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Das war das Rock-Dein-Leben Festival 2023

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Das Rock-Dein-Leben Festival in Laichingen ging vom 27.-29. Juli 2023 in die vierte Runde und brachte die Schwäbische Alb ordentlich zum Beben. Das Line-up konnte sich – wie die Jahre zuvor – auch wieder mehr als sehen lassen. Hochkaräter wie Der W, KrawallBrüder, Unantastbar, Kärbholz und viele mehr teilten sich an diesem Wochenende die Bühne. Beim Wetter mussten wir in diesem Jahr leider einige Abstriche machen, doch die Besucher ließen sich trotz Regen nicht die Stimmung verhageln. 

Alles nur geklaut? 

Der Donnerstag stand erneut unter dem Motto Cover- und Tribute-Bands. Auch wieder mit dabei waren JEANLUC Frontmann Hansi und Janina als Moderatorenteam. Ungewohnt war für die Besucher, dass das Festival nur noch mit einer Bühne bestach. So dauerte der Umbau etwas länger als im Vorjahr, was man hervorragend nutzen konnte, um sich Getränkenachschub zu besorgen oder über die Merchmeile zu schlendern. Die 400.000 Watt Anlage beschallte über drei Tage hinweg insgesamt knapp 15.000 Personen, die sich dort als Tages- oder Wochenendbesucher eingefunden hatten. Dieser Ansturm übertraf selbst die Erwartungen der Veranstalter. 

Rocksucht eröffneten die Party mit feinstem Rockcover. Für viele Besucher, die bereits am Mittwoch ihre reservierten Campingflächen bezogen hatten und den ersten Abend an ihren Zelten verbrachten, wurde es höchste Zeit für den ersten Live-Act des Tages. Die Musikhungrigen bewegten sich bestens gelaunt zu den Klängen von Charly Feelgood, The Jack und die im letzten Jahr ausgefallenen Mandowar. One Step Closer gaben feinsten Linkin Park Cover zum Besten, bevor die Heiligen Legenden mit Songs der Böhsen Onkelz den finalen Abriss des Tages feierten. Im Vergleich zum letzten Jahr war der Platz für einen Donnerstagabend extrem gut besucht, was die Vorfreude auf die kommenden Tage noch einmal steigen ließ. 

Pogo und Discofox 

Während am Freitag die letzten Besucher anreisten, schälten sich die anderen aus ihren Zelten und Wohnwägen, um den Festivalalltag zu leben. Überrascht durften die ein oder anderen gewesen sein, als Rocksucht ein kleines Platzkonzert gegeben haben. Laut wurde es, als gegen 12:30 Uhr plötzlich eine LKW-Zugmaschine einfuhr, auf der groß das WILLKUER Logo prangte. Die Jungs nutzten die Chance für die eigene Werbung ihres in der Nachbarschaft stattfindendes Heimspiel. 

Am Freitag eröffneten die AGF-Slot Gewinner Facing Fears das Infield. Im Anschluss betraten D!rekt die Bühne, die wir von Vollgas Richtung Rock als Gewinner des Bandcontest ausgewählt hatten. Und was sollen wir sagen? Nachdem uns D!rekt bereits auf dem Todsünde Heimatfest überzeugt hatten, sind wir nach diesem Auftritt sogar noch mehr Feuer und Flamme. Trotz der relativ frühen Spielzeit feierten die Besucher ausgelassen.

Den frühen Abend läuteten Ampex und direkt im Anschluss Dirk Maron mit seinem Wolfgang Petry Cover ein. Und wer glaubt, dass eingefleischte Rockfans dabei nur grimmig aus der Wäsche schauen, hat sich gewaltig geirrt. Laichingen hatte offensichtlich Bock auf Party und Discofox! Die Südtiroler von Stunde Null sicherten sich den nächsten Platz auf der Bühne und lieferten eine Show ab, die seinesgleichen sucht. Mittlerweile kratzten schon die ersten Stimmbänder im Publikum und die Fans tanzten ausgelassen im Regen. 

