Bei Existent trifft Humor auf geballte Ladung Power
Am vergangenen Freitagabend fand im Club Helvete in Oberhausen die „Fast ne Tour-Tour 2024“ der Hamburger Jungs von Existent statt. Der Nachtclub mit stilisierten Flammen an den Wänden veranstaltet häufig Musikpartys, unter anderem aber auch Rock- und Metal-Konzerte. Das ist in Oberhausen ein wirklich angesagtes Fleckchen Erde, welches man ruhig öfter besuchen sollte. Zudem ist der Club recht groß und mit verschiedenen Räumlichkeiten ausgestattet. Er bietet also genug Platz, um sich von überall die verschiedensten Eindrücke holen zu können. In einer kleinen, etwas ruhigeren Ecke waren die Merchandising Stände detailliert und mit helfenden Crew Mitgliedern aufgebaut und ausgestattet.
Lumbematz – an Humor nicht zu übertreffen
Existent war an diesem Abend natürlich nicht alleine auf der Bühne. Im Gepäck, die humorvolle Band Lumbematz. Die sympathische Truppe aus Saarbrücken hatte es geschafft, das Publikum nicht nur mit rauem Rock musikalisch, sondern auch durch ihren einzigartigen Humor zu begeistern. Lumbematz nahmen sich selbst nicht zu ernst und begeisterten mit einer großen Menge an Selbstironie, die man selten auf der Bühne sieht. Ein besonderer Hingucker war die Besetzung der Band: Normalerweise sind sie mit zwei Geigern unterwegs, doch an diesem Abend konnte leider nur einer von ihnen anwesend sein. Der verbleibende Geiger Bassi nutzte die Gelegenheit und legte ein beeindruckendes Solo auf das Parkett. Ihr Motto lautet: Man ist selber schuld, wenn man sie einlädt, doch erst recht, wenn man sie verpasst! Dem können wir nur zustimmen!
Existent: Rockpower und Leidenschaft pur
Nach diesem sympathischen Auftakt folgte der Höhepunkt des Abends. Existent betraten die Bühne und legten direkt mit voller Kraft und Energie los. Von der ersten Sekunde an heizten uns die Jungs so richtig ein. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass sie nicht nur in kleinen Clubs, sondern auch auf großen Bühnen bestehen könnten. Existent brachten eine unglaubliche Power mit auf die Bühne, die uns förmlich mitriss und begeisterte. Es machte einfach unfassbar viel Spaß, ihnen dabei zuzuschauen. Der Pogokreis ließ nicht lange auf sich warten und prompt bekam man den ein oder anderen Ellenbogen in den Rücken gerammt.
Circle Pit und Emotionen der Extraklasse
Sänger Marcel war in Höchstform und beeindruckte mit seiner ausdrucksstarken Performance. Er gab alles und brachte eine Intensität in seine Darbietung, die beim Publikum vor allem mit dem Song „Das Haus am Ende dieser Straße“ Gänsehaut auslöste. Man konnte fast glauben, dass er sich förmlich die Seele aus dem Leib sang – so viel Leidenschaft und Hingabe legte er in jedes einzelne Lied. Bei dem Song „Kein Paradies“ sprang er ohne ein Wort direkt mit herunter in den Circle Pit und kurz hatte man ein wenig Sorge, dass er da nicht ohne blaue Flecken herauskommt. Aber das war für ihn scheinbar ein Klacks und prompt stand er ohne groß außer Atem zu sein wieder auf der Bühne. Auch die restliche Band zeigte ihr Können und bewies, dass sie in der Lage war, eine intensive Verbindung zum Publikum herzustellen.
Was natürlich gar nicht fehlen durfte war der Song „Existent“, indem sich die Band selbst mit sehr viel Ironie beschreibt. Der kostümierte Scheißhaufen, welcher plötzlich die Bühne komplett in Beschlag genommen hatte, durfte natürlich nicht fehlen und setzte dem Ganzen noch die Krone auf.
Ein Abend voller unvergesslicher Momente
Das Konzert von Existent im Club Helvete war ein Beweis dafür, dass diese Band mehr verdient hat, als nur kleine Clubbühnen. Die Mischung aus Humor, Leidenschaft und musikalischer Qualität, die sowohl Lumbematz als auch Existent an diesem Abend präsentierten, war beeindruckend und hinterließ bei uns allen Begeisterung. Man kann nur hoffen, dass Existent in Zukunft noch größere Bühnen bespielen wird. Das Talent und die Power dafür bringen sie auf jeden Fall mit.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion
Schon als kleiner Stöpsel bin ich mit deutscher Rockmusik groß geworden. Die Böhsen Onkelz waren selbst in der fünften Klasse schon Pflichtprogramm. Eine kurze Abschweifung in ein anderes Genre hat mich trotzdem wieder sehr schnell auf die richtige Bahn gebracht.
Kurze Zeit später fanden auch Musikrichtungen wie Punkrock, Metal oder Alternativrock ihren Weg zu mir. Ich bin offen für Neues aber meiner Linie werde ich auf ewig treu bleiben.