Rock-Dein-Leben Festival 2024: Drei Tage Pyro, Pogo und Party
Das Rock-Dein-Leben Festival 2024 lockte bei seiner fünften Auflage vom 25. bis 27. Juli wieder tausende Besucher auf den Flugplatz in Laichingen. Auf zwei Bühnen feierten Festivalbegeisterte über zwanzig Bands, vom Newcomer bis hin zur bekannten Szenegröße. Unter anderem gaben Unantastbar eine ihrer wenigen Festivalshows auf dem RDL 2024. Neben der erstklassigen Pyroshow mit Stahlzeit, über Eiszeit mit Eisbrecher, bis hin zur schweißtreibenden Performance von KrawallBrüder, hatte das Rock-Dein-Leben Festival noch allerhand Unterhaltung im Rahmenprogramm zu bieten. Unter dem Motto „Trinken für den guten Zweck“ nahmen wieder zahlreiche Besucher am traditionellen Dosentierwettbewerb teil.
Der Tribute-Donnerstag
Der Tribute-Donnerstag stand wie in der Vergangenheit schon unter dem Zeichen von Coverbands. Da Pimp Blitzkid kurzfristig ihren Auftritt absagen mussten, wurde der Auftritt von Basked Days auf die Mainstage verlegt und der Festivalauftakt verschob sich zeitlich nach hinten. Schon beim ersten Act des Abends war der Platz vor der Bühne gut gefüllt. Ausgelassen feierten die Festivalbesucher zu Coversongs von Green Day.
Ordentlich aufgewärmt ging es weiter mit Alex im Westerland, die mit Songs von die ärzte und Die Toten Hosen das Publikum vollends mitrissen. Laut, schief aber mit voller Begeisterung sangen die Fans mit und schwangen dabei das Tanzbein. Zur späteren Stunde feuerten Stahlzeit aus allen Rohren. Feuer, Funkenregen, Flammenwerfer, Fontänen und eine spektakuläre Lichtshow erleuchteten den Flugplatz. Stahlzeit gelten unter den Rammstein-Coverbands als einer der spektakulärsten Acts und auch das Publikum in Laichingen schien durchweg begeistert zu sein. Ein weiteres Highlight der Show war die Bootstour über das Publikum hinweg, zum Bierstand und wieder zurück. Den Abschluss am Donnerstag machten Stainless Steel, die den ersten Abend mit sattem Onkelz-Cover ausklingen ließen.
Ficken-Partystage
Am Freitag durfte nun endlich die Ficken-Partystage im Zelt auf dem Vorplatz eingeweiht werden. Den Anfang machten Infiziert, die beim Bandcontest des AGF-RADIOs gewonnen hatten. Bei inzwischen Sauna-ähnlichen Temperaturen übernahmen anschließend Garaus die Bühne. Währenddessen füllte sich die Merchmeile mit den Ständen der Bands, die an diesem Tag spielten und einige Besucher vertrieben sich die Zeit beim Stöbern. Besonders beliebt war der Merch-Flohmarkt, bei dem man sich Schnäppchen sichern konnte, die teilweise längst nicht mehr vertrieben werden. Zwischen VIVA und Wilde Jungs Shirts versteckten sich Raritäten der Marken „100% Deutschrock“ oder „Wir sind Deutschrock“, die nicht mehr auf dem Markt erhältlich sind.
Weiter im Programm ging es mit Die Eskalation und waschechter Frauenpower. Während Tanja schwungvoll die Sticks über das Schlagzeug tänzeln ließ, sang sie mühelos zahlreiche ergänzende Parts zur Hauptstimme mit. Den Abschluss auf der Ficken-Partystage übernahmen Wolfsklinge. Nach einer kurzen Pause wurde anschließend das Infield eröffnet.
Von Punkrock bis Ballermann-Hits
Die Ochmoneks zeigten Laichingen, wie Düsseldorfer Punkrock aussehen und klingen muss. Der nach dem Einlass noch dünn besiedelte Vorplatz füllte sich zügig, sobald die ersten Töne erklangen. Energiegeladen ging es auch mit Herbst weiter. Adleraugen entdeckten Engst Frontmann Matthias auf der Bühne, der allerdings nicht nur vorhatte zu performen. Mit einer Kamera ausgestattet drehte er außerdem einige Szenen für ein neues Musikvideo, wie er später verriet.
Völliges Kontrastprogramm lieferte Ikke Hüftgold und versetzte das Publikum in einen ekstatischen Ausnahmezustand. Rocker vom Scheitel bis zur Sohle transformierten sich schlagartig in Ballermann-Proleten und sangen lauthals „Pyrooooteeeechnik, ist doch kein Verbreeeeechen …!“ mit. Gefühlt hatte Ikke auch nur drei Songs in Dauerschleife im Gepäck, die er zum Besten gab. Das juckte aber niemanden, denn die Stimmung war am absoluten Siedepunkt.
Zurück zum Deutschrock holten uns Artefuckt, die ihren Auftritt mit farbigen Nebelbomben einläuteten. Spätestens, als sich Artefuckt bestückt mit Instrumenten und Mikro in die Mitte des Publikums begaben, um einen Song zu spielen, brachen alle Dämme.
Im Zeichen des Eises
Heiße Stimmung trotz eisiger Vorboten gab es bei Eisbrecher. Mit einer charismatischen Ausstrahlung, die ihresgleichen sucht, vereinnahmte Frontmann Alexx Wesselsky die Bühne. Ansagen durchtränkt mit tiefschwarzem Humor wechselten sich mit Hits aus der knapp 20-jährigen Bandgeschichte ab. Der künstliche Schneeregen beim Song „Eiszeit“ ließ die Münder im Publikum vor Staunen offenstehen und sorgte für einen unvergesslichen Anblick.
