Am Wochenende vom 9. und 10. August zog es zahlreiche Metalheads in das beschauliche Büdesheim, um bei bestem Wetter und kalten Getränken den derben Klängen von regionalen und internationalen Künstlern beim Krawall’o’Rock Open Air 2024 zu lauschen. Zwischen fliegenden Haaren, schwarzen Kutten und nackten, tätowierten Oberkörpern sah man durchweg strahlende Gesichter. Auf der Bühne begeisterten Bands wie Exodus, KrawallBrüder, Firewind, Tygers of Pan Tang, Rage, Warkings, April Art, WILLKUER und viele mehr. 

Entspannte Anreise 

Schon beim Weg auf das Gelände konnte man die hervorragende Organisation erkennen. Die Anreise lief reibungslos und völlig entspannt. Die großzügigen Campingflächen konnten von allen Gästen genutzt werden, sogar ohne zusätzliches Campingticket. Dank der kurzen Laufwege war man schnell auf dem liebevoll gestalteten Gelände. Aufgrund der hohen Temperaturen gab es auch in diesem Jahr wieder einen Pool auf dem Infield und auch die Feuerwehr hatte ihren Spaß daran, mit einem Wasserschlauch für Abkühlung bei den Gästen zu sorgen. 

Faire Preise 

Schmeichelhaft für den Geldbeutel waren aber nicht nur die kostenlose Nutzung vom Campinggelände und die inkludierte Nutzung der sanitären Anlagen und Duschen. Die Veranstalter legten besonderen Wert auf faire Getränkepreise. Auf welchem Festival bekommt man sonst noch ein 0,3er Bier für drei Euro? Die familiäre Atmosphäre sorgte für ein durchweg entspanntes Publikum. Auf Nachfrage bei der Security konnten sie sich lediglich darüber beklagen, dass sie nicht genug zu tun hatten. 

Pommesgabeln nach oben 

Musikalisch wurde es auch in diesem Jahr wieder metallastig. Zwischen heftigem Trashmetal bis hin zu den etwas melodischeren Anwärtern gab es jede Menge Anreize zum Headbangen, Pogen, Brüllen und Pommesgabeln nach oben halten. Einige Abstecher in den Deutschrock ließen sich die Veranstalter vom Eifelkrawallos Heavy Metal Club e. V. aber auch nicht entgehen. 

Frauenpower 

Frauenpower kommt im Dreierpack: Während man die Damen im Line-up von vielen Festivals noch vermisst, begeisterten beim Krawall’o’Rock gleich drei Bands mit weiblicher Stimmgewalt. Scars of Violence eröffneten am Freitag das Festival und lieferten mit Frontfrau Jana im Fleisch-Overall einen echten Hingucker. Eine sensationelle Bühnenperformance zeigten auch April Art, die sich als absolutes Highlight am Freitag entpuppten. Mit ihrer energiegeladenen Show und ihrem melodischen Metal nahmen sie das Publikum ab Sekunde eins für sich ein und wir hätten sie liebend gerne noch etwas länger auf der Bühne behalten. 

Am Samstag präsentierten Warkings, wie druckvoll Powermetal mit weiblicher Unterstützung am Mikro sein kann. Ihre ausgefallenen Kostümierungen reichten vom Spartaner bis zum nordischen Krieger und mit einem kräftigen „a-hu“ verwandelten sie das beschauliche Büdesheim in einen regelrechten Kriegsschauplatz. 

Deutschrock-Exoten 

In den Jahren zuvor wurden die seichteren Klänge auf dem Krawall’o’Rock oftmals mit liebevoll, aber durchaus ernst gemeinten „mehr Hass“-Rufen begrüßt. Diese blieben bei den ausgewählten Deutschrockbands in diesem Jahr aus. KrawallBrüder, WILLKUER und Leidbild kamen auch bei eingefleischten Metalheads gut an und wurden offenherzig und familiär im Kreise der Hardcore-Rocker aufgenommen. 

Frühschoppen 

Über eine volle Hütte durften sich die Eifelkrawallos am Samstag beim Frühschoppen freuen. Auf dem Vorplatz zum Infield hatten sie zahlreiche Bierzeltgarnituren aufgestellt, auf denen es sich die Gäste gemütlich machen konnten. Außerdem spielten die Büdesheimer Musikanten und die Piratentruppe von Katerfahrt und brachten die Meute in Trinkstimmung. Vor allem für die Anwohner aus dem Umkreis war das vormittägliche Trinkgelage eine willkommene Unterhaltung, da der Frühschoppen mit Livemusik auch ohne Festivalticket völlig kostenlos für alle Gäste war. 

Mega Headliner und der Supergau 

Doch was wäre ein Festival ohne Pannen? Während Bands wie Firewind, Rage, Knife oder Tygers of Pan Tang erstklassigen Shows ablieferten und für durchweg sensationelle Stimmung sorgten, stand der Auftritt vom internationalen mega Headliner Exodus unter keinem guten Stern. Völlig verspätet aufgrund von Verzögerungen und Fehlplanungen bei der Anreise crashten deren Techniker kurz vor Stagetime die Einstellungen des Mischpults, weswegen ein komplett neuer Soundcheck notwendig wurde. 

Während des gesamten Festivals gab es durch die hervorragende Organisation und die Expertise vom Blackout Eventmanagement-Team keinerlei nennenswerte Abweichungen vom Spielplan, aber Exodus schossen mit einer sensationellen Verspätung von 90 Minuten den Vogel ab. Um Mitternacht starteten sie endlich ihr Set und mussten nach einer Stunde vorzeitig die Segel streichen. Die Gäste blieben dennoch entspannt und hatten glücklicherweise Verständnis für die Situation und tranken sich währenddessen die Wartezeit schön. 

Sensationelle Entwicklung 

Die Entwicklung des Krawall’o’Rock Open Airs in den vergangenen Jahren ist bemerkenswert. Der Eifelkrawallos Heavy Metal Club e. V. hat mit viel Liebe und Herzblut ein Festival ins Leben gerufen, dass sich keineswegs im Vergleich zu etablierten großen Festivals verstecken muss. Im Gegenteil! Faire Preise, spannendes Line-up, tolle Atmosphäre, ausgezeichnete Orga und ein Auge fürs Detail. Wir freuen uns schon jetzt auf kommendes Jahr. Veranstalter Michael hat bereits einige Ideen verlauten lassen, wie die Eifelkrawallos 2025 nochmal eine Schippe drauflegen könnten. 

Der Termin steht auch schon fest. Am 8. und 9. August 2025 findet das Krawall’o’Rock Open Air erneut statt. Tickets sind bereits im Vorverkauf und die ersten drei vergünstigten Preisstufen waren rasant schnell sold out! Also ran an den Speck, solange der Preis noch heiß ist: https://eifelkrawallos.de/shop/ 

Zur großen Festivalgalerie kommt ihr hier entlang:

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Lisa Berg

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