Mainfelt beschallen Paderborner Kulturwerkstatt
Südtiroler unterwegs auf „Vice & Virtue“-Tour
Am vergangenen Donnerstag gastierten die Folkrocker von Mainfelt in der wunderschönen Pfauenstadt Paderborn. Mit von der Partie war auch der englische Sänger Harry Pane, der mit eindrucksvoller Stimme und sanften Gitarrenklängen das Vorprogramm gestaltete. Als dieser seine Show beendet hatte wurde es Zeit für den „Main“-Act und die vier Südtiroler Burschen machten sich an ihre Instrumente.
Eröffnet wurde mit Petrichor, dem Opener der neuen „Vice & Virtue“-EP und meinem gleichzeitigen Lieblingslied der Platte. Falls es sowas wie einen Einstand nach Maß gibt, dann war dieser mit „Petrichor“ gegeben! Weiter ging es mit „Home“, „Take Me Back“ und „Wanderlust“, allesamt Hits des ersten Albums „Backwards Around the Sun“ aus dem Jahr 2016. Wer dabei nicht in Feierlaune geriet, war selbst schuld! Die Musiker auf der Bühne gaben alles, die ersten Schweißperlen liefen vom Gesicht.
„It Is Over“ und „Towards You“ bildeten Lied Nummer fünf und sechs des Abends, ebenfalls auf der neuen EP wiederzufinden. Live gespielt gefielen mir die Lieder sogar noch besser als in der gepressten Variante. Bei einer derartigen Spielfreude der Vier nicht unbedingt verwunderlich!
Emotional wurde es bei „Fragile“ und „Night Sprites“, welches Sänger Patrick Strobl für einen bereits verstorbenen Freund schrieb. Seine herrlich rauchige Stimme überzeugte auch in dieser ruhigeren Perfomance und bot dabei Zeit zum Entspannen und Nachdenken. Nach diesen sachteren Tönen nahm die Darbietung Mainfelts allerdings wieder mächtig Fahrt auf. Neben „Soar“, bildete nun „Fading“ ein weiteres Highlight des Abends.
Auch ein Cover durfte diesmal nicht fehlen. Zu hören gab es den allseits bekannten Songs „Hallelujah“. Aber Obacht, wer hier an die Schnarch- und Einschlafvariante des Liedes denkt, ist weit gefehlt. Stattdessen gab es „Hallelujah“ a la Mainfelt! Schnelle, mitreißende Folkmelodie gepaart mit Lebensfreude und Spaß bedeutete das! Jungs, wie wäre es denn mal mit einem Coveralbum, scheint euch zu liegen?
Zum guten Abschluss gehörten natürlich die Hits „Firestone“ und „All my Ghosts“, die auch in Sachen Stimmung den Höhepunkt des Konzertes bildeten. Doch damit war nicht alles vorbei: „Ease on Down the Road“ wurde inmitten der Zuschauer zum Besten gegeben.
Kurzes Fazit vom Mainfelt Gig!
Schade war, dass an diesem Tag leider nicht allzu viele Besucher den Weg in die Kulturwerkstatt fanden. Klar, in der Woche hat nicht jeder Zeit, aber ein wenig mehr Publikum hätte die Band definitiv verdient gehabt!
Für mich hat sich an diesem Abend jedenfalls jeder gefahrene Kilometer gelohnt. Durch Musik wie die Mainfelts hat Folk wieder eine Chance, auch bei jungen Menschen. Kein Einschlafen, keine Langeweile, sondern Musik mit Herz für Jedermann. Wer die Chance hat, die Südtiroler live und in Farbe zu erleben, sollte sie nutzen. Nebenbei auch noch ziemlich sympathische Kerle und nicht nur gute Musiker! Danke für den netten Abend und auf ein Wiedersehen!
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Über mich: Geboren im Jahrgang 2000 bin ich mit 17 Jahren der Jüngste im Team. Für Rockmusik schlägt mein Herz schon seit dem Kindesalter. Angefangen hat damals alles mit den Toten Hosen. Obwohl als Schüler immer knapp bei Kasse, besuche auch ich das ein oder andere Konzert. Außerdem spiele ich leidenschaftlich gerne Schlagzeug. Motto: Es gibt nur ein Gas, Vollgas!