuen Album FÜR IMMER WIR genügend Munition im Gepäck, um den bis dato ausgelassenen Deutschrockabend die Krone aufzusetzen. So kam es, dass sie mit ihrem ersten Song „Ich will nicht“ sofort in die vollen schlugen und an den bärenstarken Auftritt von Artefuckt nahtlos anknüpften. Der prallgefüllte Festplatz verwandelte sich rasend schnell in einen feurigen Hexenkessel und das textsichere Publikum grölte jeden Song aus voller Kehle mit.

Obwohl sich die Wetterlage zunehmend verschlechterte, hielt die elektrisierende Stimmung dauerhaft an. Unantastbar ballerten in ihren rund zwei Stunden, ihr nagelneues Album komplett raus, ehe es mit ihren heißbegehrten traditionellen Erfolgssongs in die Schlussoffensive ging. Abgesehen davon gab es auch von ihnen eine liebenswerte Aktion, bei dem ein kleines Mädchen die Bühne betreten durfte, um von Drummer Schkal zwei Drumsticks zu ergattern. Danach wurde wieder fleißig gerockt und es folgte ein ganz besonderes Schmankerl. Joggl bat Frontmann André von Artefuckt auf die Bühne, um gemeinsam den Song „Für immer“ zu performen. Die beiden harmonierten mit ihren beiden extravaganten Stimmen sensationell zusammen und erhielten einen mörderischen Beifall.
Endspurt auf dem Kiez
Die Nacht brach an, doch von Müdigkeit und Erschöpfung keine Spur. Ganz im Gegenteil, denn Unantastbar ließ es noch einmal so richtig krachen. Ob mit Songs wie „Gerader Weg“ oder „Wir leben laut“, es herrschte eine fulminante Stimmung, die zu keiner Zeit nur im Geringsten abflachte. Dann wurde es jedoch schlagartig ruhig und emotional, als sich der Festplatz zu „Fackel im Sturm“ in ein gigantisches Lichtermeer verwandelte. Im Anschluss gab es nur noch einen Track und eine Frage: Gibt es dieses Mal Bengalos? Die Antwort lautete ja! Allerdings hielten die sich aufgrund strenger Kontrollen im Eingangsbereich in Grenzen. Dennoch trugen diese paar funkensprühenden Leuchtfackeln zum Song „Das Stadion brennt“ zu einem ganz besonderen Flair bei und rundeten einen unvergesslich schönen Abend am Augsburger Kiez erfolgreich ab.
Außerdem erreichte uns noch eine erfreuliche Nachricht. Denn auch im nächsten Jahr wird Artefuckt gemeinsam mit Unantastbar am 18.07.2026 wieder vertreten sein. Wir sind gespannt und freuen uns auf ein weiteres Deutschrockspektakel der Extraklasse.
Hier folgt die Bildergalerie aus Augsburg für euch zum anschauen.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion
Vollblutmusiker und Lagerfeuergitarrist! Lange brauchte ich, um mich für die Rockszene zu begeistern und mich selbst zu finden. Als mir jedoch im Jugendalter jemand sagte “Rock regiert die Welt” und ich tagtäglich Metalbeschallung im Sportinternat ertragen musste, begeisterte ich mich mehr und mehr für jegliche Art der Rock Musik. Nach meiner Metalphase, widmete ich mich hauptsächlich dem Punk-, Mittelalter-, Folk- und Deutschrock. Mein Motto: “Hauptsache schnell, laut und melodisch!”









