Was war das bitte für ein abgefahrenes Festival? Im Zeitraum vom 10. bis 12. Juli zelebrierten rund 15.000 Anhänger und Fans der Deutschrock-Szene bei angenehmen Sommertemperaturen das legendäre Rock-Dein-Leben Festival auf dem Flugplatzgelände in Laichingen. So viele Highlights, so viel Spektakel! Mit einem ultimativ starken Line-up von 24 hochkarätigen Bands und einem höllisch starken und lautem Publikum, wurde der Fest- und Flugplatz nahezu niedergebrannt. Auch dank einer makellos durchorganisierten Glanzleistung des Veranstalters, war auch in diesem Jahr das Festival auf der schwäbischen Alb ein voller Erfolg.

Das Wetter für diese drei Tage war fast wie gemalt, der Eiswagen rollte über den Campingplatz, das Bier floss in Strömen und wo man auch hinsah, nur strahlende Gesichter, die es kaum erwarten konnten, die ersten Bands des Rock-Dein-Leben Festivals live zu erleben. Beste Voraussetzungen also für die äußerst sympathische Punkrock und Ska Band 33RPM, die mit ihren funkigen und groovigen Rocksounds das Festival um Punkt 17:45 Uhr eröffnen durften, ausgelassenes Partyfeeling versprühten und die Mainstage entweihten. Einen ebenso grandiosen Auftritt legten Die Albkracher aufs Parkett, die mit einem Mix aus Alpenrock und Volksmusik in ihren feschen Lederhosen so ordentlich auf den Putz hauten! Mit einer zu dieser Zeit bereits phänomenalen Stimmung wurde es urplötzlich heiß auf der Bühne, denn mit der aus Kempten stammenden Deutschrock Band Grenzenlos kam zum ersten Mal an diesem Tag Pyrotechnik zum Einsatz.

Mit guter Laune, Pyrotechnik und jede Menge Krawall

Der Einstieg war bravourös verbracht und die Rushhour für einen deftigen, knallharten Deutschrockabend offiziell eröffnet. Die KrawallBrüder betraten unter tosenden Beifall und ohrenbetäubenden Sprechchören die Mainstage und fegten wie ein feuriger Tornado über die Bühne hinweg. Mit einer sagenhaften Feuershow, schroffen Gitarrenriffs und donnernden Schlagzeugrhythmen überzeugte die Saarländer Oi!-Band auf ganzer Linie. Mit fetten Sounds und mächtigen Kanonenschlägen etablierte sich auch die letzte Band dieses Abends Maerzfeld, die einen heißen und perfekten ersten Party Tag erfolgreich abrundeten! Wer bis dahin noch genug Power und Energie in Petto hatte, konnte sich von 0:30 Uhr bis 03:00 Uhr im anliegenden Bierzelt, der sogenannten Partystage, vergnügen und bis früh in den Morgen mit schwungvoller DJ-Musik durchfeiern.

Wo zehn Stunden zuvor die letzten Gäste die Partystage feuchtfröhlich verließen, so setzte sich die Feier um 13 Uhr am gleichen Ort wieder fort. So durfte sich WBR, sowie die beiden Jugend Bands Steel Rise und Topless unter Beweis stellen und die Gemüter wieder in Schwung bringen, was ihnen ausgezeichnet gelang. In Erinnerung bleibt vor allem eine völlig verrückte Showeinlage, indem sich der Drummer von Topless zwei Aufkleber auf den nackten Po tackern ließ. Im Anschluss wurde wieder mit V.E.R.S.U.S. kräftig auf der Mainstage gerockt, ehe mit Tobee eine wahre Ballermann-Ikone für ausgelassene Stimmung sorgte. Dann wurde es schlagartig emotional, als mit Stunde Null, die völlig unerwartet ihre Auflösung bekannt gaben, ihren letzten Auftritt deutscher Festivalbühnen verkündeten. Dementsprechend frenetisch wurden sie gefeiert und es kullerte die ein oder andere Träne über die Wangen.

Kompletter Abriss und eine prominente US-amerikanische Legenden-Band

Nun kam die Zeit, um einmal vollkommen zu eskalieren. Artefuckt gab hierbei so richtig Vollgas und animierte das Publikum zu einem wilden Circle Pit. Bis auf Drummer Nikita, stürmten die restlichen drei Bandmitglieder das Infield und platzierten sich mitten im Publikum, die wie von der Tarantel gestochen um sie herumwirbelten. Im Anschluss wurde es international. Mit den US-amerikanischen Hard Rock Legenden von Ugly Kid Joe, die unter anderem mit ihren Welthits „Cat’s in the Cradle“ und „Everything about you“ berühmt wurden, erwartete das Laichinger Publikum ein wahrer Leckerbissen. Im Anschluss durfte mit der Hamburger Oi!-Punk-Band Rotz & Wasser wieder so richtig die Sau herausgelassen werden, ehe die Böhse Onkelz Tribute Band Heilige Legenden als letzter Live-Act des zweiten Festivaltages noch einmal bis zum bitteren Ende alle Energiereserven aus sich herausholten.

