Der Rock um zu Helfen e. V. ist längst keine kleine Sache mehr. Jährlich zieht es hunderte Fans aus nah und fern an. Jahrelang war die Heimat der Veranstaltung das Tivoli in Freiberg, aufgrund des Wachstums des Vereins entschied man sich für einen neuen Ort. So fand in diesem Jahr das Rock um zu Helfen erstmals im Agra Messepark Leipzig statt. Neben einer Albumrelease Show gab es eine Tombola und Spendenmöglichkeiten in vielerlei Formen.

Eine letzte Show

Der Münzer sollte dieses kleine Ein-Tages-Festival einläuten. Mit klaren mittelalterlichen Klängen und den bestechenden Tönen des Dudelsacks tanzte man sich warm. Die zarte Boyband aus Nordrhein-Westfalen, auch bekannt unter dem Namen Ampex, nahm sich dem eingeheizten Publikum an. Das Publikum wurde langsam, aber sicher warm. Sie tanzten und sangen, was die Lungen hergaben. Die dritte Runde des Abends machten Schlussakkord. Die Jenaer hatten erst wenige Tage zuvor den Austritt von Schlagzeuger Denny und Gitarrist Rico bekannt gegeben. Das Leben schlägt halt manchmal andere Wege ein. Leider durften wir Denny nicht mehr spielen sehen, aber Rico auf einer seiner letzten Shows. Wer das verpasst hat, der hat nun noch zwei Mal die Chance, dies nachzuholen. Informationen zu den Schlussakkord Shows, findet ihr auf deren Social Media Accounts.

Die Release-Show

Die Halbzeit war eingeläutet, aber ruhiger wurde es im Agra Messepark lange nicht. Die Ochmoneks betraten die Bühne und die erste Reihe wurde direkt mit 120% extra Energie besprüht. So schnell wie der Tag verlief, so unfassbar war der Moment, als die vorletzte Band des Tages die Bühne betrat. Stunde Null stiegen direkt ein mit „Kontrapopulärrevolution“ und machten ihr kommendes Album somit um einiges schmackhafter. Ein glanzvoller Auftritt der Südtiroler und Headliner Nummer eins des Tages. Das Rock um zu Helfen hatte jedoch noch einen zweiten Headliner auf dem Line-up und so knallte es ordentlich zu Beginn der letzten Band. Artefuckt sind zurück und hatten ihr frisches Schmuckstück ETHIK im Gepäck. Eine würdige zweite Release-Show der Rheinberger, welcher gefühlvoller nicht hätte sein können. Zwischen Tränen der Freude und Tränen der Andacht ehrte man Schlagzeuger Uli und feierte zudem ein großartiges Album.

Zwischen all der Musik

Neben den ganzen Bands dürfen wir das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Der Rock um zu Helfen e. V. ist nicht dafür gemacht, euch einzig mit guter Musik einen schönen Abend zu bescheren. Die Jungs und Mädels des Vereins generieren mit dieser Veranstaltung Spenden. Unter anderem gab es dieses Jahr wieder eine kleine Tombola, bei der man kleine Gewinne von Bieruntersetzer bis T-Shirts gewinnen konnte. Doch selbst wenn ihr keinen Euro für die Spendendose oder die Lose hattet, so gehen die Einnahmen aus den Tickets und der Bewirtung zum Großteil auf das Spendenkonto. Hinzu kommt noch die grandiose Spende der Sparda Bank Berlin in Höhe von 5.000 Euro. Wie hoch die eingenommene Summe des Wochenendes ist, könnt ihr auf den Social Media Kanälen des Vereins erfahren.

Fazit

Aller Neustart ist schwer, so gab es hier und da Kleinigkeiten, die man sicher noch verbessern kann. Doch keineswegs gab es Gründe, dieser Veranstaltung fernzubleiben. Es waren sechs großartige Bands am Start, welche aus dem kleinen Foyer einen Hochofen gezaubert haben. Dazu wurden Speis und Trank zu fairen Preisen an die Gäste weitergegeben. Einzig der Parkplatz, welcher aber direkt über die Stadt Leipzig lief, ist ein kleines Manko. Man kann nur hoffen, dass ein Teil der Parkgebühren in den Verein fließen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Streicht euch das zweite Oktoberwochenende 2024 bereits dick und rot im Kalender an, denn da wird aller Voraussicht nach das nächste Rock um zu Helfen wieder im Agra Messepark stattfinden.

Solltet ihr die Veranstaltung verpasst haben und noch etwas Gutes tun wollen, der Verein freut sich über jeden Euro:

Spendenkonto
Rock, um zu helfen! e. V.
IBAN: DE64 8705 2000 0190 0129 27
BIC: WELADED1FGX

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Melissa Müller

Crew | Redaktion | Fotografin

Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“