Bock auf Rock Nachbericht

Bock auf Rock hieß es am 01.04.2023 in der Festung Bitterfeld und nein, das war kein Aprilscherz. Wer Zeit und Lust hatte, der schwang seinen Popo von der Couch und beehrte Schlussakkord plus Support vor Ort.

Rückschlag

Der Opener des Abends war Rückschlag, mit im Gepäck hatten sie unter anderem ihr aktuelles Album ALLES HAT SEINE ZEIT. Jedoch hatten es die Leipziger nicht leicht, das doch recht müde Publikum in Fahrt zu bekommen. Diese Tatsache war schade, da die Jungs einen bunten Strauß ihrer Songs dabei hatten. Die Gäste durften dabei Klassiker wie „Alle gegen alle“ oder auch „Heute sind wir“ und auch aktuellen Titeln wie „Das alles lebt in dir“ oder „Kalte Mauern“ lauschen. Es war ein solider Auftritt von Rückschlag, nur leider war die Stimmung sehr fad. Wem die Jungs dennoch musikalisch zugesagt haben oder wer sich noch unschlüssig ist, der kann ja noch Karten für das WasserTurm Festival am 20.05.2023 kaufen und sich dort noch einmal von deren Musik überzeugen.

Eschengrund

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Foto: Melissa Müller

Als Sandwichband hat man entweder Glück oder Pech. Bei Eschengrund war es wohl eher Glück, da sie nicht nur drei Fans dabeihatten. Die Nebelmaschine verrichtete etwas zu gut ihren Dienst, sodass nach dem ersten Titel „Hör auf dein Herz“ Sänger Paule meinte: „Ich fühle mich wie in der Hauptrolle von The Fog“. Der Nebel des Grauens hatte jedoch für die, die vor ihm standen, nur Gutes im Gepäck, nämlich geballten Rock. Die Köthener hatten einen bunten Strauß an eigenen Titeln und einer kleinen Handvoll Onkelz-Covern dabei. Das Publikum war nun nicht nur besser aufgestellt, sondern auch schon etwas tanzfreudiger. Lieder wie „Finde die Wahrheit“ und „Auf gute Freunde“ ziehen aber auch immer den größten Muffel aus seinem Loch. Eschengrund hatten zwar keinen Merch dabei, aber waren so frei und verteilten einige Promo-CDs.

Schlussakkord

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Foto: Melissa Müller

2018 war Sänger Christoph zur Zwangspause verdonnert, doch er kämpfte sich zurück. Die Konzerte von Schlussakkord waren jedoch zumeist maximal 30 bis 40 Minuten lang. Daher war das Versprechen der Jungs im Vorfeld umso schöner, dass es wieder ein längeres Set geben wird. War es das auch? Ja, 14 Titel und somit gut eine Stunde Live-Musik boten sie den angereisten Gästen. Nein, neue Lieder wurden nicht gespielt, aber dafür ein wundervolles Akustikset mit „Wir bleiben stehen“ und „Meine Weise“. Die Setlist von Schlussakkord war gefüllt von Titeln aus ihrer Zeit als ‚Mental Hospital‘ und aktuellen Songs vom Album SPIEGELBILD DER ZEIT. Wer das verpasst hat, der hat am 15.04.2023 in Borna zum Warm-up noch einmal die Chance. Ob die Setlist so bleibt? Wir werden es sehen.

Der Fanclub Schlussakkord Rock Crew und die Band sammeln aktuell für den Gnadenhof in Naumburg Geld. Wie? Die Band hatte eine kleine bunte Kiste von etwas älterem Merch dabei, dort konnte man gegen eine Spende nach eigenem Ermessen etwas aus der Box mitnehmen. Großartige Aktion, welche sicher auch in Borna möglich sein wird.

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Foto: Melissa Müller

Fazit

Für schmale 15 Euro gab es knapp 3,5 Stunden Musik auf die Ohren, von typischen Onkelz Covern bis hin zur ersten live Performance von ALLES HAT SEINE ZEIT. Ich habe den Abend alles in allem sehr schön. gefunden Die Location lag etwas abseits, wodurch man super Stimmung machen konnte. Es war eine perfekte Mischung, denn jede Band hat ihre Besonderheit, wodurch jede für sich eine großartige Show hingelegt hat. Beim nächsten Mal hoffe ich nur, dass man auch bei der ersten Band das Tanzbein schwingt. Und ja, auch wenn man die Lieder nicht kennt, tanzen geht immer und Bier trinkt man einfach dabei.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Crew | Redaktion | Fotografin

Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“