Vergangenen Samstag legte Der W in Neu-Isenburg auf seiner ersten und vermutlich einzigen Akustik-Tour einen regelrechten Seelenstriptease hin. Klassische Der W Songs wurden gänzlich neu arrangiert und mit Akustikgitarren, Streichern und Schlagzeug emotional in Szene gesetzt. Für viele Fans der deutschsprachigen Rockmusik war dieses Sitzkonzert vermutlich ein bisher nie dagewesenes Erlebnis.
Ungewohnte Kulisse
Deutschrock in einer bestuhlten Halle? Für Viele wirkte die Vorstellung wohl erstmal befremdlich. Doch sobald man sich auf diese Erfahrung der besonderen Art eingelassen hatte, konnte man die Vision von Stephan Weidner am ganzen Körper spüren. Sanfte Beleuchtung und prägnant inszenierte Lichteffekte erzeugten schon von Beginn an eine mystische Atmosphäre. Der W nahm das Publikum mit auf eine Reise durch seine Geschichten und Emotionen. Themen wie Depressionen, Angst, Verlust und Tod wirkten im akustischen Gewand noch deutlich düsterer und ergreifender, als man es bisher von seinen Songs gewohnt war.
Magisch und emotional fordernd
Das Publikum klebte gebannt an Weidners Lippen und das raumerfüllende Klang-Erlebnis wurde nur zwischen den Songs von tosendem Applaus abgelöst. Die Stimmung war magisch, aber auch emotional fordernd, drückend und kroch tief unter die Haut. Nach einer Stunde legte Der W eine Pause ein und die war auch notwendig, um das Erlebte sacken zu lassen.
Der W präsentierte seine Songs durchweg anspruchsvoll und emotional. Ganz anders, als man es beispielsweise von den Akustikkonzerten von Frei.Wild gewohnt ist, bei denen die Songs so konzipiert sind, dass das Publikum interagiert, feiert, tanzt und mitsingt. Akustikshows von Der W sollen dagegen konsumiert, inhaliert und von den Haarspitzen bis zur Sohle absorbiert werden, ohne dass das Publikum auch nur einen Atemzug davon wieder zurückgibt. Ein absolut spannendes und neuartiges Erlebnis, das nicht nur faszinierend für Der W Fans ist, sofern man es unvoreingenommen auf sich zukommen lässt.
Atmosphäre und Spannungsbogen
Den einzigen Wermutstropfen im Gesamtresümee verursachte nicht die Bühnenperformance, sondern das Publikum. Das wiederholte Aufstehen, um sich Bier zu holen, rauchen oder auf Toilette zu gehen, störte immer wieder die Atmosphäre und den Spannungsbogen. Auch Stephan Weidner bat bereits zu Beginn des Konzerts das Publikum darum, das zu unterlassen, weil es auch für ihn schwierig sei, sich bei Bewegung im Saal voll auf seinen Seelenstriptease einzulassen.
Wer selbst diese intimen W-Momente erleben möchte, sollte sich noch Tickets für die verbleibenden Konzerte sichern.
- 21.05.2024 – München – Circus Krone
- 23.05.2024 – Hannover – Theater am Aegi
- 24.05.2024 – Bochum – Christuskirche
- 25.05.2024 – Bochum – Christuskirche
- 27.05.2024 – Berlin – Admiralspalast
- 28.05.2024 – Lübeck – Kulturwerft Gollan
- 29.05.2024 – Rostock – Moya
https://www.myticket.de/de/der-w-tickets oder https://www.eventim.de/artist/der-w/
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"Immer Vollgas und keine Angst vorm Scheitern. Immer Vollgas, immer nach vorne immer weiter..."
