Rock am Köterberg 2025: Sonne, Sound und saugeile Stimmung
Der Köterberg, sonst eher stiller Naturbalkon, verwandelte sich am 8. und 9. August wieder in ein knallbuntes Rockbiotop. Wer Rock am Köterberg kennt, weiß, dass das hier kein glattpoliertes Mega-Festival ist. Sondern ein Dorffest mit Verstärkern, kaltem Bier, Cocktails und so viel Herz, dass man es fast sehen kann. Der Campingplatz? Idylle pur, mit Blick ins Grüne, kurzen Wegen und morgens der wichtigste Programmpunkt: der Brötchen-Service. Kaum die Augen auf, schon duftet es nach frischem Gebäck und nach dem ersten „Moin“ vom Nachbarzelt ist man wieder mittendrin im Köterberg Kosmos.
Freitag: Sonnenschein, Gänsehaut und Legenden
Truck Meißner eröffneten das Festival mit ehrlichem, schnörkellosem Rock, der direkt ins Trommelfell ging. Satte Gitarrenriffs, klare Ansagen und das Gefühl: „So, jetzt geht’s los!“. Genau der Weckruf, den der Platz benötigt hatte. Eigentlich wäre nun Olli North Platz dran gewesen, doch kurzfristig übernahm Marcel Hä. Und anstatt vorsichtig in den Slot zu schlüpfen, feuerte er los, als hätte er diesen Auftritt schon ewig geplant. Mitreißende Vocals, Bewegungsdrang ohne Ende, man merkte sofort: Das ist kein Ersatz, das ist ein Upgrade.

Dann kam JEANLUC und mit ihm einer der emotionalsten Momente des Wochenendes. Beim Song „Wieder bei dir“ wurde es mucksmäuschenstill. Der Sänger stand den Tränen nahe, sang mit offenem Herzen und riss damit auch das Publikum mit. Wer vorher noch gelacht hatte, stand jetzt mit Gänsehaut da. Aber wer JEANLUC kennt, weiß, sie können nicht nur leise. Denn da ist die Party vorprogrammiert, Humor und Konfetti bis zum Abwinken. Zum Abschluss des Abends spielten die Heiligen Legenden mit Böhse Onkelz Klassikern, von Hymnen bis hin zu mitgesungenen Refrains. Es war der Soundtrack eines perfekten Festivalfreitags.
Samstag: Kaiserwetter und volle Breitseite Musik
Der Tag begann mit strahlender Sonne und dem Duft frisch gegrillter Burger, der übers Gelände zog. Der neue Burger-Stand erwies sich schnell als Publikumsliebling: frisch, saftig, mit einem Geschmack, der fast gefährlich gut war. Epenklang eröffneten den zweiten Tag mit melodischen, gefühlvollen Songs. Ihre Musik baute langsam Spannung auf, zog einen hinein und legte den perfekten Grundstein für das, was noch kommen sollte. Herbst dagegen kam wie ein Orkan: energiegeladen, laut, kompromisslos. Und dann, als Kontrast, eine Akustikshow während der Umbauphase. Wer dachte, Akustik heißt leise und langweilig wurde eines Besseren belehrt.
Mit 33RPM wurde es dann richtig charmant-chaotisch. Die Band spielte sich mit Humor und einer gesunden Prise Punkrock, direkt in die Herzen des Publikums. Sie verstanden es, den Platz zum Tanzen und gleichzeitig zum Lachen zu bringen. Leidbild feierten anschließend ihr 10-jähriges Bestehen laut, stolz, und mit einem Publikum, das ihnen gratulierte, als wären es alte Freunde. Ihre Show war ein kraftvolles „Wir sind immer noch da!“ Zitat und passte perfekt ins Köterberg-Feeling.

Artefuckt, Nikita und ein doppelter Hä
Artefuckt gaben sich zuerst ganz nah mit einem Besuch auf dem Campingplatz und brachten später die Bühne zum Beben. Drummer Niktia trommelte, als hätte er den Donner persönlich erfunden. Und mittendrin wieder Marcel Hä, der einzige Künstler, der an diesem Wochenende zweimal auf die Bühne durfte. Beide Male nutzte er die Gelegenheit, als ginge es um sein Leben: pure Energie, pure Freude.
Auch wenn es vor oder hinter der Bühne mal ruhiger war, zeigte sich das, was Rock am Köterberg besonders macht: Man steht in schweren Zeiten zueinander, hilft sich gegenseitig, und jeder packt mit an. Und genau das macht das Festival so besonders: Man verpasst nichts und trotzdem fühlt es sich riesig an. Rock am Köterberg 2025 war Sonne, Sound, Gemeinschaft und Herzblut und genau die Art Festival, die man nie wieder vergisst. Wir kommen definitiv wieder.
Wir waren auch mit der Kamera vor Ort, um für euch die Emotionen auch in Bildern festzuhalten. Zur Galerie Kommt ihr HIER entlang.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion
Schon als kleiner Stöpsel bin ich mit deutscher Rockmusik groß geworden. Die Böhsen Onkelz waren selbst in der fünften Klasse schon Pflichtprogramm. Eine kurze Abschweifung in ein anderes Genre hat mich trotzdem wieder sehr schnell auf die richtige Bahn gebracht.
Kurze Zeit später fanden auch Musikrichtungen wie Punkrock, Metal oder Alternativrock ihren Weg zu mir. Ich bin offen für Neues aber meiner Linie werde ich auf ewig treu bleiben.