Ein letzter Tag voller Highlights und unvergessener Momente

Bereits um 10 Uhr machte sich die Stadtkapelle, mit ihrem traditionellen Umzug über das Flugplatzgelände auf sich aufmerksam und fand bei einem gemütlichen Beisammensein mit den Frühaufstehern auf der Partystage ihren Platz. Im Anschluss versammelten sich so viele Besucher wie möglich, wie schon im Voraus angekündigt, auf der Landebahn des Flugplatzes für das größte gemeinsame Gruppenbild der Rock-Dein-Leben Historie. Danach wurde jedoch wieder kräftig in die Saiten geschlagen. Von 13 bis 15 Uhr wurde das feierwillige Partyvolk auf der Partystage wieder ordentlich eingeheizt. Dieses Mal am Start: Kultstatus (Gewinner unseres VRR Slots), Adrian Hirt und Stöckel & Strapse.

Parallel dazu fand auf dem Campingplatzgelände im Camp der Artefuckt–Supporters ein witziges Flunkyball Turnier statt, bei dem die Gewinner gegen die Rheinberger Jungs von Artefuckt antreten durften! Ganz nach dem Motto Artefuckt gegen den Rest – wer wird der König des Flunkyballs? Hierbei bewiesen sie, dass sie neben ihren musikalischen Talenten auch Vollprofis im Flunkyball spielen sind und gewannen dementsprechend alle drei Finalrunden. Unter anderem verteilten sie fleißig Autogramme und standen für das ein oder andere Pläuschchen parat.

Es wird wieder gerockt und gefeiert

Um 16 Uhr öffneten sich wieder die Pforten des Infields und Chaos Messerschmitt eröffneten mit satten und kräftigen Sounds den letzten Festivaltag. Nach einer soliden Performance kamen auch die Punkrocker von Drunken Swallows zum Zug. Auch sie legten eine elektrisierende Show aufs Parkett und räumten nach ihrem einstündigen Auftritt die Mainstage für Dirk Maron, der mit seiner Wolfgang Petry Show wohl zur längsten Polonaise des Festivals angeregt hatte. Ohne Verschnaufpause ging es dann mit BRDIGUNG weiter im Programm – und die packten einfach mal einen Grill mit auf die Bühne.

Das Rock-Dein-Leben Festival neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu, doch die ultimativen Highlights standen noch bevor. Mit Serum 114 erwartete das Publikum ein richtiger Banger. Das Stimmungslevel hatte nun endgültig seinen Höhepunkt erreicht, trotz eines wilden Texthängers beim Song „Illegale Fans“, bei dem ein Mann aus dem Publikum zur Unterstützung auf die Bühne geholt wurde. Kurz vor Schluss stockte dann bei jedem der Atem. Der völlig durchgeknallte Frontmann Esche kletterte in Windeseile auf den in der Mitte platzierten Technik Turm herauf, stieg auf die Dachplane, sang den Song „Ich mag dich nicht“ und entzündete zeitgleich ein Bengalo. Nach dieser Harakiri Aktion und einem erfolgreichen Abstieg wurden sie nach ihren letzten Songs dementsprechend frenetisch gefeiert.

Explosive Stimmung und ein krönender Abschluss mit Unantastbar

Mit einer geballten Ladung Energie und ihrem neuen Album FÜR IMMER WIR im Gepäck brachten Unantastbar den Laichinger Festplatz vollkommen zum Eskalieren. Außerdem nahmen sie sich die Zeit für ein Geburtstagsständchen eines kleinen Mädchens, welches die Bühne betreten durfte und sogar im Anschluss eines gemeinschaftlichen Happy Birthday ein Drumfell geschenkt bekommen hat. Mit ihrem letzten Song „Das Stadion brennt“ und unzähligen funkensprühenden Bengalos zelebrierten sie einen würdigen Abschluss eines phänomenalen Rock-Dein-Leben Festivals. Zudem wurden die ersten Bands für 2026 mit Hilfe eines Kurzvideos auf Großbildleinwand bekanntgegeben: Stahlzeit, Ampex, Kärbholz, Jean Luc, voXXclub und Schattenmann.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Andreas Eichner

Crew | Redaktion

Vollblutmusiker und Lagerfeuergitarrist! Lange brauchte ich, um mich für die Rockszene zu begeistern und mich selbst zu finden. Als mir jedoch im Jugendalter jemand sagte “Rock regiert die Welt” und ich tagtäglich Metalbeschallung im Sportinternat ertragen musste, begeisterte ich mich mehr und mehr für jegliche Art der Rock Musik. Nach meiner Metalphase, widmete ich mich hauptsächlich dem Punk-, Mittelalter-, Folk- und Deutschrock. Mein Motto: “Hauptsache schnell, laut und melodisch!”