Saftigen Ossirock präsentierten die „Jauchetunker“ von Goitzsche Front, wie sie sich auf eigenen Wunsch vom Rock-Dein-Leben-Moderator Hansi ansagen ließen. Ihr neues Album JUGEND VON GESTERN erscheint in wenigen Tagen. Den Abschluss auf der Mainstage lieferten die blutigen Grusel-Rocker von Ost+Front, die bei inzwischen frostigen Temperaturen eine düstere und schaurig-schöne Performance ablieferten. Alle, die noch ein letztes bisschen Stehfleisch beweisen wollten, konnten sich mit EX-S.I.K. auf der Ficken-Partystage die Nacht um die Ohren schlagen.
Blasmusik zum Frühstück
Mit Pauken und Trompeten wurde Laichingen am Samstagmorgen geweckt. Die Stadtkapelle Laichingen sorgte schon zur frühen Stunde für ein volles Partyzelt auf dem Festivalvorplatz. Dort hatten Moderator Hansi und seine Co-Moderatorin Annett schon alles für den Dosentier-Wettbewerb vorbereitet. Zahlreiche Teilnehmer gaben ihre liebevoll gestalteten Tiere ab, die wie in einem Zoo präsentiert wurden. Zwei Gewinner sollten gekürt werden. Einmal das größte Dosentier und einmal der Publikumsliebling. Zur Überraschung gewann das XXL Einhorn beide Kategorien und somit beide Getränkegutscheine.
Im Anschluss an die Preisverleihung des Dosentierwettbewerbs enterte ein weiterer Gewinner die Bühne. Marcel Hä, der sich bei unserem Vollgas Richtung Rock Bandcontest einen Slot ergattern konnte, durfte endlich zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Von Onkelz, über Broilers, Kärbholz, WILLKUER und KrawallBrüder Coversongs bis hin zu Eigenkompositionen gab es allerhand musikalischen Zündstoff, um die Meute anzuheizen, die gefügig mitklatschte und sang. ErnstFall knüpften stimmungstechnisch daran an und entließen das feierwütige Publikum für die darauffolgenden Acts auf der Mainstage.
„Wir laufen weiter“
Noch während des Einlasses herrschte an der Merchmeile reges Treiben. Eizbrand und Unantastbar versammelten sich am jeweiligen Merchstand, um ihren Fans Autogramme zu geben und um Fotos mit ihnen zu machen. Neurotox hatten auf der Bühne deshalb das Nachsehen, weil sich das Infield zunächst nur zaghaft füllte. Doch während der Spielzeit pilgerten immer mehr Besucher an die Bühne. Darunter auch zwei in Königsgewandt gekleidete Fans, die sich passend zum JEANLUC-Hit „Der König tanzt“ kostümiert hatten. Wild wurde es beim Auftritt von JEANLUC, als Frontmann Hansi für einen Song kurzerhand in die Menge stieg und aus „Wir trinken weiter“ „Wir laufen weiter“ machte und mit dem Publikum einen Circle Pit eröffnete. Das Set wurde allerdings kurz von Sänger Hansi unterbrochen, denn ein Fan wollte zur Belustigung aller anderen Anwesenden spontan ein Selfie.
In der Umbaupause sah man eine regelrechte Völkerwanderung. Eizbrand-Fans pilgerten zur Bühne und verursachten durch den Andrang sogar Stau am Einlass. Weder der einsetzende Nieselregen, noch das Konfettiverbot konnte an diesem Tag irgendwem die Stimmung vermiesen. Ausgelassen feierte Laichingen zu den Klängen der Niederrheiner.
Grenzenlos Frontmann Martin, der auch Teil der Rock-Dein-Leben Head Crew ist, verließ seinen Platz im Büro und schaufelte sich Zeit für den Auftritt mit seiner Band frei. Trotz zahlreicher technischer Probleme versuchten sich die Allgäuer Jungs nichts anmerken zu lassen und performten eine der wenigen letzten Shows mit Bassist Vitz, der Ende des Jahres die Band verlässt.
Das große Finale
Anschließend war es schon Zeit für Unantastbar, die aktuell ihr 20-jähriges Bandjubiläum feiern. Rock-Dein-Leben konnte die Punkrocker in diesem Jahr für eine der wenigen ausgewählten Festivalshows an Land ziehen. Umso euphorischer wurden die Südtiroler vom Publikum begrüßt und gefeiert. Von Crowdsurfern über Bengalos bis hin zu Pogo durfte an diesem Abend nichts fehlen. Der zweite Headliner des Abends knüpfte nahtlos an das entstandene Stimmungshoch an. KrawallBrüder zündeten ein regelrechtes Feuerwerk auf der Bühne und sorgten für den fulminanten Abschluss eines rundum gelungenen Festivalwochenendes. Beim letzten Song unterbrachen sie kurz ihr Set für die offizielle Danksagung und die Verabschiedung der RDL-Crew.
Auch wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei der gesamten Rock-Dein-Leben-Crew, der Security und den zahlreichen Helfern bedanken, die uns – wie auch die Jahre zuvor – herzlich empfangen und versorgt haben.
Wer jetzt schon heiß auf nächstes Jahr ist, kann sich bereits Tickets zu vergünstigten Preisen im Vorverkauf sichern. Tragt euch das Datum vom 24. bis 26.7.2025 schonmal fett im Kalender ein und lasst Laichingen auch 2025 wieder beben!
Tickets bekommt ihr hier: https://www.rock-dein-leben.de/
>>HIER<< geht’s zur Rock-Dein-Leben 2024 Galerie!
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