Überraschungsgast 

Auch die Herren aus dem Hinterwald haben ihren Weg ins beschauliche Schwabenland gefunden und sich zwischen Wiesen und Wäldern sichtlich wohl gefühlt. Zur Überraschung von vielen unterstütze Hansi (JEANLUC) die Herren von Kärbholz bei ihrem Song „Gar nichts“ und rockte gemeinsam mit Torben den Song in bester Manier. Im Hintergrund bereitete die Kärbholz Crew bereits eine Überraschung vor. Durch den hinteren Eingang der Bühne quetschten sie einen riesigen Wasserball, der mit dem Kärbholz-Logo bedruckt war. Die Partie Publikums-Fußball klappte zwar nicht ganz reibungslos, amüsierte aber sichtlich jeden Anwesenden.  

Es war zwar etwas wärmer wie letztes Jahr, als die Südtiroler von Unantastbar die Bühne betraten, aber es war nass. Zum Glück wissen die Südtiroler, wie man ordentlich einheizt und auf eins ist bei jedem Festival, auf dem sie spielen, Verlass: spätestens bei „Das Stadion brennt“ wird dem Publikum durch die vielen Bengalos dann auch wirklich warm. 

Last but not least animierte Mia Julia das immer noch gut gefüllte Infield mit ihren Ballermann-Mitgröl-Saufhits. Den Umstand, dass es kalt war, dürfte allein dadurch ersichtlich gewesen sein, dass sie eine lange Hose und eine pinke Zotteljacke anhatte. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch und wer bis dato noch intakte Stimmbänder hatte, konnte hier noch einmal alles geben. 

Der frühe Vogel begrüßt die Stadtkappelle 

Am Samstag wurde das Gelände um 10 Uhr kurzzeitig geöffnet und die Stadtkapelle Laichingen sorgte für ausgelassene Frühschoppenlaune. Seit der Geburtsstunde des Festivals gehören die Stadtmusiker fest zum Line-up dazu. Wir erinnern uns an den Hype um die Triangel. Im Anschluss mussten die Besucher das Infield wieder verlassen und konnten erst um 14 Uhr wieder vor die Bühne. 

Am Abend zuvor gab es bereits Unwetterwarnungen, weshalb die ersten Bands des Samstags mit Bauchschmerzen ihrem Auftritt entgegenfieberten. Doch der Wettergott meinte es gut mit JEANLUC und so riss sogar kurzzeitig die Wolkendecke auf und ein paar Sonnenstrahlen ließen sich blicken. Das Publikum nutze die die Phase ohne Regen und erschien zahlreich vor der Bühne. Mit dieser Resonanz hatten die Kölner von JEANLUC nicht gerechnet, berichteten sie anschließend sehr dankbar. Weiter ging es mit 33RPM, welche ihr Album zwar erst am 17.11.2023 releasen, aber mit ihrem Auftritt und ihren bisherigen Singles eine gute Grundlage geschaffen haben, auch in Zukunft viele Fans begrüßen zu dürfen. 

Weiter ging es mit S.I.K., der ehemaligen Band des RDL-Veranstalters Andy Kamm. Silenzer, welche auch bereits im letzten Jahr schon dabei waren, kämpften mit Technikproblemen. Souverän reagierte die ganze Band, als Schlagzeuger Fabi mit seiner Fußmaschine kämpfte und kurzerhand die defekte gegen einen Ersatz tauschte. Später erzählte er, dass sowas vermutlich nur einmal im Leben kaputt gehen würde und dann auch noch ausgerechnet mitten während des Konzerts. Bei Mystic Prophecy konnten dann die Haare nach einem kurzen Regenschauer ordentlich trocken geschüttelt werden und die Metalfans kamen hierbei vollkommen auf ihre Kosten. 

