Kärbholz Heimspiel 2024 – Strahlende Gesichter trotz Matsch und Regen

5. Juni 2024

Im Hinterwald war mal wieder die Hölle los! Wenn Kärbholz zum Heimspiel laden, dann lassen sich ihre Anhänger nicht lange bitten. Trotz Matschparty und zwischenzeitlichen Regengüssen ließ sich vergangenes Wochenende niemand die Laune verhageln. Auf der Bühne heizten vom 30.05.-01.06.2024 unter anderem Kärbholz, Goitzsche Front, Vogelfrey, Ochmoneks, Herzlos, Stunde Null, Todsünde, JEANLUC, Rebel Tell und viele mehr ein.

Barfuß oder mit Gummistiefeln

Dunkle Wolken zogen bereits bei der Anreise am Donnerstag – oder für die frühen Vögel schon am Mittwoch – über Rosbach hinweg. Die Wiesen des Campinggeländes ähnelten dem Gelände von Wacken: Matschig, nass und aufgewühlt. Doch statt in finstere Mienen, blicke man in strahlende Gesichter. Kurzerhand kam bei den vielen Besuchern nochmal das Kleinkind zum Vorschein und nicht wenige von ihnen tanzten und rutschten im Matsch, entweder mit Gummistiefeln oder Barfuß.

Der Donnerstag startete bereits um 11 Uhr mit dem traditionellen Frühschoppen, untermalt von Musik aus der Dose, einer Blaskapelle und einigen Live-Acts, die die Meute ordentlich in Stimmung brachten. Zu späterer Stunde war das Hinterwaldstübchen der völligen Partyekstase verfallen und sogar das Theken-Team tanzte auf Tischen, Bänken und Tresen und heizte der Menge mit wedelnden Geschirrtüchern ein.

Zwei Mal Kärbholz

Am Freitag eröffnete die Blaskapelle das Konzertgelände und die ersten Gäste strömten auf das Gelände. Für viele Besucher war der erste Anlaufpunkt der Merch-Stand von Kärbholz. Dort bildete sich eine schier endlose Schlange, die während des gesamten Tages nicht weniger werden sollte.

Gespannt warteten alle auf den Überraschungsact des Tages. Im Vorfeld wurde bereits wild spekuliert. Von Christian Steiffen über Finch bis Frei.Wild machten zahlreiche Gerüchte die Runde. Doch damit, dass Kärbholz selbst als ihre eigene Vorband den Tag eröffneten, hatten wohl die wenigsten gerechnet. Euphorisch wurden die Gastgeber begrüßt und das Festgelände war um diese Uhrzeit noch nie so voll, im Vergleich zu den Vorjahren. Der Wettergott war uns an diesem Tag ebenfalls wohlgesonnen und so ließ sich zwischen den Wolken auch mal die Sonne blicken.

Über das proppenvolle Gelände aufgrund ihrer „Vorband“ durften sich auch JEANLUC freuen, die auf der vergangenen Tour noch als Support für Kärbholz unterwegs waren – so schnell tauschen sich die Rollen! Die Fans der Kölner Alternative Rockband hatten sich eine besondere Überraschung für diesen Auftritt einfallen lassen und verteilten während des Konzerts Stäbe mit bunten Bändern und verwandelten so das Gelände in ein wunderschönes Fähnchen-Meer.

Von Fähnchen zu Bengalos

Musikalisch härtere Bandagen legten Todsünde an. Mit ihrem düsteren Make-up und Sänger Eriks Bengalo-Darbietung gab es aber nicht nur etwas für die Ohren, sondern auch noch etwas fürs Auge geboten. Im Anschluss präsentierten die Ochmoneks einige Songs ihrer frisch veröffentlichten Platte IN SCHWARZER TINTE, bevor uns Vogelfrey mit ihrem Folkrock ins Mittelalter entführten. Goitzsche Front zeigten anschließend dem Hinterwald, wie man im Osten feiert, bevor der Abend im zweiten Auftritt der Gastgeber Kärbholz gipfelte.

Obwohl der lange Tag vermutlich den meisten Besuchern schon in den Knochen steckte, gab das Publikum nochmal Vollgas. Beim sogenannten Gockelpit herrschte absoluter Ausnahmezustand! Damit aber auch die Kleinsten unter den Fans das Konzert genießen konnten, durften die Kinder vor der Absperrung direkt an der Bühne sitzen. Kärbholz Manager Enno hatte höchstpersönlich ein Auge darauf, dass es den Kids gut geht und versorgte die Kleinen mit Wasser während des Konzerts. Wer zum Schluss noch Kondition hatte, ließ den Abend im Hinterwaldstübchen ausklingen.

Regen, Regen, Regen

Der Samstag startete ebenfalls mit der Blaskapelle, diesmal aber mit deutlich mieserem Wetter. Aufgrund dessen füllte sich das Konzertgelände nur zaghaft. Minus 2 Grad und Traincorn hatten deshalb das wohl schwierigste Los an diesem Wochenende bei ihrer Stagetime gezogen. Erst zu Stunde Null füllte sich der Platz und das Publikum begann auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Südtiroler steckten mit ihrer energiegeladenen Show die Menge auf dem Festgelände an und Herzlos machten genau dort weiter, wo ihre Vorgänger aufhörten. Publikums-Gesänge, Circle Pit und ein kleiner Junge, den sich Frontmann Marvin als Anheizer auf die Bühne holte, machten diesen Auftritt zu etwas ganz Besonderem. Vor allem, weil dies die letzte Auswärts-Show von Herzlos war, bevor sie eine Pause auf unbestimmte Zeit einlegen.

Das musikalische Unterhaltungsprogramm ließ uns aber keine Verschnaufpause! Die Partygaranten Rebel Tell enterten die Bühne und brachten das Publikum zum Toben, Tanzen, Feiern und Mitsingen. Trotz einsetzendem Regen machte vor der Bühne niemand Anstalten seinen Platz zu räumen. Als sie sich wieder von der Bühne verabschiedeten, hinterließen sie ein absolutes Stimmungshoch beim Publikum, das auch bei den Nachfolgern Psycho Punch kaum abebbte und sich in Vorfreude auf den dritten Auftritt der Gastgeber Kärbholz entwickelte. Die Kinder aus Hinterwald feuerten aus allen Rohren und sorgten für ein grandioses Finale eines unvergesslichen Festivalerlebnisses.

Helfer in der Not

Auch das schönste Festival findet einmal ein Ende, doch die Abreise am Sonntag gestaltete sich für einige Camper schwieriger als erhofft. Der aufgeweichte Boden setzte zahlreiche Fahrzeuge fest, weshalb bereits im Vorfeld Traktoren organisiert wurden, die sich durch den Matsch kämpften und bei der Abreise unterstützten.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei den Gastgebern, Crew, Security, den zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, Bands und der geilen Feiermeute vor der Bühne und auf den Campingplätzen für dieses unvergessliche Wochenende bedanken. Wie jedes Jahr ist das Kärbholz Heimspiel ein absolutes Festival Highlight mit einem bunten Musik-Programm, familiärer Atmosphäre und einem unvergleichlichen Charme. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr und empfehlen jeden, der ebenfalls dabei sein möchte, sich so früh wie möglich Tickets zu sichern. In der Vergangenheit waren vor allem die WoMo- und Campingtickets sehr früh vergriffen.