Prime Time 

Pünktlich zur Prime Time meldeten sich Artefuckt zurück. Den Jungs fiel der Auftritt noch sichtlich schwer, was nicht nur an kleinen technischen Problemen lag. Die Fans vor der Bühne trugen die Jungs aber förmlich durch den Auftritt und schlussendlich blickte man in unzählige glückliche Gesichter auf und vor der Bühne. 

Der Auftritt von Der W wurde von vielen herbeigesehnt, entpuppte sich aber leider nicht als volle Stimmungskanone und schien schier endlos. Eingefleischte Weidner Fans kamen voll und ganz auf ihre Kosten, andere wünschten sich auch den Rest der bekannten Frankfurter Band mit auf die Bühne. Einen stolzen Vater konnten alle sehen, als sein Sohn Elvis-Dion seinen Vater bei einem Stück musikalisch begleitete. 

Eine etwas längere Umbauphase später entzündete sich der Schützengraben und mit den KrawallBrüdern stand der letzte Act des Festivals auf der Bühne. In der Zwischenzeit hatte sich der Platz noch weiter gefüllt. Im Gegensatz zu den Unantastbar Fans, hatten die KrawallBrüder Anhänger an diesem Abend allerdings weniger Glück: ihnen wurden die Bengalos auf direktem Weg aus den Händen genommen und der Freude somit ein Ende bereitet. Doch wer braucht schon Bengalos, wenn die KrawallBrüder mit ihrem eigenen Feuerwerk die Bühne abfackeln? Eineinhalb Stunden gaben die Brüder auf und die Fans vor der Bühne Vollgas. Es knallte und die Flammen schossen gen Himmel, während die Brüder das Publikum mit alten Gassenhauern und frischem Liedgut zum finalen Abriss anstachelten. Die KrawallBrüder legten eine Spielfreude an den Tag, die ihresgleichen suchte und rissen mit den Fans regelrecht das RDL-Gelände bei einer ihrer wenigen Shows 2023 ab. Trotz einsetzendem Starkregen ging die Party weiter bis die letzten Töne verklungen waren.

Danke Rock-Dein-Leben 

Wir sagen Danke Rock-Dein-Leben! Unser Dank geht an die großartige 250 Kopf große Crew, die insgesamt 15.000 Besucher vor der Bühne, die über die drei Tage verteilt in Laichingen mit uns gefeiert haben und die spannende Mischung an Bands, die dieses Jahr wieder für ein Feuerwerk der Emotionen gesorgt haben. Security und Sanitäter hatten fast schon Langeweile bei einem so tollen und ausgeglichenen Publikum. Danke trotzdem, dass ihr da seid! Auch bedanken wir uns von ganzem Herzen bei Andy Kamm, welcher das Rock-Dein-Leben geboren hat und nach vier Jahren der organisatorischen Leitung diese Aufgabe in neue Hände legt. Ab sofort wird Martin Kaun (Frontmann von Grenzenlos) die Zügel in der Hand halten und kann sich sicher sein, eine tolle und motivierte Crew und zahlreiche begeisterte Fans des Festivals hinter sich stehen zu haben. Tickets für 2024 können bereits gekauft werden. Also worauf wartet ihr? Wir sehen uns vom 25.-27.07.2024 in Laichingen! 

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

"Immer Vollgas und keine Angst vorm Scheitern. Immer Vollgas, immer nach vorne immer weiter..."

Ich bin durch meine Eltern bereits mit Rockmusik aufgewachsen. Da mein Vater als Tontechniker unterwegs war, habe ich recht früh gelernt, was gute Musik ausmacht und ob eine Band vor allem live gut klingt. In der Teenie-Phase mischte sich dann zu dem bis dato englischen Rock und Punk Genre immer mehr der Deutschrock in meine CD Sammlung und dieser Linie bin ich bis heute treu geblieben. Prinzipiell ist mir der Stil egal, Hauptsache, ich höre Gitarre, Bass und Schlagzeug.

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